Brüchle setzt jetzt alles auf den Teamwettbewerb
Rollstuhl-Tischtennisspieler aus Lindau scheitert bei den Paralympics im Einzel im Achtelfinale
(mp) - Nach der Enttäuschung in der Einzelkonkurrenz, setzt Rollstuhl-Tischtennisspieler Thomas Brüchle aus Lindau bei den Paralympics alle Hoffnungen in den Teamwettbewerb. Am Mittwochmorgen steht für den 45-Jährigen mit Tom Schmidberger in Tokio das Halbfinale an.
Traurig, richtig traurig blickte Thomas Brüchle nach seiner Achtelfinal-Niederlage in die Kamera. Trotz der Enttäuschung ließ es sich der Lindauer nicht nehmen, seine Fans in Deutschland per Video auf seinem Facebook-Kanal darüber zu informieren, wie es ihm gerade geht. Schlecht natürlich, weil er kurz zuvor seinen Traum von einer Einzelmedaille bei den Paralympics in Tokio begraben musste. „Ich bin gerade relativ enttäuscht. Das hatte ich mir nach fünf Jahren Arbeit natürlich anders vorgestellt“, sagte Brüchle zu der knappen 2:3-Niederlage gegen den 21-jährigen Jenson Van Emburgh. Dem Achtelfinale waren zwei lockere Vorrundensiege Brüchles vorausgegangen, ehe er sich gegen Van Emburg erst einmal in den fünften und entscheidenden Satz kämpfen musste. Dort lag der Lindauer sogar vorn, am Ende musste er aber seinem Gegner, der das Turnier später mit dem Gewinn der Bronzemdeaille abschloss, gratulieren.
Eine Medaille, das wäre auch das, was sich Brüchle vorgenommen hat. Nun bleibt ihm immerhin der Teamwettbewerb, in dem er bei den zwei vorherigen Paralympics schon jeweils Silber gewonnen hat. „Jetzt muss es wohl da passieren“, sagte Brüchle nach der Enttäuschung im Einzel. Und die Chancen stehen ganz gut. Denn das brasilianische Team hat für das am Dienstag vorgesehene Viertelfinale gegen Brüchle/ Schmidberger zurückgezogen. Somit stehen die beiden Deutschen im Halbfinale, wo sie am Mittwoch (ab 7 Uhr MESZ) auf Tschechien oder die Ukraine treffen werden. Bei einem Sieg hätte Brüchle die Medaille dann schon sicher und dürfte sogar auf Gold hoffen.