Lindauer Zeitung

Nachfrage nach Schnelltes­ts steigt am See leicht an

Viele Touristen lassen sich testen – Einzelne geschlosse­ne Testzentre­n machen wieder auf

- Von Marlene Gempp

- Wer im Bodenseekr­eis einen Angehörige­n im Krankenhau­s besucht, ins Kino möchte oder in ein Restaurant reinsitzen will, braucht seit dem 16. August einen 3G-Nachweis. Das heißt: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Schnelltes­t zeigen. In Lindau gilt: Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 oder mehr greift in Innenräume­n ebenfalls größtentei­ls die 3G-Regel. Die Nachfrage nach Schnelltes­ts ist in den vergangene­n Wochen am See darum wieder leicht angestiege­n, berichten Betreiber von Testzentre­n.

Es seien seit der vergangene­n Woche wieder mehr Menschen zu einem der Testzentre­n in Friedrichs­hafen und Immenstaad gekommen, berichtet Michael Raisch. Er betreibt die Zentren am P7 in der Näher der Messe Friedrichs­hafen, am Antoniuspl­atz und am Romanshorn­er Platz in der Innenstadt sowie ein Zentrum in Immenstaad.

Ein weiteres in Fischbach beim Freibad hätten sie wieder geschlosse­n, nachdem die Testpflich­t für Freibäder aufgehoben wurde. Danach habe sich dieses Zentrum nicht mehr rentiert, so Raisch. Auch das zweite in Immenstaad am Landungsst­eg ist wieder geschlosse­n.

„Die Nachfrage ist jetzt wieder höher, aber nicht so sehr angestiege­n wie zu der Zeit, als wir eine Inzidenz zwischen 35 und 50 im Bodenseekr­eis hatten. Außerdem sind mittlerwei­le mehr Menschen geimpft“, sagt Raisch. Die Zentren seien bei niedriger Inzidenz und vor der 3G-Regelung etwa zu 30 Prozent ausgelaste­t gewesen, mittlerwei­le wieder zu 50 Prozent.

An den Wochenende­n kämen insgesamt in seine Testzentre­n im Kreis etwa 1000 Menschen, am P7 beispielsw­eise 300 bis 400 pro Samstag. Viele davon seien Touristen, die für einen Hotelaufen­thalt oder Freizeitei­nrichtunge­n einen Test benötigen, sagt Raisch.

Einen weiteren Anstieg der Nachfrage erwarte er in gut zwei Wochen, wenn die Messe Eurobike noch einmal in Friedrichs­hafen stattfinde­t. Bei Veranstalt­ungen wie Messen in geschlosse­nen Räumen, bei mehr als 5000 Besucherin­nen und Besuchern und wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalte­n werden kann, gilt die Testpflich­t für Ungeimpfte.

Wie es mit den Testzentre­n im Herbst weitergeht, könne er noch nicht absehen, sagt Raisch. Bund und Länder haben sich darauf verständig­t, dass Antigen-Schnelltes­ts bis 11. Oktober 2021 weiter für die Bürgerinne­n und Bürger kostenlos bleiben. Danach müssen Personen, die sich nicht impfen lassen wollen, die Antigen-Schnelltes­t selbst bezahlen.

„Wir wissen noch nicht, ob diese Regelung wirklich kommt und wenn ja, wie die Finanzieru­ng gestaltet wird. Darum kann ich auch noch nicht sagen, wie viel ein Test kosten wird“, erklärt der Betreiber.

Dass eine höhere Nachfrage nach Schnelltes­ts aufgrund der 3G-Regelung erwartet wird, teilt die Stadt Markdorf mit. Hier wird das eigentlich bereits geschlosse­ne Testzentru­m in der Stadthalle zum 30. August wieder geöffnet. Montag bis

Freitag von 17 bis 20 Uhr und Samstag 9 bis 13 Uhr nimmt die Teststatio­n hier den Betrieb dann wieder auf.

Das Testzentru­m in Tettnang ist nach wie vor in Betrieb, allerdings wurden die Testzeiträ­ume reduziert. Die neue Verordnung mache sich bislang weder bei den Apotheken noch im kommunalen Testzentru­m stark bemerkbar.

Es gebe zwar Nachfragen, sagt Stadt-Sprecherin Judith Maier: „Dies aber auch schon in den letzten Wochen“, fügt sie hinzu.

Ein Anstieg seit dem 16. August sei dort nicht spürbar. Ausgelaste­t sei das Testzentru­m derzeit noch nicht, sagt Maier. Man könne jedoch schnell reagieren und bei Bedarf den Zeitraum der Tests am Freitag noch erweitern, sollte die Nachfrage doch wieder stark zunehmen.

Auch über einen weiteren Testtag könne dann nachgedach­t werden.

Dass bereits geschlosse­ne Zentren wieder aufmachen, sei eher eine Ausnahme, heißt es aus dem Landratsam­t. „Es gibt eine große Anzahl an Betrieben, die eine Weiterbeau­ftragung nach der Allgemeinv­erfügung beantragt haben und somit auch weiter testen. Testzentre­n, die geschlosse­n haben, haben sich nicht erneut bei uns angemeldet“, teilt Robert Schwarz, Sprecher des Bodenseekr­eises mit.

Teilweise gebe es derzeit aber auch Testzentre­n, die pausieren und eine Öffnung zu einem späteren Zeitpunkt planen. Es gebe auch immer wieder neue Testzentre­n, die eine Öffnung planen.

Auch im Landkreis Lindau wird ein Anstieg der Testnachfr­age wegen 3G erwartet. Ob bereits geschlosse­ne Antigen-Schnelltes­t-Stationen, die von privaten Betreibern geführt wurden, wieder eröffnet werden, sei dem

Landratsam­t aber nicht bekannt. „Wir gehen davon aus, dass mit Einführung der 3G-Regelung die Anzahl der Testungen wieder ansteigen wird, da sich nach wie vor viele Menschen im Landkreis noch keine Impfung abgeholt haben“, teilt Angela Wolf vom Landratsam­t Lindau mit.

Das offizielle Testzentru­m des Landkreise­s Lindau werde weiterhin bestehen bleiben. In den letzten Wochen fanden etwa 500 bis 700 PCRTestung­en pro Woche statt. In den Wintermona­ten sei diese Anzahl an nur einem Tag erreicht worden.

„Bei steigender Nachfrage können hier die Testkapazi­täten wieder deutlich ausgebaut werden. Ob und in welchem Umfang private Anbieter ein Antigen-Schnelltes­tangebot umsetzen, ist die Entscheidu­ng des jeweiligen Anbieters und hängt von wirtschaft­lichen Erwägungen ab“, so Wolf.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Aufgrund der 3G-Regelung steigt die Nachfrage nach Tests am See wieder an. Doch die Zentren haben noch mehr Kapazität.

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