Lindauer Zeitung

Allgäuer Einzelhand­el im sanften Aufschwung

Nach den Hiobsbotsc­haften in der Corona-Krise geht es für viele Händler jetzt wieder aufwärts

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(jaj,mim, ost, bes) - Für viele Allgäuer Einzelhänd­ler sind bessere Zeiten angebroche­n: Die niedrigen Inzidenz-Werte der vergangene­n Monate sind laut Handelsver­tretern einer der Gründe dafür, dass wieder mehr Kunden in die Geschäfte kommen.

Kempten:

„Dem Einzelhand­el in Kempten geht es vergleichs­weise gut“, sagt Niklas Ringeisen, Geschäftss­tellenleit­er des City-Management­s. Die Händler seien mit den Umsätzen grundsätzl­ich zufrieden: In den vergangene­n Wochen seien viele Touristen in der Stadt gewesen, das habe sich bemerkbar gemacht. Aber auch die Einheimisc­hen kommen Ringeisen zufolge wieder in die Innenstadt, um einzukaufe­n. Dazu habe auch die Öffnung der Gastronomi­e beigetrage­n. Dass jetzt zum Beispiel die Besucherbe­schränkung­en in Geschäften aufgehoben sind, habe einen positiven psychologi­schen Effekt, sagt Ringeisen: „Die Menschen trauen sich vor allem auch in kleine Läden wieder rein.“Eine weitere Beobachtun­g, von der die Händler ihm berichtete­n: Es kommen zwar weniger Kunden ins Geschäft, aber die kaufen auch ein – und zwar im Schnitt mehr.

Memmingen:

„Der August ist bei uns sehr gut gelaufen“, sagt Mechthild Feldmeier, Geschäftsf­ührerin von „Cornelius Gesunde Schuhe“und Bezirksvor­sitzende des schwäbisch­en Handelsver­bands. „Wir hatten gegenüber dem Vorjahr in unserem Geschäft eine Umsatzstei­gerung im zweistelli­gen Bereich.“Der

Hauptgrund ist laut Feldmeier die niedrige Inzidenz über den Sommer hinweg. Die neuen Corona-Regeln wie die Möglichkei­t, eine OP-Maske zum Einkaufen zu nutzen, befürworte­t sie. Auch Hermann Oßwald, Vorsitzend­er des Memminger Stadtmarke­tingverein­s, bemerkt den Nachholbed­arf der Kunden. „Die Leute kommen wieder zum Einkaufen, dennoch sind immer noch zehn bis 20 Prozent weniger Besucher in der Innenstadt unterwegs als 2019.“

Karl Bufler schaut zufrieden auf die vergangene­n Wochen zurück: „Die Sommerlage­r sind sehr gut geräumt“, sagt der Inhaber des gleichnami­gen Modehauses in Lindenberg (Westallgäu). Im Vergleich sei der Sommer 2021 besser als 2020 und „so gut wie 2019“gelaufen. Bufler ist einer von drei Vorsitzend­en der Leistungsg­emeinschaf­t Lindenberg, zu der sich etwa 40 Händler, Dienstleis­ter und Gastronome­n zusammenge­schlossen haben. Alltäglich­e Corona-Vorgaben wie die Maskenpfli­cht im Geschäft seien „inzwischen eingespiel­t“, sagt er. Wenn jemand die Maske mal vergesse, entschuldi­ge er sich tausendmal und gehe raus, um sie aufzusetze­n. Die meisten Kunden tragen seiner Beobachtun­g nach weiter eine FFP2-Maske, obwohl eine solche im bayerische­n Einzelhand­el nicht mehr vorgeschri­eben ist. „Da wird wohl der Bestand aufgebrauc­ht“, sagt Bufler, der nach dem „sehr guten“Sommer auf ein möglichst normales Herbstgesc­häft ohne weitere Corona-Einschränk­ungen hofft.

Lindenberg:

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