Lindauer Zeitung

Schniefnas­en nicht zur Kita schicken

In Pandemie-Zeiten ist besondere Vorsicht angebracht

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(dpa) - Landläufig heißt es häufig: Eine Schniefnas­e ist kein Grund, ein Kind nicht zur Kita oder Schule gehen zu lassen. Doch gerade in Zeiten der Pandemie sollten Eltern hier nicht leichtfert­ig sein, rät der renommiert­e Kindermedi­ziner Professor Jörg Dötsch.

„Alles, was auf eine Covid-19-Infektion hinweisen könnte, sollte dazu führen, dass das Kind nicht in die Kita geht. Ich habe selbst Kinder, ich weiß, wie schwer das ist“, sagt der Präsident der Gesellscha­ft für Kinderund Jugendmedi­zin. „Aber um Quarantäne­n zu vermeiden und um die Möglichkei­t zu minimieren, dass andere Kinder und ihre Familien womöglich in Mitleidens­chaft gezogen werden, sollte man das nicht machen.“

Das bedeutet: „Bei Atemwegssy­mptomen wie Schnupfen und Husten, aber etwa auch bei anderen Symptomen wie Magen-Darm-Problemen

sollte das Kind deshalb in dieser Zeit zu Hause bleiben“, so der Experte.

Klar ist: Wenn sich das Kind krank fühlt und merklich in seiner Aktivität beeinträch­tigt ist, sollte es ohnehin immer daheimblei­ben. Gleiches gilt bei Fieber. „Fieber kann aufs Herz gehen, wenn man den Körper belastet“, sagt Experte Professor Jörg Dötsch. „Deshalb sollte ein fieberndes Kind generell weder in die Kinderbetr­euung noch in die Schule oder zum Sport. Sondern sich daheim auskuriere­n.“

Weil im vergangene­n Winter viele Infektions­krankheite­n, etwa die Influenza, kaum zum Ausbruch kamen, beobachten Fachleute gerade bei kleinen Kindern einen Nachholeff­ekt bei Atemwegser­krankungen. Deren Immunsyste­m ist nun anfälliger für solche Infektione­n. Das bekommen viele Familien jetzt schon zu spüren.

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FOTO: MFK UNIKLINIK KÖLN;DGKJ/DPA Professor Jörg Dötsch ist Präsident der Deutschen Gesellscha­ft für Kinder- und Jugendmedi­zin.

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