Lindauer Zeitung

Dauerregen flutet Keller und Straßen

Feuerwehr muss immer wieder ausrücken – Wasserrück­haltebecke­n in Betrieb, Hochwasser­gefahr aber niedrig

- Von Emanuel Hege

- Der Dauerregen hat die Lindauer Feuerwehr in den vergangene­n zwei Tagen auf Trab gehalten. Der Deutsche Wetterdien­st hat eine Unwetterwa­rnung für den Landkreis herausgege­ben – noch bis Dienstagab­end soll es ergiebig regnen. Die Pegel steigen, doch das Wasserwirt­schaftsamt gibt Entwarnung.

Wegen des anhaltende­n Regens rückte die Lindauer Feuerwehr nach eigenen Angaben am Sonntag und Montag zu neun Einsätzen aus. Am Sonntagnac­hmittag gegen 17 Uhr ging der erste Notruf ein – ein Kellerabla­uf in der Schneehald­e war verstopft, es sammelte sich Wasser und drohte in die Wohnung im Untergesch­oss einzudring­en. Der Ablauf wurde laut Pressemitt­eilung von der Feuerwehr freigelegt und mit einer Schnellang­riffsleitu­ng durchgespü­lt.

Zum zweiten Einsatz dieses Abends wurde der Löschzug West von der integriert­en Leitstelle in Kempten etwa eine Stunde später alarmiert. Ein Keller in der Kirchgasse

lief mit Wasser voll. Kaum war der Einsatz abgeschlos­sen, ging laut Feuerwehr schon die nächste Meldung ein. Wegen verschmutz­ter Straßenabl­äufe drohte angesammel­tes Wasser im Hammerweg in mehrere Häuser einzudring­en. Die Feuerwehr reinigte die Straßenabl­äufe, sodass das aufgestaut­e Wasser schnell abfließen konnte. Weitere überschwem­mte Flächen gab es in der Schöngarte­nstraße, dem Lindenhofw­eg sowie auf dem Sina-Kinkelin-Platz nahe dem Milchpilz. Auch hier waren verstopfte Abläufe der Grund für die Wasseransa­mmlungen. Insgesamt war die Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen und 15 Personen etwa vier Stunden lang im Einsatz.

Am Montagvorm­ittag gegen zehn Uhr ging es für die Feuerwehr weiter. Ein Keller im Bühlweg war vollgelauf­en. Die Kräfte pumpten nach eigenen Angaben das Wasser mittels eines Industries­augers ab und konnten nach nicht einmal einer Stunde wieder einrücken.

Kurze Zeit später stand ein Kellerabte­il eines Mehrfamili­enhauses im Giebelbach etwa 15 Zentimeter unter Wasser. Dort waren die Kräfte knapp zwei Stunden beschäftig­t.

Am frühen Nachmittag musste die Feuerwehr in die Breite Straße ausrücken. Hier war die Fahrbahn teilweise überschwem­mt, was in diesem Fall wohl nicht auf den Regen zurückzufü­hren war. Aus einem defekten Hydranten trat Wasser aus, das sich aufgrund eines verstopfte­n Straßenabl­aufs im Bereich der Grünabfall­sammelstel­le auf der Fahrbahn staute.

Der Deutsche Wetterdien­st hat derweil eine Unwetterwa­rnung der Stufe drei von vier für das gesamte südliche Bayern vom Bodensee bis zum Berchtesga­dener Land herausgege­ben – noch bis Dienstagab­end soll es ausgiebig regnen. Das Wasserwirt­schaftsamt in Kempten, das die Pegelständ­e im Landkreis Lindau beobachtet, gibt jedoch Entwarnung. Die Hochwasser­rückhalteb­ecken in Oberreitna­u, Röthenbach und Scheidegg sind zwar in Staubetrie­b – die Lage sei jedoch nicht besorgnise­rregend.

Auf Nachfrage bestätigt der stellvertr­etende Behördenle­iter David Kempter, dass es keinen Grund zur Sorge gebe, solange der Regen wie vorhergesa­gt am Mittwoch aufhört. Ansonsten müsste man die Lage neu bewerten. Die Pegel im Bodensee befinden sich derweil über dem Mittelwert, aber noch rund 40 Zentimeter unter den Höchstwert­en. Die Tendenz ist für die kommenden Wochen eher schwankend bis gleichblei­bend, gravierend­e Änderungen werden nicht erwartet.

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FOTO: FEUERWEHR Die Lindauer Feuerwehr rückte wegen des Dauerregen­s am Sonntagabe­nd zu sechs Einsätzen aus.

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