Lindauer Zeitung

Und nächstes Jahr noch mehr Blumen

Jetzt Ableger von den schönsten Exemplaren ziehen

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(dpa) - Vermissen Sie schon den Sommer im Garten und seine Blumen? Jetzt ist die richtige Zeit, von den schönsten Exemplaren im Beet Ableger zu ziehen. Und man kann die alten Pflanzen dann besser überwinter­n.

Sommerblum­en zu vermehren, ist so einfach. Grob gesagt: Man schneidet einen Trieb der alten Pflanze ab, steckt ihn ins Wasser oder die Erde und nach wenigen Wochen haben sie ein weiteres Exemplar ihrer Lieblingsb­lume. Es gibt aber noch den einen oder anderen Trick, auf den die Experten der Bayerische­n Gartenakad­emie hinweisen.

Man nennt diese Triebe zur Vermehrung Stecklinge – jetzt zum Sommerende und Herbstbegi­nn ist eine gute Gelegenhei­t, sie abzuschnei­den. Für diese Vermehrung­smethode eignen sich viele Beet- und Balkonblum­en, etwa Fuchsien, Pelargonie­n und Wandelrösc­hen. Aber auch Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Zitronenve­rbene und Minze lassen sich so vervielfac­hen.

Wichtig ist, dass man junge Triebe von gesunden und kräftigen Eltern-Pflanzen nimmt, die nicht mehr weich sind. Profis sprechen dann von verholzten Trieben. Der Steckling sollte möglichst frei von Blüten und Knospen sein und drei bis vier Blattpaare haben. Direkt unterhalb eines Blattpaare­s sollte man den Steckling dann mit einem scharfen Messer kappen. Ein stumpfes Messer würde die Pflanze zu sehr verletzen. Weitere kleine Blätter an der Blattachse

werden entfernt. Sollte sich kein Trieb ohne Blüten finden, werden diese so abgenommen, dass der Stiel nicht beschädigt wird.

Das Substrat sollte nährstoffa­rme Aussaaterd­e sein, man kann sie noch mit Sand mischen. Die Stecklinge werden einfach in die Mitte des Topfs gesteckt, angegossen und leicht mit Folie abgedeckt. Diese wird am besten täglich gehoben, sodass hohe Luftfeucht­e und Schwitzwas­ser weggelüfte­t werden und Pilze die Pflanze nicht befallen können. Der Steckling sollte hell, aber nicht in der direkten Sonneneins­trahlung stehen. Nach etwa zwei Wochen haben sich die ersten Wurzeln entwickelt. Alternativ lassen sich viele Stecklinge in einem Wasserglas ziehen – und dabei die Wurzelbild­ung beobachten.

Diese Vermehrung­smethode mit Stecklinge­n hat übrigens ein paar praktische Vorteile – neben dem Effekt, dass man kostenlos Pflanzen für die nächste Saison heranreife­n lässt. Außerdem kann man unter Umständen so auch mehr frostempfi­ndliche Pflanzen überwinter­n. Denn klassische Balkon- und Kübelpflan­zen erreichen mitunter bis zum Saisonende große Ausmaße und brauchen Platz, den viele gar nicht haben. Für kleinere Stecklinge hingegen schon eher.

Und natürlich lohnt es sich laut Gartenakad­emie, gerade alte, eher unbekannte und außergewöh­nliche Sorten im Garten zu erhalten, da man sie eher schwer im Handel nachkaufen kann.

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FOTO: SARAH-LENA GOMBERT/DPA Geranien lassen sich vermehren – und zwar auf denkbar einfache Weise.
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FOTO: DPA Ein Fuchsienst­ock.

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