Mit akribischer Arbeit und guter Stimmung
Neuer Trainer, einige neue Spieler – die EV Lindau Islanders bereiten sich auf die Oberliga-Saison vor
- Wer die Oberliga-Mannschaft der EV Lindau Islanders am Donnerstagabend beim Training in der Eissportarena beobachten wollte, musste früh dran sein. Denn je länger die Eishockeyspieler bei ihren Übungen unterwegs waren, desto mehr verdichtete sich der Nebel. Irgendwann war selbst nur wenige Meter entfernt kaum mehr etwas von außerhalb der Plexiglasscheibe zu erkennen. Es ist ein altbekanntes Problem im Spätsommer, das bei den Islanders aber niemanden aus der Bahn wirft. Im Gegenteil: Verantwortliche und Spieler sind im Moment einfach froh, dass sie so früh in der Vorbereitung schon auf der eigenen Eisfläche trainieren können. Damit soll der Grundstein für eine gute Oberliga-Saison gelegt werden, deren Start für den 7. Oktober geplant ist.
Verantwortlich für die EV Lindau Islanders ist Trainer Stefan Wiedmaier, der Gerhard Puschnik abgelöst hat. Wiedmaier kennt die Islanders schon aus dem vergangenen Jahr, als er zunächst für die Young Islanders zuständig war und dann, als
Corona-Maßnahmen im Jugendbereich einen Spielbetrieb verhinderten, bei der ersten Mannschaft aushalf. „Das hat es mir relativ einfach gemacht“, sagt der 39-jährige Wiedmaier, der zuvor ausschließlich in seiner österreichischen Heimat im Eishockey tätig war, über seine ersten Wochen als Cheftrainer in Lindau. Denn er kannte sowohl die Strukturen im Verein, als auch einige der Spieler, für die er jetzt verantwortlich ist. Zu bekannten Kräften sind nicht zuletzt namhafte Neuzugänge wie Goalie Matthias Nemec und Kontingentstürmer Jere Laaksonen gestoßen, die beide schon DEL2Erfahrung haben. „Wir haben uns viel Zeit gelassen, um auf dem Transfermarkt die richtigen Spieler zu finden“, sagt Wiedmaier. Am Ende sei vor allem wichtig, dass diejenigen, die das Islanders-Trikot tragen, auch vom Typ her passen. „Wir haben den Kader gezielt verstärkt“, sagt auch der Sportliche Leiter Sascha Paul.
Zu den vielen jungen Spielern sei es wichtig gewesen, „mehr Erfahrung“reinzubringen. Abgeschlossen sei die Suche nach Spielern noch nicht, auch wenn der Kader im Moment eine Größe habe, mit der die Islanders in die Saison gehen könnten. Durch das Fehlen eines Kooperationspartners – die Zusammenarbeit mit DEL2-CLub Ravensburg Towerstars endete jüngst nach fünf Jahren – sei es aber nötig, noch breiter aufgestellt zu sein, sagt Paul. „Wir halten die Augen offen“, sagt der Sportliche Leiter. Mit dem Kader sei er aber jetzt schon sehr zufrieden, mit der guten Stimmung auf und neben dem Eis auch, zudem ist er sehr von Stefan Wiedmaier überzeugt: „Er ist ein akribischer Arbeiter, hat die höchsten Trainierlizenzen erworben“, sagt Paul.
Gemeinsam mit Wiedmaier strebt Paul die erneute Qualifikation für die Play-offs in der Oberliga Süd an, obwohl ihnen bewusst ist, dass die Konkurrenz teilweise enorm investiert hat. „Wirklich toll“nennt Paul seinen Eindruck, den er bisher von der Mannschaft hat, alle seien topfit, die Leistungstests sehr zufriedenstellend gewesen.
Neben dem Kader und dem neuen Trainer stimmen den Sportlichen Leiter aber auch noch andere Faktoren sehr positiv. Dadurch, dass die Saison etwas später als gewohnt beginnt, war es möglich, schon nach wenigen Tagen in Ravensburg auf heimisches Eis umzuziehen. Für gewöhnlich verbrachten die Islanders mehrere Wochen auswärts, bis die Bedingungen am Bodensee passten. Und zum eigenen Eis kommt hinzu, dass am Sonntag, beim zweiten Vorbereitungsspiel – das erste fand für die Islanders am Freitagabend in Kempten statt, war aber bei Redaktionsschluss noch nicht beendet – gegen den HC Landsberg (Beginn: 17.30 Uhr) wieder Zuschauer zugelassen sind. Die Partie wird als „Welcome back“gefeiert werden, der Eintritt ist frei, Dauerkartenbesitzer bekommen nach Angaben des Vereins zwei Freigetränke. Wer kommen wolle, müsse die 3G-Regel einhalten und eine Maske tragen, erinnert Paul an die wichtigste Voraussetzung für einen Besuch der Eissportarena. Der aufziehende Nebel soll derweil möglichst keine Rolle mehr spielen. Denn die Islanders haben sich eine große Heizanlage angeschafft, sagt Sascha Paul, mit der zügig für klare Sicht gesorgt werden könne.
Kader der EV Lindau Islanders für die Oberliga-Saison 2021/22 Tore: Matthias Nemec, David Heckenberger, Dominic Hattler. Verteidigung: Christian Ettwein, Raphael Grünholz, Dominik Ochmann, Patrick Raaf-Effertz, Robin Wucher.
Sturm: Michal Bezouska, Fabian Birner, Andreas Farny, Simon Klingler, Jere Laaksonen, Florian Lüsch, Martin Mairitsch, Dominik Pischor, Damian Schneider, Daniel Schwamberger, Julian Tischendorf, Corvin Wucher, Marvin Wucher.