Noch viele offene Lehrstellen im Bereich Schwaben
(lz) - Industrie, Handel und Gewerbe stellen in diesem Jahr ähnlich viele Auszubildende ein wie im vergangenen Jahr, teilt die Industrieund Handelskammer (IHK) mit. Das gilt zumindest für Schwaben. Im Kreis Lindau liegt die Zahl ein bisschen niedriger.
Zum Ausbildungsstart treten 6960 Jugendliche eine Berufsausbildung bei einem schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen an. Das sind fast genauso viele wie im Vorjahr. „Die Corona-Krise hat auch dieses Jahr den Findungsprozess von Auszubildenden und Unternehmen erschwert. Daher verschiebt sich oftmals die Einstellung der Azubis um einige Wochen. Bei den Ausbildungsbetrieben sind noch immer viele Stellen offen“, sagt Christian Fischer, Fachbereichsleiter Ausbildung der IHK Schwaben.
Im Allgäu bleibt die Zahl der Neuverträge mit 2893 stabil auf dem Vorjahresniveau. Im Kreis Lindau liegt die Zahl allerdings etwas niedriger als im Vorjahr: Heuer sind es zum 1. September 237 Verträge, während es im Vorjahr zum selben Zeitpunkt 251 waren. Die Zahl der bei der IHK registrierten Ausbildungsbetriebe liegt stabil bei 200.
Besonders Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Metall sowie Verkehrs- und Transportwesen haben bislang eher weniger Auszubildende eingestellt. Das von der Corona-Krise besonders betroffene Hotelund Gastgewerbe verbleibt auch auf dem niedrigen Vorjahresniveau. „Für eine Bilanz ist es jetzt noch zu früh. Wie schon vergangenes Jahr werden auch in diesem Spätherbst und Winter viele Stellen besetzt werden. Da ist noch viel Bewegung im Ausbildungsmarkt“, erklärt Christian Fischer.
Die Zahl von offenen Stellen deutet darauf hin, dass sich der Ausbildungsmarkt weiter erholen wird. So sind in der IHK-Lehrstellenbörse nach wie vor mehr als 1000 freie Ausbildungsplätze für Bayerisch-Schwaben zu finden, für das Allgäu sind es rund 470. Den gemeldeten offenen Stellen der Arbeitsagentur zufolge stehen jedem unversorgt gemeldeten Bewerber rein rechnerisch mehr als zwei Ausbildungsplätze gegenüber. Fischer: „Die Chancen für Bewerber stehen trotz anhaltender Krise also gut, auch wenn sich der traditionelle Start ins Ausbildungsjahr erneut verzögert.“