Respekt vor Natur und Umwelt
Ranger geben Touristen Tipps zum richtigen Verhalten in den Bergen
IMMENSTADT - Viele Urlauber zieht es im Sommer ins Allgäu. Immenstadt und der Große Alpsee stehen oft auf den To-do-Listen der Touristen. Aber auch der Weg in die Berge ist bei Gästen aus Nah und Fern mit eingeplant. Damit das sowohl für Mensch als auch Tier so angenehm wie möglich wird, informieren Ranger des Naturparks Nagelfluhkette über Verhaltensweisen in der Natur. „Schützen und Nützen steht hierbei im Vordergrund“, sagt Rangerin Theresa Hilber. Der Mensch sei primär kein Störfaktor, doch sein Verhalten in der Natur wichtig. „Unsere Wanderwege sind sehr gut ausgebaut und beschildert. Wenn sich die Leute an die ausgewiesenen Wege halten, stören sie auch keine Tiere und tragen so indirekt zum Naturschutz bei“, erklärt Hilber.
Eine der größten Herausforderungen für die Ranger ist die Besucherlenkung. „Wir kontrollieren die Wege, die Beschilderung und weisen die Leute bei Fehlverhalten auch höflich darauf hin. Grundsätzlich wollen wir einfach ein Bewusstsein bei den Menschen schaffen und sie für den Naturschutz sensibilisieren.“In den vergangenen Jahren beschäftigten die Ranger vor allem die vielen Mountainbiker in den Bergen. „Wir registrieren, dass einige querfeldein fahren und die Beschilderungen missachten.“Auch die Bewirtschafter und Grundbesitzer würden immer mehr Fahrradfahrer feststellen. „Respekt vor dem Eigentum der Mitmenschen und vor der Tier- und Pflanzenwelt erwarten wir von allen“, sagt Hilber. Das gibt sie auch so den Gästen vor Ort mit auf den Weg.
Was immer vermehrt auf die Ranger zukommt, sei die Arbeit mit den sozialen Medien und die Probleme, die durch das Teilen von Bildern und Videos entstehen. „Ein Bild ist in kürzester Zeit online gestellt und der Ansturm dann riesig.“So geschehen bei den Buchenegger Wasserfällen. „Die wurden dann zu einem Hotspot und die Natur entwickelt sich dort wegen des großen Besucheransturms immer schlechter“, bedauert Hilber. Deshalb versuchen die Ranger, auch über die sozialen Medien die Menschen zu sensibilisieren. „Es kommt dann auch mal vor, dass wir Posts löschen lassen“, erzählt die Rangerin.
Aktuell sei besonders auf die Balz- und Paarungszeit der Tiere zu achten. Als Beispiel nennt Hilber den Auerhahn: „Die Hennen beobachten das Männchen bei der Balz. Wenn da auf einmal Menschen auftauchen, verschreckt das die Weibchen und das mit Testosteron vollgepumpte Männchen kennt dann kein Halten mehr und greift sogar an.“