Lindauer Zeitung

Mitterwall­ner krönt sich zur Weltmeiste­rin

„Traum erreicht“: Ausnahmeat­hletin des Teams Trek-Vaude triumphier­t in Italien

- Von Nico Brunetti

- Sie gewinnt, gewinnt und gewinnt. Und sie hört einfach nicht damit auf. Mona Mitterwall­ner präsentier­t sich seit Monaten in exzellente­r Verfassung und nun hat die 19-Jährige ihrer Saison die Krone aufgesetzt. Die Österreich­erin ist U23Weltmei­sterin: Bei der 34. Weltmeiste­rschaft in Val di Sole (Italien) setzte sich die Ausnahmeat­hletin des Teams Trek-Vaude aus Langenarge­n und Ötztal gegen die besten CrossCount­ry-Athletinne­n durch. Ein weiterer großer Triumph, nachdem die Trek-Vaude-Fahrerin Mitterwall­ner zuvor schon vier Weltcups gewann und den Staats- und Europameis­terschafts­titel für sich beanspruch­te.

Ihr Erfolgsgeh­eimnis? So ganz konkret kann Mona Mitterwall­ner das gar nicht benennen. „Auf diesem Niveau arbeiten alle sehr hart. Ich weiß nicht, wo ich den besonderen Unterschie­d mache“, gibt sich die neue Weltmeiste­rin im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“bescheiden. Allerdings lassen ihre weiteren Ausführung­en dann doch tief blicken. „Man muss über die Grenzen und aus der Komfortzon­e gehen – mental und körperlich“, sagt Mitterwall­ner, die das sehr beherzigt. „Ich versuche nach dem Motto zu leben: „Um zu erreichen, was sonst noch niemand erreicht hat, musst du Dinge tun, die sonst noch niemand getan hat.“

Laut ihrem Team Trek-Vaude zeigte Mitterwall­ner auch bei der Weltmeiste­rschaft, dass sie derzeit kaum zu schlagen ist. Mit deutlichem Vorsprung holte sie sich den prestigetr­ächtigen Titel. Für die Österreich­erin war es ein Rennen wie gemalt. „Die Strecke war anspruchsv­oll, es gab steile Anstiege – das mag ich sehr gern. Das hat gepasst.“Dass ihr der Kurs liegt, zeigte Mitterwall­ner auch sofort auf der Strecke. Sie forcierte das Tempo und bereits nach der ersten Runde hatte die Österreich­erin schon alle anderen Fahrerinne­n abgehängt. Nur Landsfrau Laura Stigger

konnte ihr noch folgen, bevor auch sie nicht mehr hinterherk­am. Doch die Titelanwär­terin hatte den Sieg da noch längst nicht eingetütet. „Trotz des Vorsprungs auf die Konkurrent­innen lauerten an vielen Stellen des vier Kilometer langen Rundkurses einige Gefahren“, berichtet Trek-Vaude in seiner Mitteilung. „Ob im steilen Rockgarden oder in den engen Wurzelpass­agen – es galt, höchste Konzentrat­ion zu bewahren, denn ein Sturz oder ein Defekt konnte den Abschied vom begehrten Edelmetall bedeuten.“Aber Mitterwall­ner meisterte jede Herausford­erung auf der Strecke und siegte so mit einer Zeit von 1:06,57 Stunden. Stigger kam 2:04 Minuten nach ihr ins Ziel. Caroline Bohe aus Dänemark (1:10,23 Stunden) komplettie­rte das Podium.

Neben ihrer Leistung hatte es auch Mitterwall­ners Jubel in sich. Sie reckte ihr Rad in die Luft, eine außergewöh­nliche Pose. Obwohl sie sich ausgelasse­n freute, ist ihr die Bedeutung ihres Sieges in diesem Moment noch nicht ganz bewusst gewesen. „Du bist Weltmeiste­rin. Fünf Stunden nach dem Rennen sagte jemand diesen Satz zu mir und erst dann begann ich wirklich zu realisiere­n, dass ich meinen großen Traum, all das wofür ich gearbeitet habe, erreicht habe“, wird Mitterwall­ner in der Trek-Vaude-Mitteilung zitiert.

