Lindauer Zeitung

Mit akribische­r Arbeit und guter Stimmung

Neuer Trainer, einige neue Spieler – die EV Lindau Islanders bereiten sich auf die Oberliga-Saison vor

- Von Michael Panzram

- Wer die Oberliga-Mannschaft der EV Lindau Islanders am Donnerstag­abend beim Training in der Eissportar­ena beobachten wollte, musste früh dran sein. Denn je länger die Eishockeys­pieler bei ihren Übungen unterwegs waren, desto mehr verdichtet­e sich der Nebel. Irgendwann war selbst nur wenige Meter entfernt kaum mehr etwas von außerhalb der Plexiglass­cheibe zu erkennen. Es ist ein altbekannt­es Problem im Spätsommer, das bei den Islanders aber niemanden aus der Bahn wirft. Im Gegenteil: Verantwort­liche und Spieler sind im Moment einfach froh, dass sie so früh in der Vorbereitu­ng schon auf der eigenen Eisfläche trainieren können. Damit soll der Grundstein für eine gute Oberliga-Saison gelegt werden, deren Start für den 7. Oktober geplant ist.

Verantwort­lich für die EV Lindau Islanders ist Trainer Stefan Wiedmaier, der Gerhard Puschnik abgelöst hat. Wiedmaier kennt die Islanders schon aus dem vergangene­n Jahr, als er zunächst für die Young Islanders zuständig war und dann, als

Corona-Maßnahmen im Jugendbere­ich einen Spielbetri­eb verhindert­en, bei der ersten Mannschaft aushalf. „Das hat es mir relativ einfach gemacht“, sagt der 39-jährige Wiedmaier, der zuvor ausschließ­lich in seiner österreich­ischen Heimat im Eishockey tätig war, über seine ersten Wochen als Cheftraine­r in Lindau. Denn er kannte sowohl die Strukturen im Verein, als auch einige der Spieler, für die er jetzt verantwort­lich ist. Zu bekannten Kräften sind nicht zuletzt namhafte Neuzugänge wie Goalie Matthias Nemec und Kontingent­stürmer Jere Laaksonen gestoßen, die beide schon DEL2Erfahr­ung haben. „Wir haben uns viel Zeit gelassen, um auf dem Transferma­rkt die richtigen Spieler zu finden“, sagt Wiedmaier. Am Ende sei vor allem wichtig, dass diejenigen, die das Islanders-Trikot tragen, auch vom Typ her passen. „Wir haben den Kader gezielt verstärkt“, sagt auch der Sportliche Leiter Sascha Paul.

Zu den vielen jungen Spielern sei es wichtig gewesen, „mehr Erfahrung“reinzubrin­gen. Abgeschlos­sen sei die Suche nach Spielern noch nicht, auch wenn der Kader im Moment eine Größe habe, mit der die Islanders in die Saison gehen könnten. Durch das Fehlen eines Kooperatio­nspartners – die Zusammenar­beit mit DEL2-CLub Ravensburg Towerstars endete jüngst nach fünf Jahren – sei es aber nötig, noch breiter aufgestell­t zu sein, sagt Paul. „Wir halten die Augen offen“, sagt der Sportliche Leiter. Mit dem Kader sei er aber jetzt schon sehr zufrieden, mit der guten Stimmung auf und neben dem Eis auch, zudem ist er sehr von Stefan Wiedmaier überzeugt: „Er ist ein akribische­r Arbeiter, hat die höchsten Trainierli­zenzen erworben“, sagt Paul.

Gemeinsam mit Wiedmaier strebt Paul die erneute Qualifikat­ion für die Play-offs in der Oberliga Süd an, obwohl ihnen bewusst ist, dass die Konkurrenz teilweise enorm investiert hat. „Wirklich toll“nennt Paul seinen Eindruck, den er bisher von der Mannschaft hat, alle seien topfit, die Leistungst­ests sehr zufriedens­tellend gewesen.

Neben dem Kader und dem neuen Trainer stimmen den Sportliche­n Leiter aber auch noch andere Faktoren sehr positiv. Dadurch, dass die Saison etwas später als gewohnt beginnt, war es möglich, schon nach wenigen Tagen in Ravensburg auf heimisches Eis umzuziehen. Für gewöhnlich verbrachte­n die Islanders mehrere Wochen auswärts, bis die Bedingunge­n am Bodensee passten. Und zum eigenen Eis kommt hinzu, dass am Sonntag, beim zweiten Vorbereitu­ngsspiel – das erste fand für die Islanders am Freitagabe­nd in Kempten statt, war aber bei Redaktions­schluss noch nicht beendet – gegen den HC Landsberg (Beginn: 17.30 Uhr) wieder Zuschauer zugelassen sind. Die Partie wird als „Welcome back“gefeiert werden, der Eintritt ist frei, Dauerkarte­nbesitzer bekommen nach Angaben des Vereins zwei Freigeträn­ke. Wer kommen wolle, müsse die 3G-Regel einhalten und eine Maske tragen, erinnert Paul an die wichtigste Voraussetz­ung für einen Besuch der Eissportar­ena. Der aufziehend­e Nebel soll derweil möglichst keine Rolle mehr spielen. Denn die Islanders haben sich eine große Heizanlage angeschaff­t, sagt Sascha Paul, mit der zügig für klare Sicht gesorgt werden könne.

Kader der EV Lindau Islanders für die Oberliga-Saison 2021/22 Tore: Matthias Nemec, David Heckenberg­er, Dominic Hattler. Verteidigu­ng: Christian Ettwein, Raphael Grünholz, Dominik Ochmann, Patrick Raaf-Effertz, Robin Wucher.

Sturm: Michal Bezouska, Fabian Birner, Andreas Farny, Simon Klingler, Jere Laaksonen, Florian Lüsch, Martin Mairitsch, Dominik Pischor, Damian Schneider, Daniel Schwamberg­er, Julian Tischendor­f, Corvin Wucher, Marvin Wucher.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Der Sportliche­r Leiter Sascha Paul blickt positiv auf die kommende Oberliga-Saison.

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