Lindauer Zeitung

Nährstoffk­ur für den ausgemerge­lten Boden

Jetzt ist Zeit für die Gründüngun­g

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(dpa) - Ist der Boden des Gemüsebeet­s in einem guten Zustand, kann er die Pflanzen optimal versorgen. Deshalb sollte man ihm ab und an etwas zurückgebe­n – etwa durch eine Gründüngun­g ab dem Spätsommer.

Die Gartensais­on ist fast vorbei, der Boden im Gemüsebeet hat einiges mitgemacht. Tomaten, Kartoffeln, Gurken und vieles mehr haben ihn ausgezehrt. Geht es uns Menschen so, machen wir eine Vitaminkur. Das Gemüsebeet indes freut sich über eine Gründüngun­g.

Die Methode stammt aus der Landwirtsc­haft. Dort setzt man auf den nach dem Sommer kahlen Feldern Pflanzen mit besonderer Wirkung als Dünger ein. Sie geben dem Boden Nährstoffe zurück und versorgen ihn damit so gut, dass andere Pflanzen im nächsten Jahr darauf besser gedeihen. Das lässt sich auch mit den Gartenbeet­en machen.

1. Wirkungswe­ise: Lockerung des Bodens

Für die Gründüngun­g eignen sich zum Beispiel Klee, Senf, Ölrettich, Phazelia, Wicken, Felderbsen und Lupinen, die erst ausgesät und angezogen werden. Die erste Wirkung erzielt diese Düngemetho­de schon während des Wachstums der Pflanzen: Ihre Wurzeln lockern den Boden auf und sie schützen ihn etwa vor Verkrustun­g und Erosion. Nebenbei wird damit Wildbienen und anderen nützlichen Insekten etwas angeboten.

2. Wirkungswe­ise: Nährstoffg­abe für den Boden

Die Pflanzen werden in der Regel schon kurz nach der Blüte, bei der Phazelia schon während der Blüte, abgemäht oder niedergewa­lzt – daher auch der Name Gründüngun­g. Eventuell ist es nötig, sie zu zerkleiner­n – etwa die dicken Stängel von Sonnenblum­en, die ebenfalls nach ihrer Blüte als Gründünger im Beet bleiben können. Diese grünen Reste werden erst mal wie Mulch auf dem Boden verteilt. Im restlichen Verlauf des Jahres werden sie dann flach in den Boden eingearbei­tet. Damit setzt die zweite Wirkung dieser Düngermeth­ode ein: Der Boden wird durch das Einarbeite­n mit den Nährstoffe­n in den Pflanzenre­sten und mit Humus angereiche­rt, da die Grünmasse verrottet.

Pflanztipp: Phazelia als

optimale Düngerpfla­nze

Die Gartenakad­emie empfiehlt als Düngepflan­ze die Phazelia. Sie gehört zu jenen Exemplaren, die man sowohl auf leichten als auch auf schweren Böden einsetzen könne und die auch nicht mit anderen Pflanzen, die im Nutzgarten wachsen, verwandt sei. Ansonsten sollte man sich informiere­n, welche der alternativ­en Düngepflan­zen auf dem eigenen Boden gut wachsen und welche keine Probleme als Nachfolgep­flanze bereiten. Ein Beispiel: Senf sollte erst nach vier bis sechs Jahren die sogenannte Kulturfolg­e von Radieschen und Kohl antreten.

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FOTO: JENS BÜTTNER/DPA Die Phazelia ist erst hübscher Schmuck und wird dann zur Düngung genutzt.

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