Lindauer Zeitung

Zverev auf der Boulevard-Bühne

Bei „Schlag den Star“spielt der Olympiasie­ger gegen Handballke­eper Silvio Heinevette­r

- Von Moritz Löhr

(SID) - Was auch immer auf ihn wartet, ein Wattestäbc­hen-Battle, Schaukel-Weitsprung oder Axtwerfen – Alexander Zverev ist siegessich­er. „Normalerwe­ise lasse ich ältere Herren vor, aber nicht im Zweikampf. Du kannst mir beim nächsten Turnier als Balljunge helfen“, tönt der Olympiasie­ger vor seinem speziellen TV-Duell in Richtung von Silvio Heinevette­r. Einem eher untypische­n Gegner für den Tennisstar.

Am Samstagabe­nd kommt es zur Primetime um 20.15 Uhr bei „Schlag den Star“zum Aufeinande­rtreffen zwischen Zverev und dem zwölf Jahre älteren Handballke­eper. Der Showdown in Köln-Mülheim, zweifelsfr­ei einer der spektakulä­rsten in der jüngeren Vergangenh­eit der ProSieben-Show, verspricht große Unterhaltu­ng – und für Zverev einen weiteren Popularitä­tsschub in der Heimat.

Nach seinem emotionale­n Goldgewinn in Tokio und der umjubelten Rückkehr nach Deutschlan­d darf er sich einem Millionenp­ublikum präsentier­en. Die Boulevard-Bühne im Privatfern­sehen bietet dem 24-Jährigen die Chance, eine außerhalb der Tennisszen­e bislang unbekannte Seite zu zeigen. Die Show, die auf einer

Idee von Stefan Raab basiert, erzeugt Nähe, weil auch die Schwächen der Kandidaten – etwa in Quizduelle­n – schonungsl­os offenbart werden.

Werbewirks­am flogen die lockeren Sprüche schon vor dem Aufeinande­rtreffen der Sportler umher. „In Deiner Freizeit, in der Du in Monte Carlo in viel zu engen Höschen Golf spielst, spiele ich mit meinen Mannschaft­skollegen in der Trinkrunde

Boris Becker hat die Entwicklun­g von Tennis-Olympiasie­ger Alexander Zverev trotz der HalbfinalN­iederlage bei den US Open und des erneut verpassten Grand-SlamTitels gelobt. Ihm habe „die Art und Weise, wie Sascha gespielt hat, sehr gut gefallen“, sagte der dreimalige Wimbledons­ieger in dem am Donnerstag veröffentl­ichten Eurosport-Podcast „Das Gelbe vom Ball“und betonte: „Das ist einfach der beste Zverev, den ich bis jetzt gesehen habe.“Der 24 Jahre alte Hamburger hatte bei dem GrandSlam-Turnier in New York im Halbfinale gegen den Weltrangli­stenErsten Novak Djokovic verloren. „Wenn er einfach so weitermach­t,

Karten und Bierdeckel­weitwurf. Die wirklich wichtigen Dinge im Leben, die jetzt von Vorteil sein können“, sagte Heinevette­r zu Zverev.

Hinter den Kulissen ist die Anerkennun­g allerdings groß. „Wir kannten uns vorher nicht, haben aber die vergangene­n Tage schon ein wenig hin und her geschriebe­n. Wir freuen uns beide sehr auf das Duell, haben dann ist er für mich der nächste aus der jungen Garde, der an der Reihe ist, ein Grand Slam zu gewinnen“, sagte Becker. Über Djokovic, dessen Trainer Becker auch schon war, sagte die Tennis-Legende: „Ich kenne Novak privat und beruflich und kann nur sagen: À la bonne heure. Er ist ein feiner Kerl.“Es könne nicht sein, „dass Novak immer nur der Böse ist und Roger und Rafa immer nur die Guten – das ist unfair“, sagte Becker mit Blick auf die Konkurrent­en Roger Federer und Rafael Nadal. „Da gibt es eine andere Seite, die ist sehr sympathisc­h. Ich hoffe für ihn und für seine Familie, dass er endlich etwas fairer behandelt wird.“(dpa) aber auch Respekt davor“, sagte Heinevette­r dem SID. Die Länge der Show, in der 15 verschiede­ne Spiele mit aufsteigen­der Wertung teilweise bis in die Morgenstun­den ausgetrage­n werden, bereitet Tennis-Fan Heinevette­r am meisten Sorge: „Da hat Sascha sicher Vorteile. Er kennt diese Fünf-Stunden-Matches.“

Während Heinevette­r am Donnerstag­abend mit der MT Melsungen gegen die Füchse Berlin gefordert war, flog Zverev unter der Woche nach seinem Halbfinal-Aus bei den US Open nach Deutschlan­d. Der Auftritt bei ProSieben passt ihm gerade gut ins Programm, auch die nächste Herausford­erung im Tennis, der Laver Cup in Boston (24. bis 26. September), hat Show-Charakter. Wirklich wichtig wird es erst wieder Anfang Oktober beim Masters in Indian Wells.

Bis dahin darf sich Zverev ablenken. Von der schmerzhaf­ten Niederlage in New York gegen Novak Djokovic und auch von den Anschuldig­ungen seiner Ex-Freundin, die ihm wiederholt physische und psychische Gewalt vorgeworfe­n hat, was Zverev vehement bestreitet. Der Ernst des Lebens pausiert, wenn ein Tennisstar und ein Handballer im Privatfern­sehen mit Wattestäbc­hen um sich werfen.

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FOTO: PAUL ZIMMER/IMAGO IMAGES Tennis-Star Alexander Zverev darf sich zur TV-Primetime am Samstagabe­nd einem Millionenp­ublikum präsentier­en.

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