Die Play-offs sind ganz nah
Mit einem Sieg im Saarland könnten die Razorbacks in der GFL1 Süd alles klarmachen
- Die Saison in der German Football League (GFL) 1 Süd steuert auf ihr großes Finale zu. Vor dem letzten Spieltag sind die Ravensburg Razorbacks noch mittendrin im Rennen um die Play-offs – und das als Aufsteiger, der erstmals im Oberhaus spielt. Mit einem Sieg am Sonntag (15 Uhr) bei den Saarland Hurricanes würden sich die Razorbacks sicher qualifizieren. Vielleicht kann sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Fandert aber auch eine Niederlage erlauben. Diese Frage klärt sich bereits am Samstagnachmittag.
„Am Samstag sind wir alle Kempten-Fans“, sagt Sebastian Fandert. Damit macht er deutlich, was sich die Razorbacks beim Gastspiel der Allgäu Comets in München wünschen. Sollte Kempten nämlich bei den Cowboys gewinnen, hätte Ravensburg am Sonntag eine ganz entspannte Reise ins Saarland vor sich. Denn damit wären die Razorbacks bei einer eigenen Niederlage punktgleich mit München – und den direkten Vergleich haben sie zu Beginn der Saison in einem dramatischen Spiel im Weingartener Lindenhofstadion gewonnen.
Entgegen kommt den Razorbacks zudem, dass die Comets in München auf jeden Fall Vollgas geben müssen. Denn noch steht die Wertung des Spiels der Allgäuer in Frankfurt aus, das sie wegen eines Corona-Falls im Universe-Team nicht antraten. Da Kempten die Partie absagte und nicht die GFL, droht im schlimmsten Fall eine Niederlage am Grünen Tisch. Und beim Verlust der Punkte könnte eine Pleite in München den Comets sogar noch die Play-off-Teilnahme kosten.
„Es spricht alles für uns“, freut sich RazorbacksCoach Fandert. Denn selbst wenn München gewinnen sollte, müssen die Ravensburger am Sonntag ja nur im Saarland gewinnen. Und das ist, trotzdem die Hurricanes bisher nur gegen die Übermannschaft aus Schwäbisch Hall verloren haben, gar nicht so undenkbar. Denn beim ersten Spiel der
Razorbacks gegen das Saarland vor wenigen Wochen in Weingarten machte nur ein Touchdown den Unterschied – 31:38 hieß es aus Sicht der Oberschwaben.
Auch wenn Sebastian Fandert die Play-offs nur zu gerne erreichen würde, macht er seinem Team keinen großen Druck. „Wir haben nichts zu verlieren“, stellt er klar. Den Satz sagt er vor allem vor dem Hintergrund, dass die Razorbacks als Aufsteiger in ihrer Premierensaison in der ersten Liga zuerst an den Nichtabstieg denken mussten. Doch je länger die Saison dauerte, desto wahrscheinlicher wurde, dass diese Spielzeit
Razorbacks-Coach Sebastian Fandert
noch etwas länger dauern könnte. Einen Ausrutscher leisteten sich die Razorbacks nicht, gewannen die Pflichtaufgaben gegen Stuttgart und Frankfurt, bezwangen Marburg – und schlugen auch noch München. Niederlagen gab es nur gegen Schwäbisch Hall, Kempten und das Saarland. Damit lebt auf der Zielgeraden der Saison der Traum von den Playoffs. Besser noch: Sie sind für die Razorbacks ganz nah.
„Das sind verrückte Jungs“, lobt Fandert seine Mannschaft. Auch deshalb, weil sie sich von Blessuren nicht aufhalten lässt; Pascal Rüegg zum Beispiel spielt weiterhin mit einem Leistenbruch. Nur der verletzte Ausnahmespieler Ryan Smith wird in dieser Saison nicht mehr zurückkehren, Fandert hofft, dass ihn die
Razorbacks-Fans nächstes Jahr wieder zu Gesicht bekommen.
FL1 Süd, 10. Spieltag: Stuttgart Scorpions – Schwäbisch Hall Unicorns (Sa., 17 Uhr), Munich Cowboys – Allgäu Comets (Sa., 17.05 Uhr), Saarland Hurricanes – Ravensburg Razorbacks (So., 15 Uhr), Marburg Mercenaries – Frankfurt Universe (So., 16 Uhr). Tabelle: 1. Schwäbisch Hall (18:0 Punkte, 469:90 Touchdownpunkte), 2. Saarland (14:4, 305:132), 3. Kempten (12:4, 263:125), 4. Ravensburg (10:8, 266:271), 5. München (10:8, 272:111), 6. Marburg (4:14, 162:320), 7. Stuttgart (2:16, 128:414), 8. Frankfurt (0:16, 67:469).
„Es spricht alles
für uns.“