Bürger halten Grüntenprojekt „nicht mehr zeitgemäß“
„Rettet den Grünten“lehnt geplante Skilifte und andere Neubauten ab
(sir) - In einer Pressemitteilung macht die Bürgerinitiative „Rettet den Grünten“(BI) ihre Einwände gegen die Modernisierung der Grünten-Skilifte in einen modernen Ganzjahresbetrieb mit Parkhaus, Tal- und Bergstation, Walzengarage samt Betriebstankstelle sowie Zehner-Gondelbahn deutlich. In ihren Augen ist das Projekt „nicht mehr zeitgemäß“.
In den vergangenen vier Jahren sei es beispielsweise zu drei Hochwasservorfällen in der Gemeinde Rettenberg gekommen mit Schäden in Millionenhöhe. Das geplante Parkhaus und die Zufahrtsstraße zum Grünten liegen laut BI in einem Bereich, der in der Vergangenheit immer wieder von Starkregenereignissen
betroffen war. Die BI schreibt von einem „unsäglichen, staatlich subventionierten Ausbau der Beschneiungsanlagen“.
Aktuell würden Biotope und das FFH-Gebiet rund um den Gipfelbereich bereits unter den enormen Besucherzahlen leiden. Die Gelder der
Steurzahler sollten besser an anderer Stelle investiert werden. Das Bauprojekt sei auf den Tagestourismus ausgerichtet und werde zu einem „enormen Zuwachs des Individualverkehrs vor Ort und in der Region führen“, schreibt die BI.
Durch eine Realisierung des Projekts werde der Grünten zum Dienstleister eines Privatinvestors degradiert. Das sei eine „weitere goldene Tourismuskuh im Allgäu, die es profitorientiert zu melken gilt“. Die BI lehnt die Dimensionen dieses Bauvorhabens in Gänze ab. Eine geplante Naturschau an der Bergstation solle die Umweltverträglichkeit des Projekts vortäuschen. Die BI wünscht sich einen naturverträglichen und ressourcenschonenden Tourismus.