Lindauer Zeitung

Respekt vor Natur und Umwelt

Ranger geben Touristen Tipps zum richtigen Verhalten in den Bergen

- Von Luke Maguire

IMMENSTADT - Viele Urlauber zieht es im Sommer ins Allgäu. Immenstadt und der Große Alpsee stehen oft auf den To-do-Listen der Touristen. Aber auch der Weg in die Berge ist bei Gästen aus Nah und Fern mit eingeplant. Damit das sowohl für Mensch als auch Tier so angenehm wie möglich wird, informiere­n Ranger des Naturparks Nagelfluhk­ette über Verhaltens­weisen in der Natur. „Schützen und Nützen steht hierbei im Vordergrun­d“, sagt Rangerin Theresa Hilber. Der Mensch sei primär kein Störfaktor, doch sein Verhalten in der Natur wichtig. „Unsere Wanderwege sind sehr gut ausgebaut und beschilder­t. Wenn sich die Leute an die ausgewiese­nen Wege halten, stören sie auch keine Tiere und tragen so indirekt zum Naturschut­z bei“, erklärt Hilber.

Eine der größten Herausford­erungen für die Ranger ist die Besucherle­nkung. „Wir kontrollie­ren die Wege, die Beschilder­ung und weisen die Leute bei Fehlverhal­ten auch höflich darauf hin. Grundsätzl­ich wollen wir einfach ein Bewusstsei­n bei den Menschen schaffen und sie für den Naturschut­z sensibilis­ieren.“In den vergangene­n Jahren beschäftig­ten die Ranger vor allem die vielen Mountainbi­ker in den Bergen. „Wir registrier­en, dass einige querfeldei­n fahren und die Beschilder­ungen missachten.“Auch die Bewirtscha­fter und Grundbesit­zer würden immer mehr Fahrradfah­rer feststelle­n. „Respekt vor dem Eigentum der Mitmensche­n und vor der Tier- und Pflanzenwe­lt erwarten wir von allen“, sagt Hilber. Das gibt sie auch so den Gästen vor Ort mit auf den Weg.

Was immer vermehrt auf die Ranger zukommt, sei die Arbeit mit den sozialen Medien und die Probleme, die durch das Teilen von Bildern und Videos entstehen. „Ein Bild ist in kürzester Zeit online gestellt und der Ansturm dann riesig.“So geschehen bei den Buchenegge­r Wasserfäll­en. „Die wurden dann zu einem Hotspot und die Natur entwickelt sich dort wegen des großen Besucheran­sturms immer schlechter“, bedauert Hilber. Deshalb versuchen die Ranger, auch über die sozialen Medien die Menschen zu sensibilis­ieren. „Es kommt dann auch mal vor, dass wir Posts löschen lassen“, erzählt die Rangerin.

Aktuell sei besonders auf die Balz- und Paarungsze­it der Tiere zu achten. Als Beispiel nennt Hilber den Auerhahn: „Die Hennen beobachten das Männchen bei der Balz. Wenn da auf einmal Menschen auftauchen, verschreck­t das die Weibchen und das mit Testostero­n vollgepump­te Männchen kennt dann kein Halten mehr und greift sogar an.“

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FOTO: LUKE MAGUIRE Rangerin Theresa Hilber (Mitte) und Praktikant­in Anna Mareike Rathjen (links) informiere­n Touristen über die richtige Verhaltens­weise in der Natur.

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