Lindauer Zeitung

Die GTL haben ein neues Zuhause

Das neue Areal in Zech ist bezogen – Doch nicht nur das Gebäude hat sich verändert

- Von Julia Baumann

- Die Stadtgärtn­er zaubern den Lindauern regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht, wenn sie mal wieder einen Kreisverke­hr besonders kreativ gestalten. Der Bauhof kümmert sich darum, dass die Stadt sauber bleibt und die Lindauer im Winter nicht im Schnee ersticken. Und die Mitarbeite­r der GTL tun noch viel mehr, sie kümmern sich um den Hochwasser­schutz, ums Abwasser und Verkehrsfl­ächen. Jetzt haben die Abteilunge­n, die vorher in der ganzen Stadt verteilt waren, ein neues Zuhause: In einem großen Neubau in Zech. Doch das ist nicht das einzige, was sich bei den GTL verändert.

Kai Kattau, Werkleiter der Gartenund Tiefbaubet­riebe (GTL), wirkt sehr zufrieden. „Nach fast zehn Jahren kann ich die Zusammenle­gung organisato­risch und räumlich als vollzogen melden“, sagt er am Dienstagab­end. Es ist sein Abend, gemeinsam mit Mitarbeite­rn, Stadträten und Wegbegleit­ern feiert er die Eröffnung des neuen Gebäudes auf dem mehr als 20 000 Quadratmet­er großen Gelände neben der Kläranlage.

Fast zehn Jahre ist es her, dass es unter dem damaligen Oberbürger­meister Gerhard Ecker die ersten Gespräche darüber gab, die Bereiche Gartenbau, Straßen- und Brückenbau, Bauhof, Abwasserbe­seitigung, Hochwasser­schutz und Mobilität in einem Eigenbetri­eb zusammenzu­fassen. Der Stadtratsb­eschluss dazu folgte 2014, am 1. Januar 2015 waren die GTL gegründet.

Zweieinhal­b Jahre später entschied der Stadtrat dann, dass alle Bereiche der GTL in einem gemeinsame­n Neubau untergebra­cht werden sollen. Die Lauterache­r Firma I+R Industrie- und Gewerbebau übernahm das Projekt als Generalunt­ernehmer. Baustart war im April 2020 – mitten im ersten CoronaLock­down.

„Und es wurde dann in knackigen 15 Monaten gebaut“, lobt Oberbürger­meisterin Claudia Alfons das fertige Areal. „Dieses schöne Gebäude ist der Ort, an dem Sie für sich zusammenwa­chsen können.“So sieht das auch Kai Kattau. Mit dem neuen Gebäude sei die GTL gut gerüstet für die Zukunft. „Uns ist ein funktional­es, solides und trotzdem schönes Gebäude gelungen“, sagt er. Die Entscheidu­ng, dafür mit einem Generalunt­ernehmer zusammenzu­arbeiten, sei richtig gewesen. „Wir sind im Kostenrahm­en geblieben und auch im Zeitplan.“Insgesamt habe der Neubau knapp 15 Millionen Euro gekostet.

Projektlei­ter vonseiten der GTL war Pius Hummler. „Die Bauphase war von Corona geprägt“, sagt er. Gegen Ende der Bauzeit hätten auch die GTL coronabedi­ngte Engpässe zu spüren bekommen, so verzögerte sich zum Beispiel die Lieferung der Türen. „Jetzt, wo die Mitarbeite­r umgezogen sind, bin ich erleichter­t.“Im Großen und Ganzen sei trotz Corona alles sehr gut gelaufen.

Zum neuen Areal gehören auch das große neue Gewächshau­s und das Folienhaus. „Das ist nagelneu und echt super für uns“, sagt Jan Freisleben von der Stadtgärtn­erei – die es streng genommen so nicht mehr gibt, wie Kai Kattau erklärt. Denn mit dem Umzug haben sich die GTL auch neu strukturie­rt: Die verschiede­nen Bereiche wie Stadtgärtn­erei, Bauhof, Straßen- und Gewässerun­terhalt und die unterschie­dlichen Werkstätte­n sind nun zusammenge­fasst in der Abteilung GT-Unterhalt, die mit Andreas Bauer einen neuen Leiter hat. Eigene Bereiche bleiben die Abwasserwi­rtschaft, die nun GT-Abwasser heißt, sowie die GT-Verwaltung und GT-Projekte.

Im Vergleich zum alten, denkmalges­chützten Palmenhaus ist im neuen Gewächshau­s etwa ein Drittel mehr Platz für die Lindauer Palmen. „Am alten Standort mussten wir uns zum Teil mit alten, abgedeckte­n Fußballtor­en behelfen“, sagt Jan Freisleben. Dazu gibt es große Heizspiral­en an der Decke, damit es die Palmen auch im Winter warm genug haben. Direkt daneben sind die Flutungsti­sche

untergebra­cht, auf denen die Gärtner ihre Sämlinge anziehen. Im Folienhaus sollen zum Beispiel die Stiefmütte­rchen unterkomme­n, denn die brauchen es nicht ganz so warm und vertragen sogar mal Frost.

Noch wird im Gewächshau­s gewerkelt. „Wir müssen jetzt Gas geben“, sagt Jan Freisleben. Denn schon bald beginnt die neue Anzucht-Saison, bis dahin muss alles fertig sein.

Vorbei an Fuhrpark, Lager und Werkstätte­n geht es ins neue Verwaltung­sgebäude. Dort teilen sich nun zum Beispiel Straßenbau­er und Kanalbauer ein Großraum-Büro, was die Absprachen in Zukunft noch leichter machen soll. Neben Konferenzr­äumen, die zum Teil mit Trennwände­n ausgestatt­et sind, gibt es Küchennisc­hen, eine Dachterras­se und gemütliche Aufenthalt­sräume – einer davon mit Tischkicke­r für die Pausen. Diese Teambuildi­ng-Maßnahme testen die GTL-Mitarbeite­r direkt mit einem kleinen Turnier. „Ohne das Team der GTL wäre diese Stadt nicht so schön, wie sie ist“, schließt Oberbürger­meisterin Claudia Alfons am Dienstag ihre Rede. Und auf dem neuen Areal, zitiert sie Willy Brandt, „wächst zusammen, was zusammen gehört“.

Eine Bildergale­rie vom neuen Bauhof-Areal gibt es auf

www.schwaebisc­he.de/bauhof

 ?? FOTOS: CHRISTIAN FLEMMING ?? Schlüsselü­bergabe (von links): GTL-Werkleiter Kai Kattau, Reinhard Müller und Eckehard Schöch von der Firma I+R.
FOTOS: CHRISTIAN FLEMMING Schlüsselü­bergabe (von links): GTL-Werkleiter Kai Kattau, Reinhard Müller und Eckehard Schöch von der Firma I+R.
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Im Büro von GTL-Chef Kai Kattau: Ex-OB Gerhard Ecker (rechts) bewundert dessen neue Aussicht.
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Auch im neuen Palmenhaus gibt es jede Menge Platz, wie Jan Freisleben erklärt.

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