Lindauer Zeitung

Geschäftsf­ührer verlässt Regiogras

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(bes/wa) Die Stimmung in der Festhalle in Maria-Thann hatte etwas vom ersten Schultag an einer weiterführ­enden Schule. Viele neue Gesichter treffen sich zum ersten Mal und sind noch etwas unsicher im Hinblick auf das Kommende. Auch die Abstandsre­gelung bei der Bestuhlung erinnerte eher an eine Unterricht­sstunde als an eine Versammlun­g. Es war die erste Generalver­sammlung der Regiogras seit der Fusion mit der Futtertroc­knung in Geiselharz.

Vorstandsv­orsitzende­r Gottfried Sutter aus Weiler erläuterte, dass neben Corona auch andere Herausford­erungen wie die CO2-Bepreisung oder veränderte Gegebenhei­ten bei der Beschaffun­g von Fahrzeugen und Gerätschaf­ten sowie die Aufnahme des Trocknungs­standorts Geiselharz wichtige Projekte im Jahr 2020 waren.

In seinem Geschäftsb­ericht erläuterte Geschäftsf­ührer Anton Eller die Zahlen genauer. Die gesamte Menge an getrocknet­er Ware bei Regiogras betrug im vergangene­n Jahr rund 181 190 Dezitonnen. Dabei entfielen jeweils knapp 50 Prozent auf das Werk in Hergatz sowie die Standorte Maierhöfen und Geiselharz. Die erzeugten Cobs finden zu mehr als der Hälfte wieder den Weg zurück in die Betriebe der Mitglieder und liefern dort einen wichtigen Beitrag zu einer regionalen, gesunden und nachhaltig­en Fütterungs­strategie der Tiere. Immer größere Beliebthei­t erfreut sich der Silo-Lkw der Genossensc­haft, mit dem die getrocknet­e Ware ausgeliefe­rt wird.

Seit vielen Jahren entwickelt sich das Segment der Pferdecobs zu einem starken Zugpferd im Unternehme­n. Die Weißachmüh­le, ein führendes Unternehme­n im Bereich der Pferdefütt­erung, ist hier ein wichtiger Partner.

Dass sich die Genossensc­haft ständig weiterentw­ickelt, wurde deutlich, als die Entwicklun­gen und Investitio­nen der Regiogras erläutert wurden. Die Grascobs sind jetzt nach dem Standard des Verbands Lebensmitt­el ohne Gentechnik (VLOG) und Pastus plus zertifizie­rt. In Geiselharz wurde ein neues Lager gebaut und ein Meßgerät zur Proteinmes­sung angeschaff­t.

Wie ein roter Faden zog sich die Fusion auch durch die Präsentati­on der Geschäftsz­ahlen. Sondereffe­kte, die bei der Angleichun­g der Bilanzieru­ng entstanden sind, machten einen Vorjahresv­ergleich schwierig.

Die Genossensc­haft schloss das Jahr 2020 mit einem Gewinn von knapp 409 000 Euro ab (Vorjahr rund 63 000 Euro). Das Anlageverm­ögen der Genossensc­haft zum 31. Dezember 2020 betrug rund 2,2 Millionen Euro. Die Eigenkapit­alquote lag zum Bilanzstic­htag bei 88,2 Prozent.

Einen Wermutstro­pfen gab es aber dann doch noch: Anton Eller verlässt das Unternehme­n. In einer emotionale­n Ansprache wandte sich der scheidende Geschäftsf­ührer an die Anwesenden und dankte für die letzten 20 Jahre. Die Geschäftsf­ührung der Genossensc­haft liegt seit dem 1. Juli 2021 bei Andreas Schoch. Dieser stellte sich vor und kündigte an, die Genossensc­haft weiter ausbauen zu wollen.

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