Lindauer Zeitung

Die Musik erinnert Romina Power an die Liebe

Italopop-Ikone feiert 70. Geburtstag – Nach der Scheidung tritt sie nun wieder mit ihrem Ex-Mann Al Bano auf

- Von Manuel Schwarz

(dpa) - Der Sommer in Italien, ein Eis auf der Piazza, ein Spaziergan­g am Strand, Italopop aus dem Radio: Viele Urlauber – und nicht nur sie – haben mit der Musik von Al Bano und Romina Power die 1980erJahr­e verbracht. „Mir schreiben immer noch viele Fans aus Deutschlan­d“, erzählt Romina Power vor ihrem 70. Geburtstag an diesem Samstag.

Mit Hits wie „Felicità“, „Sempre Sempre“oder „Sharazan“waren die beiden das italienisc­he Traumpaar des Pop. Nach der Scheidung und einigen Jahren Auszeit treten sie inzwischen wieder gemeinsam auf und hoffen auf weitere Konzerte in Deutschlan­d. Zunächst aber steht der runde Geburtstag an für Romina Power, den sie mit ihren Kindern und Enkeln verbringen will. Wie fühlt es sich an, 70 Jahre alt zu werden? Das sei doch nur eine Zahl, meint sie. Eine große Party ist nicht geplant, Hauptsache sie ist mit ihren Liebsten zusammen. Und sie hat die Musik, „die einem in schwierige­n Momenten hilft und an die Liebe erinnert“, schwärmt die Künstlerin.

Romina Power hat in ihrer Karriere große Erfolge gefeiert, aber auch tiefe Abstürze und Trauer erfahren. Sie wurde am 2. Oktober 1951 in Los Angeles als Tochter des Hollywoods­tars Tyrone Power und dessen zweiter Frau Linda Christian geboren. Schon im Teenageral­ter stand sie als Schauspiel­erin vor der Kamera, etwa in der Kino-Verfilmung eines Hits des italienisc­hen Sängers Albano Carrisi.

Die beiden Künstler verliebten sich. 1970 wurde geheiratet, danach starteten der Winzersohn aus Apulien und die italo-amerikanis­che Sängerin mit den langen, braunen Haaren ihre so erfolgreic­he Musikkarri­ere.

Sie bekamen vier Kinder. 1994 verschwand die älteste Tochter Ylenia spurlos. Al Bano meinte, dass sein Mädchen tot ist, Power gab die Hoffnung nicht auf. 1999 ließen sich die beiden scheiden. 2014 wurde Ylenia für tot erklärt. Der Fall ist bis heute nicht geklärt, Romina Power will nicht darüber reden.

Ihr half der Buddhismus, dem sie sich verschrieb, auch als sie sich um ihre krebskrank­e Mutter vor deren Tod im Jahr 2011 kümmerte. „Im Buddhismus habe ich in einer schwierige­n Phase sofort Antworten auf meine Fragen gefunden“, sagte Power einmal. Ihre spirituell­e Überzeugun­g heute ist: Wir sind ewige Wesen, wir sterben nie.

Für ihre Mutter war sie aus Europa wieder in die USA gezogen – bei der Frage nach ihrer Heimat sagt sie heute: „Mein Lebensmitt­elpunkt ist da, wo ich Zuneigung erfahre. Meine Kinder, meine Enkel, meine engsten Freunde: Zuhause ist das, wo sie sind.“

2013 feierten Al Bano und Romina Power ihr Comeback, nachdem sie ein russischer Geschäftsm­ann zu einem Auftritt überredet hatte. Weil plötzlich von überall auf der Welt Anfragen kamen, gingen sie wieder auf Tour und waren überrascht von der Begeisteru­ng der Fans und der Chemie untereinan­der. Die früheren Eheleute sind Freunde geworden und sind glücklich, sich auch bei Großeltern-Terminen zu sehen.

Romina Power hat noch einige Pläne, die sie aus Aberglaube aber nicht verraten will. Es gebe aber noch einige Konzerte in Europa, die wegen Corona ausgefalle­n und nachzuhole­n seien, auch in Deutschlan­d. Darauf freut sie sich: „Ich habe wunderschö­ne Erinnerung­en an Deutschlan­d und hoffe bald wieder dort zu sein.“

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FOTO: TOBIAS HASE/DPA Al Bano und Romina Power bei einem Auftritt im Herbst 2018. Romina Power feiert an diesem Samstag ihren 70. Geburtstag.
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FOTO: IMAGO IMAGES Romina Power mit 25 Jahren und Katze.

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