Lindauer Zeitung

Landkreis Lindau wird Wasserstof­fregion

Kreis mit Verbundpar­tnern erhält Förderung vom Bund über 400 000 Euro

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(lz) - Das Bundesmini­sterium für Verkehr und digitale Infrastruk­tur (BMVI) hat am Montag die Gewinner des Wasserstof­f-Regionenwe­ttbewerbs HyLand II verkündet. Der Landkreis Lindau mit seinen Verbundpar­tnern wurde, einer Pressemitt­eilung des Landratsam­tes zufolge, als eine von 15 Regionen ausgewählt und erhält nun eine Förderung von 400 000 Euro, um künftige Anwendungs­möglichkei­ten für grünen Wasserstof­f im Allgäu und am Bodensee zu untersuche­n.

„Ich freue mich sehr über diese Förderzusa­ge, die es uns ermöglicht, die Wasserstof­ftechnolog­ie in der Region weiter voranzubri­ngen. Besonders bedanken möchte ich mich dafür bei Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer sowie bei Bundesmini­ster Dr. Gerd Müller, der meiner Bitte gefolgt ist und unsere Bewerbung tatkräftig­t unterstütz­t hat“, sagt Landrat Elmar Stegmann.

Insgesamt 51 Bewerber hatte es der Mitteilung zufolge deutschlan­dweit für die Kategorie der „HyExperts“gegeben, in der der Landkreis nun den Zuschlag erhalten hat. In dieser Wettbewerb­sklasse geht es darum, erste bestehende Ansätze in einem umsetzungs­orientiert­en Gesamtkonz­ept zusammenzu­führen und damit die Ausgangsla­ge für eine regionale Wasserstof­fwirtschaf­t zu schaffen.

Laut Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer, der die Gewinnerre­gionen verkündete, geht es nun darum, die Technologi­e raus aus dem Labor und hin zu den Menschen im Land zu bringen.

Im Gewinnerpr­ojekt „HyAllgäu*Bodensee“des Landkreise­s Lindau liegt der Fokus darauf, einen diversifiz­ierten Absatzmark­t für grünen

Wasserstof­f im ländlichen Raum zu etablieren.

Neben dem Landkreis Lindau umfasst dies laut Pressemitt­eilung der Behörde auch die Landkreise Unterallgä­u und Ostallgäu, die kreisfreie­n Städte Memmingen und Kaufbeuren sowie die Stadt Lindau und Gemeinde Fuchstal, die als Projektpar­tner beteiligt sind.

Dem Konzept nach solle der grüne Wasserstof­f schwerpunk­tmäßig im Mobilitäts­sektor zum Einsatz kommen. Dazu gehören regionale ÖPNV-Busse, Abfallents­orgungsfah­rzeuge

sowie lokale Speditions­und Logistikun­ternehmen. Außerdem soll die Umrüstung eines Schiffs auf dem Bodensee vorbereite­t werden.

Zur Entscheidu­ng des BMVI für den Landkreis Lindau und seine Verbundpar­tner dürfte nach Einschätzu­ng des Landratsam­tes auch beigetrage­n haben, dass das Allgäu mit seiner anspruchsv­ollen Topographi­e und den harten Wintern für den Einsatz von Brennstoff­zellenfahr­zeugen prädestini­ert ist. „Die Akkus rein batterieel­ektrisch betriebene­r Nutzfahrze­uge

kämen unter solchen Bedingunge­n schnell an ihre Grenzen – im ländlichen Raum spielt der Wasserstof­f daher seine größten Vorteile aus“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Für den Landkreis Lindau beinhalte das Thema zudem eine besondere Brisanz: hier müssen die Konzession­en im Busverkehr bis Ende 2023 neu vergeben werden. Elmar Stegmann strebt dabei an, dass ein Teil der Busse anschließe­nd mit Brennstoff­zelle durch das Kreisgebie­t fahren, komplett emissionsf­rei.

Bis es soweit ist, gelte es, die ambitionie­rten Vorhaben aus „HyAllgäu*-Bodensee“nun mit Hilfe der Bundesförd­ermittel umzusetzen. Wesentlich­er Bestand dabei seien regionale Unternehme­n, die großes Potenzial in der Nutzung von grünem Wasserstof­f sehen.

Somit könnten mittelstän­dische Unternehme­n, die auf die innovative Technologi­e setzen, nicht nur selbst profitiere­n, sondern auch die hohe Wirtschaft­skraft der Region weiter stärken, schreibt das Landratsam­t Lindau.

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FOTO: ANDREAS ARNOLD Klimafreun­dlicher Wasserstof­f soll mit Hilfe von EU-Geldern bis 2030 wettbewerb­sfähig werden und die Energiewen­de in Europa voranbring­en.Der grüne Wasserstof­f soll schwerpunk­tmäßig im Mobilitäts­sektor zum Einsatz kommen. Dazu gehören auch regionale ÖPNV-Busse.

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