Flächennutzungsplan geht in nächste Runde
Gemeinderat Wasserburg arbeitet weitere Bürgeranregungen ein
- Das Verfahren um den neuen Flächennutzungsplan samt integriertem Landschaftsschutzplan geht in die nächste Runde. Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Wasserburger Gemeinderat jenen Plan beschlossen, den er auf einer ausführlichen Sondersitzung im Juli schon besprochen hatte und den ihm der Stadtplaner nun in ausgefertigter Form noch einmal zu Abstimmung vorgelegt hat. Zudem ging das Gremium auf vier neu hinzugekommene Bürgeranregungen ein. Sobald diese eingearbeitet sind, werden die Pläne im Rathaus ausgelegt und sind dann nochmals für vier Wochen für jeden einsehbar.
Wie soll Wasserburg mit seinen Ortsteilen in Zukunft aussehen? Hat sich der Wasserburger Gemeinderat der vorangegangenen Legislaturperiode bereits mit dieser Frage beschäftigt, so bringt nun das neu gewählte Gremium diese städtebauliche Planung zur Entwicklung seiner Gemeinde ins Ziel. Dafür hatte sich der Gemeinderat im Juli zu einer fast vierstündigen Sondersitzung getroffen (die LZ berichtete) und besprochen, was er an den Plänen seiner Vorgänger anders haben will. Sowohl die einen als auch die anderen Änderungen an den bestehenden Plänen hat nun der damit beauftragte Augsburger Stadtplaner und Architekt Werner Dehm vom Augsburger Planungsbüro Opla erneut in Karten als auch textlich dargestellt und dem Rat zur Abstimmung vorgelegt.
Neu hinzugekommen waren jedoch weitere Anregungen von Bürgern, über die das Gremium nun ebenfalls abgestimmt hat.
So bat ein Bürger darum ein dreieckiges Wiesenstück in Wasserburg, entlang der Bahnlinie, als Siedlungsfläche in den Flächennutzungsplan einzuarbeiten. Dies lehnte der Gemeinderat allerdings ab und bestand darauf, dass die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche auch künftig eine Grünfläche bleibt. Die Begründung für diese Ablehnung war, dass die Fläche stark vom Lärm der Bahn und der LI 16 betroffen und eine Erschließung zudem schwer machbar sei.
Auch in Reutenen wollte ein Bürger sein Grundstück als Baugebiet im Plan verzeichnet haben. Da der Flächennutzungsplan jedoch kein Baurecht
schaffe, wie Stadtplaner Dehm erklärte, lehnte der Gemeinderat auch diesen Wunsch ab. Allerdings sei, so Dehm, das betreffende Gebiet ohnehin mit einem Bebauungsplan überzogen, sodass das gewünschte Baurecht schon bestehe.
Statt einer weiteren Absage hatte der Gemeinderat für den vierten Wunsch eines Bürgers eine Alternative. Der Landwirt, der im Ortskern von Wasserburg seinen Hof hat, an den sich wiederum seine eigenen und von ihm selbst landwirtschaftlich genutzten Flächen anschließen, möchte seinen Betrieb weiterentwickeln. Dafür benötigt er zeitgemäße Unterkünfte für seine Saisonarbeitskräfte und will daher ein entsprechendes Gebäude bauen. Um dem Obstbauern Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen, schlug der Stadtplaner deshalb als Alternative vor, eine kleine Fläche hinter dem Haus als bebaubar vorzusehen. Ein Kompromiss, mit dem auch der Gemeinderat leben konnte.
Sobald der Stadtplaner die Änderung in die Pläne eingearbeitet hat, liegen diese für vier Wochen öffentlich im Rathaus aus und sind für jedermann einsehbar.