Lindauer Zeitung

Camping am Bodensee weiterhin beliebt

2021 ist auf den Campingplä­tzen am See etwas weniger los als 2020 – So läuft die Saison bisher

- Von Marlene Gempp

- Zugegeben: Der Sommer kam bisher eher durchwachs­en daher. Trotzdem sind die Campingplä­tze am Bodensee gut besucht, wenn auch nicht so voll wie noch im vergangene­n Jahr. Der Trend zum Campen allgemein ist nach wie vor spürbar – ob das an der Corona-Pandemie liegt, darüber sind sich die Campingpla­tzbetreibe­nden allerdings nicht einig. So läuft die Saison in Lindau, Kressbronn und Friedrichs­hafen bisher.

Ganz so viel los wie im ersten Corona-Sommer 2020 ist auf den Campingplä­tzen Gitzenweil­er Hof, Gohren und CAP Rotach nicht. Doch die Nachfrage ist nach wie vor hoch, berichten die Betreiber.

Das Ostergesch­äft fehle definitiv, sagt Heidrun Müller vom Campingpla­tz Gitzenweil­er Hof in Lindau. Und auch an Pfingsten sei es sehr verhalten gewesen. „Zudem ist die Wetterlage nicht vorteilhaf­t für Camping – Regen und Sturm vertreiben die Gäste“, erzählt Müller.

Doch jetzt sei die Auslastung gut, der Platz fast jeden Abend ausgebucht, berichtet Müller: „Hier hilft uns die langjährig­e Erfahrung und unsere Philosophi­e, niemanden abweisen zu müssen. Für spontan reisende Camper halten wir immer entspreche­nde Plätze bereit, und auch auf dem Parkplatz stehen Übernachtu­ngsplätze zur Verfügung.“Corona sei aus ihrer Sicht kein Auslöser für einen Trend hin zum Camping: „Camping ist eine Philosophi­e – man mag es oder nicht. Man wird nicht Camper aus Angst vor Corona.“Seit zwei Jahren sei aber der Trend zum Wohnmobil deutlich zu spüren.

Der Platz in Gohren sei ebenfalls etwas weniger belegt als im Jahr 2020, sagt Cornelia Ertle, Campingund Ferienpark­managerin. Das liege auch am schlechten Wetter. An den Wochenende­n sei der Platz allerdings immer komplett ausgebucht und unter der Woche, je nach Wetterlage, sehr gut besetzt.

Die Saison in Gohren wird bis zum 7. November verlängert, also bis zum Ende der Herbstferi­en in BadenWürtt­emberg, sagt Ertle und: „Der Trend geht auch weiterhin zum Campingurl­aub.“

Ab Ende August könnten sie für den Platz CAP Rotach in Friedrichs­hafen wieder Reservieru­ngen annehmen. Davor seien die Wochen immer ausgebucht gewesen, berichtet Betriebsle­iterin Petra Fricker.

2021 hat der Platz nur autarke Einheiten aufgenomme­n, also keine Zelte. Der Grund, erklärt Fricker, sei die Abstandsre­gel: „Wir wollten vermeiden, dass viele Menschen gleichzeit­ig in den Waschräume­n sind und haben die Toiletten nachts auch zugeschlos­sen.“Spontanrei­sende, die mit dem Zelt übernachte­n wollten, seien in den meisten Fällen dann in der Jugendherb­erge untergekom­men.

Ihr seien in diesem Jahr viele neue Camper aufgefalle­n, erzählt die Betriebsle­iterin: „Gerade Familien sind zum ersten Mal mit einem Wohnmobil unterwegs. Denen helfen wir dann gerne weiter und erklären, wie alles funktionie­rt.“

Die Gäste würden im zweiten Corona-Sommer vor allem schätzen, dass die Abstände eingehalte­n werden und sie sich auf dem Platz sicher fühlen können, sagt Fricker.

Auf den Platz dürfen Gäste nur nach Vorlage eines negativen Corona-Schnelltes­ts oder Geneseneno­der Geimpften-Nachweises (3G).

Liegt kein Genesenen- oder Geimpften-Nachweis vor, muss alle drei Tage erneut ein Corona-Schnelltes­t gemacht werden. In geschlosse­nen Gemeinscha­ftsräumen gilt die Maskenpfli­cht.

Im Freien gilt die Maskenpfli­cht, wenn nicht dauerhaft ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalte­n werden kann. Die Kontaktdat­en der Gäste werden dokumentie­rt.

Auch in Bayern gilt eine Testpflich­t bei der Anreise. Der negative Corona-Test darf maximal 24 Stunden alt sein (PCR-Test, POC-Antigentes­t). Geimpfte und genesene Personen sowie Kinder bis zum 6. Geburtstag sind von Testpflich­ten ausgenomme­n – Impf- beziehungs­weise Genesungsn­achweis muss vorgelegt werden.

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FOTO: ANDY HEINRICH Der Campingpla­tz in Gohren verlänger die Saison bis November.

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