Gewitterwolke lässt „Orange Utan“jubeln
„The Race“: Bei St. Gallen entscheidet sich enges Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg
- Nach knapp über 13 Stunden ging am Samstagabend das Zweirumpfboot „Orange Utan“als erstes durch das Ziel vor Langenargen, dicht gefolgt von der „Skinfit“– der Unterschied betrug nur nur 2,35 Minuten. Beide Schiffe lieferten sich beim längsten „The Race“-Rennen (70 Meilen) von Langenargen bis Bodman ein enges Kopf-an-KopfRennen, das kurz vor St. Gallen seine Entscheidung fand.
„Es war wie immer spannend“, sagte Tom Rüegge, Steuermann des Siegerschiffes „Orange Utan“. Wie gewohnt war die „Skinfit“mit ihrem Steuermann Fritz Trippolt vom Yacht Club Bregenz bei diesem Segelevent der härteste Konkurrent um den Sieg. Teilweise lag die „Skinfit“auch vor der „Orange Utan“. Rüegge resümierte: „Nach dem Überlinger See hatten wir einen großen Vorsprung vor der „Skinfit“, aber vor Bregenz ging es von vorne los. Es wurde extrem knapp. Während wir in Bregenz 20 Minuten pausierten, so nennen wir das, wenn kein Wind mehr ist, holten eigentlich alle auf.“Aber die Taktik an Bord von Eigner Ralph Schatz vom Lindauer SeglerClub ging auf. Eine Gewitterwolke über St. Gallen gab ihnen den notwendigen Drücker, um vor der „Skinfit“durchs Ziel zu gehen.
Auch Trippolt von der „Skinfit“zollte ihnen Respekt und meinte: „Bei uns ist viel passiert. Im Überlinger See sind wir aufgelaufen, weil wir Probleme mit dem Vorsegel hatten. Die ganze Mannschaft ist nach vorne geflogen und wir sind froh, dass nichts passiert ist und keiner über Bord ging. Danach hatten wir nicht nur Zeit verloren, sondern mussten auch ein kleineres Segel fahren und waren dadurch langsamer. Meine Segelmacher an Bord konnten es flicken, so dass wir aufholen konnten, aber es hat nicht gereicht.“
Schnellstes Einrumpfboot wurde die „Wild Lady“von Wolfgang Palm vom Yacht Club Langenargen (YCL), die nach über 21 Minuten auf den Sieger folgte. Sie ging in der absoluten Zeit als viertes Schiff über die Ziellinie und mischte die Zweirumpfboote „Paulchen“vom Württembergischen
Yacht-Club (WYC), „Green Horney“sowie „Rocket“vom Yacht Club Arbon (YCA) und „Sonnenkönig“vom Segel-Sport-Club Romanshorn (SSCRo) ordentlich auf. Die „Green Horney“musste das Rennen vorzeitig beenden, weil ihnen das Genuafall vor Langenargen gerissen war und die „Rocket“kam nach der Boje in Lochau in ein Gewitter mit Starkregen und hat aus Sicherheitsgründen die Regatta abgebrochen. Damit ist Dominic Stahl mit „Paulchen“der Sieger in der Gruppe der Katamarane nach Yardstick.
Aber nicht nur die modernen Schiffe waren auf Erfolgskurs. Fast jedes Jahr dabei ist der 92 Jahre alte 80er Seefahrtskreuzer „HOC-Neustadt“vom YCL. „Wir kamen Sonntagmorgen kurz vor sechs Uhr ins Ziel und hatten sehr wechselnde Winde und auch ein Gewitter in Bodman, wo der Wind gleich um 180 Grad gedreht hat“, erzählte Steuermann und Miteigner Karlheinz Kaiser. Acht Mann segelten auf der HOC-Neustadt. Nicht ganz so viele waren es auf dem YCL-Vorstandsboot „Null“mit Präsident Peter Roos an Bord und anderen vier Vorstandsmitgliedern. Trotz des vorletzten Platzes ist die Motivation der Mannschaft da, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. „Wir haben dann zwei Stunden vor Wasserburg geparkt und das Rennen taktisch verloren“, so Roos.
An den Start gingen knapp über 30 Schiffe, das Team der Regattaleitung ist zufrieden. „Es war eine erfolgreiche Regatta mit zufriedenen Teilnehmern“, bilanzierte Ralf Strobel. Am nächsten Samstag folgt im Foyer auf der Interboot Messe in Friedrichshafen für alle Teilnehmer von „The Race“die Siegerehrung.