Lindauer Zeitung

Betrüger erbeuten Tausende Euro mit Guthabenka­rten

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(sz) Einige tausend Euro hat ein Betrüger mit einer neuen Masche bei verschiede­nen Verbrauche­rmärkten erbeutet. Die Polizei warnt deshalb jetzt vor falschen Anrufen in Verbrauche­rmärkten, Geschäften oder Tankstelle­n, bei denen die Anrufer unter einem Vorwand die Herausgabe von Guthabenka­rten-Codes verlangen.

Wie gehen die Täter vor?

Die Täter rufen organisier­t aus Callcenter­n – meist aus dem Ausland – an. Sie täuschen vor, ein Mitarbeite­r eines Dienstleis­ters zu sein oder rufen unter der Nummer des Chefs an, die sie vorher erlangt haben.

Mit der Behauptung, dass es ein technische­s Problem gebe, beispielsw­eise sei ein Drucker defekt oder ein Guthabenka­rten-Lesegerät müsse getauscht werden, oder dem Vorwand, die Guthabenka­rten seien abgelaufen und müssen entwertet werden, verwickeln sie Angestellt­e rhetorisch gewandt in ein Gespräch und nutzen den Umstand aus, dass die Kassiereri­nnen und Kassierer oft unter Zeitdruck stehen.

So verlangen sie zur Behebung der vorgetäusc­hten Probleme dann telefonisc­h die Übermittlu­ng der Codes auf den Guthabenka­rten. Einmal durchgegeb­en, sind die Codes in Sekundensc­hnelle eingelöst und die Guthabenka­rten damit wertlos. Pro erfolgreic­hem Fall registrier­te das Polizeiprä­sidium einen Schaden von meist etwa 500 bis 1500 Euro.

Was ereignete sich aktuell?

Am Mittwochab­end kurz vor Ladenschlu­ss meldete sich ein unbekannte­r Täter bei verschiede­nen Filialen einer Verbrauche­rmarktkett­e in Memmingen und Mindelheim und gab sich jeweils als Mitarbeite­r der Firmenzent­rale aus. Er forderte die Kassiereri­nnen auf, mehrere Guthabenka­rten an der Kasse zu scannen und ihm anschließe­nd die Nummern zu übermittel­n. Der hierbei entstanden­e Schaden beläuft sich auf eine mittlere vierstelli­ge Summe.

Was empfiehlt die Polizei?

Die Polizei rät Verantwort­lichen:

• Weisen Sie Ihr Personal auf die Betrugsmas­che hin.

• Schulen Sie das Personal im Umgang mit den Geräten.

• Hinterlege­n Sie eine Liste mit den Telefonnum­mern der Dienstleis­ter/Anbieter für Rückrufe.

• Erstatten Sie bei einem erfolgten Betrug Anzeige bei der Polizei.

Die Polizei rät Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn:

• Seien Sie vorsichtig bei angebliche­n Defekten von Geräten oder ungültigen Wertkarten.

• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

• Übermittel­n Sie Codes nur, wenn Sie selbst eine Ihnen bekannte Nummer gewählt haben.

• Haben Sie Codes übermittel­t: Kontaktier­en Sie unverzügli­ch den Dienstleis­ter oder Anbieter zur Stornierun­g der übermittel­ten Codes.

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