Lindauer Zeitung

Mobiles Arbeiten geht auch auf dem Boot

Die 60. Interboot legt am 18. September ab – 280 Aussteller haben sich angesagt

- Von Siegfried Großkopf

In der Ultramarin Meichle + Mohr Marina in Kressbronn-Gohren hat Messe-Projektlei­ter Dirk Kreidenwei­ß die 60. Interboot vorgestell­t. Sie findet vom 18. bis 26. September in Friedrichs­hafen statt. Rund 280 Aussteller aus 13 Ländern werden sechs Messehalle­n plus Foyer und Freigeländ­e füllen.

Das sind 40 Prozent mehr Aussteller und Boote sowie fünf Prozent mehr Fläche als zuletzt bei der abgespeckt­en Corona-Variante der Messe 2020. „Nach einem Jahr ohne große Wasserspor­tmesse in Deutschlan­d ist die Freude bei allen Beteiligte­n riesig“, freut sich Kreidenwei­ß.

Mit den Worten „endlich wieder Wasserspor­t, endlich wieder Interboot“, begrüßte Charlotte Murakami von der Messe die Medienvert­reter, ehe Dirk Kreidenwei­ß die Anfänge skizzierte. Riedlepark­straße, Pestalozzi­schulhof und Meistersho­fener Straße waren die Adressen vor dem Umzug auf das heutige Gelände. 1976 gab es erstmals einen Schweizer Pavillon, und die Verbundenh­eit zu den Freunden am anderen Seeufer ist immer noch eng.

Mit Klaus Boesch von der Boesch Motorboote AG aus Kilchberg in der Schweiz kam gestern ein profunder Kenner der Entwicklun­g zu Wort. „Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1962 sind wir fest mit der Interboot verbunden“, erklärte er, der bis heute selbst ganze 56 Mal an der Häfler Wasserspor­t-Ausstellun­g teilgenomm­en hat.

Die „Vereinigte­n Hüttenwerk­e“nannte Boesch die aus der IBO hervorgega­ngene Interboot, die er 1962 zum ersten Mal besucht habe. „Die ganze Sache war sehr bescheiden.“Motoren für die Boote aus den USA durften nur über die Schweiz eingeführt werden. Nachdem sie dort 2500 Kilometer gelaufen waren, wurden sie auch nach Deutschlan­d importiert. „Das Klima ist besonders bei der Interboot und die neuen Hallen waren ein Quantenspr­ung“, lobte Boesch das Team um Projektlei­ter Dirk Kreidenwei­ß. Auf dem Stand von Boesch wird unter anderem eine eigens für die 60. Interboot restaurier­te 590 Acapulco de Luxe aus dem Jahr 1985 zu sehen sein.

Mobiles Arbeiten steht spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie auch auf dem Boot hoch im Kurs. Wie das auf dem Wasser möglich ist, erklärte Patricia Reuthe von der Ultramarin-Marina. So erhalten Liegeplatz­inhaberinn­en und -inhaber bei Ultramarin einen Internetzu­gang über Glasfaserk­abel, die bis an die Liegeplätz­e verlegt sind.

Bei diesem Pilotproje­kt kann mit der Stele am Steg, an der auch das Landstromk­abel eingesteck­t wird, auch der Bordanschl­uss verbunden werden. An Bord sorgt dann ein Mediasysta­iner mit LAN-Steckplätz­en und HDMI-Buchse, der bei der Marina gemietet werden kann, für die

Internetve­rbindung: Arbeiten am Laptop oder Tablet funktionie­rt auf diese Weise mit bis zu 100 Mbit/s im Download und bis zu 10 Mbit/s im Upload.

Vom Business-Call per Videokonfe­renz bis hin zum gemeinsame­n Filmabend mit der Familie ist alles möglich. Wer nicht im Hafen liegt, sondern auf dem See oder auf dem Meer, ist mit einer SIM-Datenkarte gut beraten, nicht zuletzt, um im Ausland hohe Roaminggeb­ühren zu vermeiden. „Es gibt schlimmere Arbeitsplä­tze“, meinte Dirk Kreidenwei­ß scherzhaft. Wer sich für eine solche Verbindung interessie­re, solle sich mit Teledata in Verbindung setzen.

Alles, was schwimmt und Spaß im Wasser bringt, wird auf der Interboot präsentier­t. Von Segel- und Motoryacht­en bis zum Zubehör ist alles dabei. Für den nächsten Segeloder Motorboott­örn gibt es Informatio­nen zu einzelnen Revieren. Interessie­rte

könne auch in diesem Jahr wieder das Fahren mit dem Bootsanhän­ger üben und vertiefen. Eine Anmeldung ist online unter www.interboot.de/trailertra­ining notwendig.

Bereits zum 17. Mal werden am Freitag, 18., und Samstag, 19. September, bei der Interboot Trophy vor der Uferpromen­ade die Segel gehisst. Zum dritten Mal wird dabei die vom Württember­gischen Yachtclub organisier­te Interboot Trophy auf Booten der J/70-Klasse ausgetrage­n.

Die Interboot ist unter Berücksich­tigung des Schutz- und Hygienekon­zeptes von Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets sind ausschließ­lich online erhältlich. Die Tageskarte kostet 13 Euro, ermäßigt zehn. Die Familienka­rte ist für 29 Euro erhältlich. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren bezahlen fünf Euro.

 ?? FOTO: SIG ?? Boat Office statt Home Office präsentier­t Patricia Reuthe von der Ultramarin Meichle + Mohr Marina bei der InterbootP­ressekonfe­renz in Kressbronn-Gohren zusammen mit Projektlei­ter Dirk Kreidenwei­ß.
FOTO: SIG Boat Office statt Home Office präsentier­t Patricia Reuthe von der Ultramarin Meichle + Mohr Marina bei der InterbootP­ressekonfe­renz in Kressbronn-Gohren zusammen mit Projektlei­ter Dirk Kreidenwei­ß.

Newspapers in German

Newspapers from Germany