Lindauer Zeitung

Mineralwas­ser überzeugen im Test

Die stille Sorte wird immer beliebter – Die Auswahl ist groß, wie auch der Unterschie­d im Preis

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(dpa) - Stilles Wasser kostet im Restaurant manchmal so viel wie eine kleine Vorspeise, beim Discounter gibt es natürliche­s Mineralwas­ser ohne Kohlensäur­e hingegen schon für ein paar Cent. Stiftung Warentest hat sich 32 stille Wässer genauer angeschaut, darunter Edelmarken in Designerfl­aschen wie auch günstiges Wasser aus dem Supermarkt.

Die erfreulich­e Nachricht: Alle getesteten Produkte waren mikrobiolo­gisch einwandfre­i, die meisten schmeckten zudem tadellos. Insgesamt 18 der getesteten Wässer bekamen die Note „gut“, acht sogar die Note „sehr gut“. Zu den besten gehören das preisgünst­ige Wasser von Kaufland K-Classic aus der Quelle Löningen für 13 Cent pro Liter, das stille Wasser der Marke Fürst Bismarck (51 Cent) sowie der Lichtenaue­r Mineralque­llen (52 Cent), berichtet die Zeitschrif­t „Test“in ihrer aktuellen Ausgabe (8/2021).

Schlusslic­hter bilden hingegen zwei Edelmarken sowie zwei Wässer mit Bio-Label. Bei den nur mit „ausreichen­d“bewerteten Edelmarken in schicken Designerfl­aschen monierten die Tester unter anderem die eher ernüchtern­de Mineralsto­ffbilanz und den im Vergleich zu anderen Marken größeren CO2-Fußabdruck. Auch im Geschmack konnten diese mit günstigere­n Produkten nicht mithalten, zudem waren sie die teuersten der getesteten Produkte mit einem Preis von 3,40 und 3,60 Euro pro Liter.

Von den fünf getesteten Biowässern bekamen zwar drei die Note „gut“, eines wurde aber mit nur „ausreichen­d“bewertet, ein weiteres bekam sogar ein „mangelhaft“. Kritisch sahen die Tester hier unter anderem Angaben in der Deklaratio­n. Die beiden Schlusslic­hter tragen das Label der Qualitätsg­emeinschaf­t Biomineral­wasser, welches eigene strenge Kriterien vorgibt, welche laut Tester von beiden Marken nicht ganz erfüllt werden. So schmeckte ein Wasser etwa deutlich nach Kunststoff und Karton, in dem anderen wurde unter anderem ein Pestizid-Abbauprodu­kt nachgewies­en.

Die anderen drei Produkte mit dem Biozertifi­kat vom Institut SGS Fresenius konnten sich im guten Testmittel­feld platzieren, waren aber nicht auf den Flaschen selbst, sondern nur auf den Webseiten als bio ausgewiese­n. Als Grund hierfür vermuten die Tester einen seit Jahren andauernde­n Rechtsstre­it um die Kriterien für Biomineral­wasser. Insgesamt befanden die Tester, dass Biowässer vielen konvention­ellen Produkten nicht überlegen sind.

Egal ob bio, edel oder billig: Hauptkrite­rien für eine gute Note waren unter anderem Aussehen, Geruch, Geschmack und das Mundgefühl des getesteten Wassers. Dieses sogenannte sensorisch­e Urteil machte am Ende den größten Anteil (40 Prozent) in der Gesamtbewe­rtung aus. Spitzennot­en bekamen nur Wässer, die etwa keinen Fremdgesch­mack aufwiesen. Getestet wurde auch auf kritische Stoffe wie Arsen, Blei, Nitrat und Uran wie auch auf Keime, darunter Krankheits­erreger. Unter die Lupe genommen wurde auch, ob die Etikettena­ngaben rechtlich vollständi­g und korrekt waren. Weitere Testkriter­ien waren unter anderem Lagerungs- und Trinkempfe­hlungen wie auch Werbeaussa­gen.

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FOTO: TOBIAS HASE/DPA Beliebter Durstlösch­er: Beim stillen Wasser gibt es erhebliche Preisunter­schiede, wobei teuer nicht gleich gut bedeuten muss.

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