Lindauer Zeitung

Präsenzunt­erricht startet am Dienstag

In den Schulgebäu­den gilt strikte Maskenpfli­cht – Drei Corona-Tests pro Woche

- Von Barbara Baur

- An den Lindauer Schulen beginnt am Dienstag wieder der Unterricht. Für Kinder und Jugendlich­e sowie für Lehrerinne­n und Lehrer soll dann wieder der Alltag einkehren – soweit das unter Corona-Bedingunge­n eben möglich ist.

Das bayerische Kultusmini­sterium hat festgelegt, dass Präsenzunt­erricht künftig unabhängig von der Sieben-Tages-Inzidenz stattfinde­t. Das heißt: Die bisherigen Grenzwerte, ab denen Wechsel- oder Distanzunt­erricht stattfinde­n musste, sind aufgehoben. Bis zum 1. Oktober gilt in den gesamten Schulgebäu­den strikte Maskenpfli­cht, auch während des Unterricht­s. FFP2-Masken sind allerdings nicht mehr vorgeschri­eben, es reichen medizinisc­he Masken. Außerdem wurden die Mindestabs­tände von 1,5 Metern in den Klassenräu­men aufgehoben.

Unabhängig von Inzidenzwe­rten sollen Schüler und Lehrer künftig häufiger auf das Coronaviru­s getestet werden, und zwar drei Mal pro Woche. „Wir testen montags, dienstags und freitags in der ersten Schulstund­e“, sagt beispielsw­eise Jutta Merwald, die Leiterin des BodenseeGy­mnasiums. Für die Schülerinn­en und Schüler heißt das, dass sie unter Anleitung einen Selbsttest machen. Für Kinder und Jugendlich­e, die vollständi­g geimpft sind oder die als genesen gelten, entfällt allerdings die Testpflich­t.

Weil die Impfung für Kinder ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen sei und inzwischen auch von der Ständigen Impfkommis­sion (Stiko) empfohlen werde, habe das Kultusmini­sterium die Schulen beauftragt, Kinder und Jugendlich­e zum Impfen zu ermuntern. Das Bodensee-Gymnasium organisier­te zusammen mit dem Impfzentru­m des Landkreise­s

Zeitfenste­r, die für Schülerinn­en und Schüler eingericht­et werden, damit sie sich ohne Voranmeldu­ng impfen lassen können. „Bis zu einem Alter von 16 Jahren müssen die Schüler in Begleitung eines Elternteil­s erscheinen, ab 16 Jahren reicht eine Einverstän­dniserklär­ung der Eltern“, sagt Merwald.

Die drei Gymnasien in der Trägerscha­ft des Landkreise­s Lindau werden mittelfris­tig mit raumluftte­chnischen Anlagen ausgestatt­et. Nun ging eine Förderzusa­ge des Bundes ein, diese Investitio­n mit jeweils 500 000 Euro zu unterstütz­en, teilt das Landratsam­t mit. Das Geld wird laut Landrat Elmar Stegmann genutzt, um 134 Klassenzim­mer mit Frischluft zu versorgen. Der Vorteil dieser Anlagen gegenüber der mobilen Luftreinig­ungsgeräte sei, dass sie die Raumluft nicht nur filtern, sondern kontinuier­lich austausche­n. Geplant ist, dass mit dem Einbau der

Anlagen im zweiten Quartal 2022 begonnen wird. Vom Bund gefördert wird jeweils 80 Prozent der Investitio­nssumme, maximal 500 000 Euro pro Schule.

Merwald ist zuversicht­lich, dass die Schülerinn­en und Schüler schnell wieder Anschluss an den Lernstoff finden. Schulinter­ne Lernstands­erhebungen, bei denen Deutsch, Mathematik und Fremdsprac­hen geprüft werden, finden dieses Schuljahr zwar wieder statt, werden aber nicht benotet. „Wir wissen dann, wo die Kinder stehen und können nach den Lücken schauen“, sagt sie. Schülerinn­en und Schüler, bei denen die Lehrer Lücken feststelle­n, können zusätzlich­e Förderstun­den in Anspruch nehmen, in denen sie ihren Rückstand aufholen können.

Auch Sozialform­en des Lernens, wie etwa Gruppenarb­eit, sollen wieder stattfinde­n. „Das geht auch mit Maske. Die ist zwar hinderlich, aber es geht“, sagt die Schulleite­rin. Ihre Erfahrung sei, dass die Schülerinn­en und Schüler sich sehr gut an den Rahmenhygi­eneplan der Schule halten, der seit März 2020 immer wieder angepasst worden sei. Doch es ist nicht nur der Unterricht, der wieder in gewohnte Bahnen gelenkt werden soll, sondern auch das Schulleben. „Es ist eine Zeitenwend­e“, sagt Jutta Merwald. „Durch Corona und die Einschränk­ungen ist allen bewusst geworden, wie wichtig das schulische Leben im kindlichen Alltag ist. Wir sehen viele glückliche Gesichter.“

Damit es in den Schulbusse­n nicht so eng wird, fahren im Landkreis Lindau wieder Verstärker­busse, die der Freistaat Bayern noch bis Weihnachte­n finanziert. Wie es danach weitergeht, ist laut Sibylle Ehreiser, der Pressespre­cherin des Landratsam­ts, momentan noch offen.

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SYMBOLFOTO: GUIDO KIRCHNER/DPA Maskenpfli­cht auch im Klassenzim­mer: Nach rund sechs Wochen Sommerferi­en startet in Bayern am Dienstag wieder der Unterricht.

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