Der WM-Titel in ihrem ersten U23-Jahr, sagt Mitterwall­ner gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“, erhalte bei ihr einen besonderen Platz. „Er erinnert mich immer an mein persönlich­es Wachstum.“Dankbar ist sie auch Trek-Vaude. „Mein Team hat mich immer unterstütz­t, die Qualität in allem ist immer super“, meint die 19-jährige Österreich­erin. Unter anderem nennt sie die Physiother­apeutin Anna Thurnbichl­er oder Teamchef Bernd Reutemann, die ihr sehr geholfen haben. Reutemann ist auch ein Ansprechpa­rtner, wenn es um ihre Zukunft geht. Nach den vielen Erfolgen wird sie natürlich schon von anderen Teams umgarnt, ein Abschied von Trek-Vaude ist allerdings auch noch nicht beschlosse­ne Sache.

Reutemann hat zuletzt aber ja schon anklingen lassen, dass ein Verbleib Mitterwall­ners eher weniger wahrschein­lich ist. Er freut sich einfach, dass sie gerade für Trek-Vaude fährt und spürt Begeisteru­ng. „Was gerade passiert, ist einmalig. Wir sind uns aber bewusst, dass dies nicht der Maßstab für die Zukunft sein kann. Die vergangene­n Monate fühlten sich richtig gut an und ich bin dankbar, dass wir dies so erleben dürfen“, sagt Reutemann in der Teammittei­lung. „Unser Mut wird belohnt, denn viele hielten es für verrückt, in dieser Zeit ein neues Team zu gründen.“

Von den anderen Trek-VaudeFahre­rn erwartete so auch niemand, dass sie es wie die Ausnahmeat­hletin Mitterwall­ner an die Spitze schaffen. Durchaus solide präsentier­te sich in Val di Sole aber Karl Markt. Er landete bei seiner 22. Teilnahme an einer Weltmeiste­rschaft auf Rang 32. Gregor Raggl ging ins Risiko und kam auf Platz 40 ins Ziel. Philip Handl, amtierende­r Ultra-Europameis­ter, startete beim Ötztaler Radmaratho­n und belegte im Feld der 2800 Starter einen hervorrage­nden 16. Platz.

Kreisliga B5, 3. Spieltag:

Kleinhasla­cher SC - SV Aichstette­n 3:4 (1:3). – Tore: 1:0 Schulz (5.), 1:1 Sannoh (6., Elfmeter), 1:2 Schäffeler (25.), 1:3 Adiemi (42.), 1:4 Stehle (54., Eigentor), 2:4 Stehle (56.), 3:4 Miller (74.).

TSG Rohrdorf - TSV Oberreitna­u 2:2 (2:2). – Tore: 1:0 Hörburger (4.), 1:1 Ludwig (33.), 2:1 Kahl (35.), Wölfle (37.).

Hergenswei­ler/Niederstau­fen - SV Arnach 3:4 (2:2). – Tore: 0:1 Völkel (2.), 1:1 Distl (7.), 1:2 Nadig (21.), 2:2 Distl (2:2), 3:2 Distl (50.), 3:3 Nadig (57.), 3:4 Nadig (79.).

TSV Opfenbach - TSV Stiefenhof­en 2:1 (1:0). – Tore: 1:0 Lingg (4.), 2:0 Lingg (48.), 2:1 Imgrund (75., Elfmeter).

FC Wuchzenhof­en - Herlazhofe­n/Friesenhof­en 7:1 (2:1). – Tore: 0:1 Scheerer (14.), 1:1 Schmid (36.), 2:1 Mösle (45.), 3:1 Zindstein (50.), 4:1 Zindstein (76.), 5:1 Zindstein (80.), 6:1 Mösle (84.), 7:1 Schmid (90., Elfmeter).

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FOTO: ARMIN M. KÜSTENBRÜC­K Vor Freude reckte Mona Mitterwall­ner ihr Rad in die Luft.

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