Lindauer Zeitung

Duell der Scheich-Clubs

PSG gegen City als vorweggeno­mmenes Finale

- Von Marco Mader

(SID) - Wenn der Wunderstur­m um Weltstar Lionel Messi im Duell der Scheich-Clubs. Trainer-Guru Pep Guardiola fordert, runzeln sie bei Bayern München ungläubig die Stirn. „Ich reibe mir gelegentli­ch verwundert die Augen, wie das alles funktionie­rt“, sagte Coach Julian Nagelsmann über das Transferge­baren der internatio­nalen Konkurrenz, die mit Kohle um sich wirft, als hätte es Corona nie gegeben.

Präsident Herbert Hainer raunte mit Blick auf die scheinbar ewig sprudelnde­n Geldquelle­n von Paris St. Germain: „Ich frage mich immer noch, wie das mit Financial Fair Play einhergeht.“Eins müsse klar sein: „Wenn Regeln da sind, müssen sich schon alle daran halten. “Doch die Besitzer von PSG und Manchester City, die sich am Dienstag (21 Uhr/DAZN) in der Champions League gegenübers­tehen, pfeifen auf die Vorgaben. Javier Tebas, Chef der spanischen La Liga, schimpfte angesichts der Öl-Milliarden aus Katar und Abu Dhabi von „Finanz-Doping“und prophezeit­e: „Wenn das so weitergeht, wird der Fußball am Ende von 20 Scheichs in 20 verschiede­nen Vereinen beherrscht.“

Sportlich ist das Duell der Finalisten der Jahre 2020 und 2021 ein Leckerbiss­en: Hier Messi, der seine Knieproble­me wohl rechtzeiti­g auskuriert hat, Neymar und Kylian Mbappé – dort Kevin De Bruyne oder Jack Grealish, der seit Sommer teuerste englische Kicker. Auch, weil City für ihn 117,5 Millionen Euro überwies, fehlte letztlich das nötige Kleingeld, um die einstigen BarcaHelde­n

Messi und Guardiola wiederzuve­reinen.

Der Auftakt in der Königsklas­se bei Außenseite­r Brügge verlief enttäusche­nd (1:1); City schoss Leipzig 6:3 ab. RB-Trainer Jesse Marsch klagte, die finanziell­en Voraussetz­ungen seien „nicht fair“. Seine Mathe-Kenntnisse seien „ganz okay“, aber „die Financial Fair-Play-Rechnung geht bei einigen Vereinen wirklich nicht auf“. Das hat auch die UEFA längst erkannt. Ihre Versuche, PSG oder City mit dem Vehikel FFP auszubrems­en, sind gescheiter­t. Die Lösung soll eine Luxussteue­r sein, die beim Überschrei­ten einer Gehaltsobe­rgrenze zu leisten wäre. Doch weil die Scheichclu­bs mögliche Strafen aus der Portokasse zahlen könnten, dürfte sich das Machtgefüg­e im europäisch­en Fußball wohl sogar noch stärker in ihre Richtung verschiebe­n.

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FOTO: IMAGO-IMAGES. Messi und Neymar treffen mit PSG in der Champions League auf Manchester City.

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