Lindauer Zeitung

Neue Offensiv-Option

VfB Stuttgart verstärkt den Angriff mit Omar Marmoush – Ägypter kommt per Leihe vom VfL Wolfsburg

- Von Martin Deck

- Wenn man auf die reinen Zahlen blickt, ist die Offensive eigentlich gar nicht das Problem beim VfB Stuttgart. Sieben Tore in den ersten drei Spielen der Fußball-Bundesliga sind eine sehr ordentlich­e Ausbeute. Hinzu kommen sechs Treffer in der ersten Pokalrunde gegen den Berliner FC Dynamo. Die Schwächen der Schwaben lagen in der frühen Saisonphas­e vielmehr in der Defensive, wo die Hintermann­schaft teils völlig unsortiert agierte.

Und dennoch hat der VfB kurz vor Ende des Transferfe­nsters noch mal Geld in die Hand genommen, um seinen Angriff zu verstärken. Für rund 500 000 Euro leihen die Schwaben für eine Saison Omar Marmoush vom VfL Wolfsburg aus. Der Ägypter, der bis 2023 an den aktuellen Bundesliga­Spitzenrei­ter gebunden ist, kommt ohne Kaufoption. „Omar Marmoush kann im Offensivbe­reich flexibel eingesetzt werden und ist mit seinen Eigenschaf­ten und Fähigkeite­n eine wertvolle Verstärkun­g für unseren Kader“, sagt VfB-Sportdirek­tor Sven Mislintat über den 22-Jährigen.

Der in Kairo geborene Marmoush begann seine Karriere beim ägyptische­n Club Wadi Degla FC und wechselte 2017 in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg. Für die zweite Mannschaft der Niedersach­sen erzielte er in der Regionalli­ga Nord elf Tore in 36 Spielen. Für die Profimanns­chaft des VfL bestritt er bislang acht Partien in der Bundesliga, zuletzt am Sonntagabe­nd, als er beim 1:0-Sieg über RB Leipzig in der 88. Minute eingewechs­elt wurde. Von Januar bis Juni hatte Marmoush auf Leihbasis beim Zweitligis­ten FC

St. Pauli gespielt und dabei sieben Tore in 21 Liga-Partien erzielt.

Es ist also nicht der große Name geworden, auf den sicherlich einige Fans trotz der finanziell angespannt­en Lage beim VfB gehofft haben. Angesichts von sechs Offensiv-Ausfällen – allen voran fehlen die Topstars Silas Katompa Mvumpa (Kreuzbandr­iss) und Sasa Kalajdzic (Schulter-OP) – verschafft die Verpflicht­ung von Marmoush Trainer Pellegrino Matarazzo aber zumindest kurzfristi­g mehr Optionen für das Angriffssp­iel.

Und womöglich legen die Schwaben bis zum Ende der Transferpe­riode am Dienstagab­end noch ein weiteres Mal nach. Er habe „ein paar Optionen im Kopf “, hatte Mislintat am Samstag gesagt. Eine davon ist dem Vernehmen nach weiterhin Wahid Faghir vom dänischen Erstligist­en Vejle BK. Nach Informatio­nen aus Dänemark sind die Verhandlun­gen zwischen dem VfB und Vejle BK weit fortgeschr­itten. Im Raum steht eine Ablöse von rund fünf Millionen Euro. Ob sich eine Verpflicht­ung des 18-Jährigen angesichts der leeren Kassen realisiere­n lässt, ist aber fraglich. Vielleicht tauchen im heißen Transfer-Finale auch noch ganz andere Namen auf. Es bleiben spannende Stunden in Stuttgart.

Der VfB Stuttgart hat Präsidiums­mitglied Christian Riethmülle­r in den Aufsichtsr­at seiner AG entsandt. Der Unternehme­r, der im

Juli neben Präsident Claus Vogt und Club-Urgestein Rainer Adrion ins Präsidium des Gesamtvere­ins gewählt wurde, soll nun die Intereress­en des e.V. in der für den Profifußba­ll zuständige­n AG vertreten.

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FOTO: TOBIAS SCHWARZ/AFP Im Anflug: Omar Marmoush (rechts) kommt für ein Jahr vom VfL Wolfsburg zum VfB Stuttgart.

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