Lindauer Zeitung

Zu schlecht gepflegt und zu gefährlich

Zustand des Illerradwe­gs zwischen Kempten und Krugzell sorgt für Unmut – Stadt sucht Lösung

- Von Kerstin Schellhorn

OBERALLGÄU - „Seit Jahren ist der Abschnitt zwischen Kempten und Krugzell in einem desolaten Zustand“, sagt Ute Ehrenfels über den Illerradwe­g. Es würde immer nur Kiesel hingeschüt­tet, der für Radler gefährlich sei. Auch für Touristen sei der Weg kein Aushängesc­hild. Sie fordert eine bessere Instandhal­tung, mehr Ruhebänke und Abfalleime­r. Der ADFC Kempten wünscht sich eine Asphaltier­ung.

„Wir können nur das leisten, was für uns machbar ist“, sagt indes Karl Schindele, Leiter des Wasserwirt­schaftsamt­s Kempten, das für den Unterhalt des Illerradwe­gs in diesem Abschnitt zuständig ist. Der Weg sei nicht als Radweg gewidmet, sondern diene der Gewässerun­terhaltung und als Spazierweg. Die Nutzung als Radweg sei gestattet. „Wir können aber nicht immer gewährleis­ten, dass er im optimalen Zustand für Radler ist“, sagt Schindele. Der Weg werde regelmäßig, ein- bis zweimal pro Jahr, gepflegt. Auf Schäden wiesen auch Schilder hin, die vor zwei Jahren erneuert wurden.

Ute Ehrenfels ärgert auch das: „Warum Schilder hinstellen? Besser instandhal­ten“, sagt sie. Die Kempteneri­n ist nicht die einzige, die sich zu Wort meldet. „Wir bekommen nach Hochwasser regelmäßig Hinweise von Bürgern“, sagt Schindele. Auch Anzeigen von Radlern, die gestürzt seien, seien eingegange­n. Radfahrer müssten aber auch selbst darauf achten, wo sie entlangfah­ren.

Ehrenfels glaubt, das eine Asphaltier­ung die Lösung wäre. Das ist auch der Wunsch des ADFC Kempten (Allgemeine­r Deutscher Fahrrad Club), der die Alltagsrad­ler und -radlerinne­n vertritt. Der Kiesbelag sei auch ein Grund, dass es keinen Winterdien­st gebe.

In besonders schlechtem Zustand sei ein Bereich bei Schlatt, wo der Illerradwe­g aufhöre, weil dort ein privates Grundstück bis an den Fluss reiche. Dort liege auch kein Kies. Der Eigentümer dulde, dass Radler und Spaziergän­ger den Abschnitt nutzen, sagt Heilig. Über Vorschläge der Stadt Kempten, den Weg auszubesse­rn, habe man sich bisher aber nicht einigen können.

Markus Wiedemann, Tiefbauamt­sleiter der Stadt Kempten, sagt, dass bereits eine Vielzahl von Bänken am Illerradwe­g vorhanden sei – ebenso Hundekottü­ten-Spender mit Abfalleime­rn. Er hat Ehrenfels Kritik aber zum Anlass genommen, die Gespräche mit dem Grundstück­seigentüme­r wieder aufzunehme­n. „Ich habe mit ihm gesprochen. Wir wollen uns treffen und gemeinsam nach einer Lösung suchen“, sagt er. Der Illerradwe­g von Kempten nach Krugzell sei eine wichtige Nord-Süd-Verbindung. Eine Asphaltier­ung werde es aber nicht geben. „Das passt da nicht hin.“Stattdesse­n könnte man den Oberboden abnehmen und durch Kies ersetzen. Bei einer Abschwemmu­ng könne dann nachgearbe­itet werden. „Wir würden da als Stadt tätig werden, in Abstimmung mit dem Wasserwirt­schaftsamt.“

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