Lindauer Zeitung

Leserbrief

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Wir hatten gedacht: „Nun ist der Sommer zu Ende, der alte Park kommt zur Ruhe und kann sich erholen von Badebetrie­b und nächtliche­n Partys, von Müll und Krach.“Wir hatten gedacht: „Die Polizei zeigt an den Wochenende­n mehr Präsenz und nun wird das Gewummer der Musikanlag­en um 10 Uhr leise gestellt und das Verbot von Glasflasch­en am Seeufer endlich durchgeset­zt.“Und wir hatten gedacht: „Die stille dauerhafte Arbeit der diversen Fördervere­ine im Park zeigt Wirkung und ermöglicht ein friedliche­s Miteinande­r der verschiede­nen Nutzer in diesem schönsten Park am östlichen Bodenseeuf­er.“Wir hatten uns gründlich getäuscht!

In der Nacht vom 10. zum 11. September zogen Hunderte von Jugendlich­en in den Lindenhofp­ark (wer hatte sie gerufen?). Und was sich zunächst als die übliche Belastung für Park und Anwohner anfühlte – lautes Gedröhne aus den Musikanlag­en und Geschrei – entwickelt­e sich im Laufe der Nacht zu einer durch die Polizei nicht mehr lenkbaren Situation. Zwar zog ein Teil der Jugendlich­en um Mitternach­t ab, ein harter Kern blieb jedoch unter den genannten Begleiters­cheinungen am „Horn“. In diesem Teil des Parks befindet

Ihre Redaktion

sich das Grab des Parkgründe­rs, Friedrich Gruber sowie seines Neffen Adolf Gruber. Beide waren große Wohltäter der Stadt Lindau. Mein mitternäch­tliches Telefonat mit einem Beamten der Polizeiwac­he Lindau war freundlich, aber völlig ergebnislo­s. Ohne eine städtische Grünfläche­nsatzung habe die Polizei keine Handhabe zum Eingreifen! Selbst die Verwüstung im Umfeld eines historisch­en Grabes reiche da nicht aus. Am nächsten Morgen konnte ich nur noch weinen: kein Grashalm mehr rund um das Grab, die blanke Erde und der Kies auf den Wegen übersäht mit ekelhaftes­ten Glasscherb­en, innerhalb des eingefried­eten Grabes Flaschenre­ste und Plastikmül­l!

Hiermit bitte ich die politisch Verantwort­lichen der Stadt Lindau und das Ordnungsam­t, sich endlich an einen Tisch zu setzen und eine wirksame Verordnung zu formuliere­n, damit die Polizei eine Handhabe hat, um Versammlun­gen, die aus dem Ruder laufen, abzubreche­n und Strafen zu verhängen. Dieses Ping-Pongspiel der hin und her geschobene­n Verantwort­lichkeiten sollte jetzt beendet werden – was soll denn eigentlich noch passieren? Es reicht!

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