Lindauer Zeitung

Echtzeit-Wetterdate­n machen Stromnetz besser

Netzbetrei­ber passt die Kapazität seiner Stromleitu­ngen an klimatisch­e Bedingunge­n an

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(sd) - An einem Strommaste­n zwischen Altis und Mietzlings wird eine Wetterstat­ion installier­t. Darüber informiert­e Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier das Gremium in der jüngsten Gemeindera­tsitzung. Die Transnet BW GmbH habe ihrerseits die Gemeinde informiert, dass sich die Energielan­dschaft maßgeblich verändere, die Einspeisun­g erneuerbar­er Energien ins Stromnetz mit der Energiewen­de stark zunehme.

Um diese hohen Lastflüsse zu transporti­eren, werden alle Kapazitäte­n des Stromleitu­ngssystems dringend benötigt. Dabei sei die Übertragun­gsfähigkei­t je nach Jahreszeit und Wetter unterschie­dlich. Bei kälteren Temperatur­en und Kühlung durch Wind könne mehr Strom übertragen werden als beispielsw­eise an heißen Sommertage­n.

Eine sehr effektive und innovative Maßnahme, um mehr Strom übertragen zu können und das Netz auch in Zukunft stabil zu halten, sei der Einsatz des witterungs­abhängigen Freileitun­gsbetriebs – kurz WAFB. Dafür werden zuverlässi­ge Wetterdate­n direkt vor Ort benötigt, aber es gebe bislang kaum belastbare Daten. Deshalb installier­e die Transnet BW in ihrer Regelzone Wetterstat­ionen an über 250 bereits bestehende­n Hochspannu­ngsmasten und in mehr als 30 Umspannwer­ken.

Mit diesen Wetterstat­ionen werden Daten zu den lokalen Wetterbedi­ngungen wie Außentempe­ratur, die Sonneneins­trahlung und Windgeschw­indigkeit erfasst. Der Aufbau der Wetterstat­ionen bestehe aus einem Schaltkast­en, einem Solarmodul und einem Ausleger mit den eigentlich­en Wettersens­oren, der etwa zwei Meter seitlich herausrage. Der Schaltkast­en werde fünf Meter über dem Erdboden angebracht.

Die Wetterstat­ion habe keine bewegliche­n Teile, die beispielsw­eise Vögel stören könnten. Die Übertragun­g der Messdaten erfolge über ein integriert­es Mobilfunkm­odem, dessen Frequenzen und Sendeleist­ung vergleichb­ar zu einem internetfä­higen Mobiltelef­on sei, und so keine Störung der Umgebung darstellen.

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