Geld allein macht auch nicht unglücklich
Gewiss haben jene Leute nicht unrecht, die das ganze Leben als eine Art Glücksspiel betrachten, bei dem man viel gewinnen, aber auch alles verlieren kann. Und weil der Zufall ein gar unsteter und launenhafter Geselle ist, kann man sich auf einen Lottogewinn nicht verlassen. Wenn da nicht immer die paar Glückspilze wären, die dann eben doch das große Los ziehen und sechs Richtige haben, würden es Abertausende nicht jedes Wochenende wieder probieren. Beim jetzt zehn Jahre alt werdenden Eurojackpot reichen sogar schon fünf
Richtige mit Zusatzzahlen. Allerdings werden diese fünf aus einem Pott mit 50 Zahlen gezogen. Was die Sache ungefähr so unwahrscheinlich macht wie die Wahl von Boris Palmer zur nächsten Bundeskanzlerin.
Im Zuge des Geburtstags gibt es nun Neuerungen: Die Gewinnobergrenze wird von bisher lausigen 90 Millionen Euro auf 120 Millionen angehoben. Egal wie unwahrscheinlich ein Hauptgewinn auch sein mag – je höher die Summe, die 99,99999999999999 Prozent der Mitspieler garantiert nicht gewinnt, umso mehr Leute tippen mit.
Dabei ist es eine weithin bekannte Binsenweisheit, dass Geld allein ja eh nicht glücklich macht. Dumm nur, dass Geld allein aber aber auch nicht unglücklich macht. Und im Zweifel macht es eben in den bequemen Ledersitzen eines Porsche Cayenne immer noch mehr Spaß, unglücklich zu sein, als auf dem zerschlissenen Plastiksitz eines asthmatischen Mofas. Wie dem auch sei: Wir beenden diesen Text an dieser Stelle. Bevor wir noch den heutigen Annahmeschluss versäumen. (nyf )