Zu schlecht gepflegt und zu gefährlich
Zustand des Illerradwegs zwischen Kempten und Krugzell sorgt für Unmut – Stadt sucht Lösung
OBERALLGÄU - „Seit Jahren ist der Abschnitt zwischen Kempten und Krugzell in einem desolaten Zustand“, sagt Ute Ehrenfels über den Illerradweg. Es würde immer nur Kiesel hingeschüttet, der für Radler gefährlich sei. Auch für Touristen sei der Weg kein Aushängeschild. Sie fordert eine bessere Instandhaltung, mehr Ruhebänke und Abfalleimer. Der ADFC Kempten wünscht sich eine Asphaltierung.
„Wir können nur das leisten, was für uns machbar ist“, sagt indes Karl Schindele, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten, das für den Unterhalt des Illerradwegs in diesem Abschnitt zuständig ist. Der Weg sei nicht als Radweg gewidmet, sondern diene der Gewässerunterhaltung und als Spazierweg. Die Nutzung als Radweg sei gestattet. „Wir können aber nicht immer gewährleisten, dass er im optimalen Zustand für Radler ist“, sagt Schindele. Der Weg werde regelmäßig, ein- bis zweimal pro Jahr, gepflegt. Auf Schäden wiesen auch Schilder hin, die vor zwei Jahren erneuert wurden.
Ute Ehrenfels ärgert auch das: „Warum Schilder hinstellen? Besser instandhalten“, sagt sie. Die Kemptenerin ist nicht die einzige, die sich zu Wort meldet. „Wir bekommen nach Hochwasser regelmäßig Hinweise von Bürgern“, sagt Schindele. Auch Anzeigen von Radlern, die gestürzt seien, seien eingegangen. Radfahrer müssten aber auch selbst darauf achten, wo sie entlangfahren.
Ehrenfels glaubt, das eine Asphaltierung die Lösung wäre. Das ist auch der Wunsch des ADFC Kempten (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club), der die Alltagsradler und -radlerinnen vertritt. Der Kiesbelag sei auch ein Grund, dass es keinen Winterdienst gebe.
In besonders schlechtem Zustand sei ein Bereich bei Schlatt, wo der Illerradweg aufhöre, weil dort ein privates Grundstück bis an den Fluss reiche. Dort liege auch kein Kies. Der Eigentümer dulde, dass Radler und Spaziergänger den Abschnitt nutzen, sagt Heilig. Über Vorschläge der Stadt Kempten, den Weg auszubessern, habe man sich bisher aber nicht einigen können.
Markus Wiedemann, Tiefbauamtsleiter der Stadt Kempten, sagt, dass bereits eine Vielzahl von Bänken am Illerradweg vorhanden sei – ebenso Hundekottüten-Spender mit Abfalleimern. Er hat Ehrenfels Kritik aber zum Anlass genommen, die Gespräche mit dem Grundstückseigentümer wieder aufzunehmen. „Ich habe mit ihm gesprochen. Wir wollen uns treffen und gemeinsam nach einer Lösung suchen“, sagt er. Der Illerradweg von Kempten nach Krugzell sei eine wichtige Nord-Süd-Verbindung. Eine Asphaltierung werde es aber nicht geben. „Das passt da nicht hin.“Stattdessen könnte man den Oberboden abnehmen und durch Kies ersetzen. Bei einer Abschwemmung könne dann nachgearbeitet werden. „Wir würden da als Stadt tätig werden, in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt.“