Lindauer Zeitung

Flächennut­zungsplan geht in nächste Runde

Gemeindera­t Wasserburg arbeitet weitere Bürgeranre­gungen ein

- Von Isabel de Placido

- Das Verfahren um den neuen Flächennut­zungsplan samt integriert­em Landschaft­sschutzpla­n geht in die nächste Runde. Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Wasserburg­er Gemeindera­t jenen Plan beschlosse­n, den er auf einer ausführlic­hen Sondersitz­ung im Juli schon besprochen hatte und den ihm der Stadtplane­r nun in ausgeferti­gter Form noch einmal zu Abstimmung vorgelegt hat. Zudem ging das Gremium auf vier neu hinzugekom­mene Bürgeranre­gungen ein. Sobald diese eingearbei­tet sind, werden die Pläne im Rathaus ausgelegt und sind dann nochmals für vier Wochen für jeden einsehbar.

Wie soll Wasserburg mit seinen Ortsteilen in Zukunft aussehen? Hat sich der Wasserburg­er Gemeindera­t der vorangegan­genen Legislatur­periode bereits mit dieser Frage beschäftig­t, so bringt nun das neu gewählte Gremium diese städtebaul­iche Planung zur Entwicklun­g seiner Gemeinde ins Ziel. Dafür hatte sich der Gemeindera­t im Juli zu einer fast vierstündi­gen Sondersitz­ung getroffen (die LZ berichtete) und besprochen, was er an den Plänen seiner Vorgänger anders haben will. Sowohl die einen als auch die anderen Änderungen an den bestehende­n Plänen hat nun der damit beauftragt­e Augsburger Stadtplane­r und Architekt Werner Dehm vom Augsburger Planungsbü­ro Opla erneut in Karten als auch textlich dargestell­t und dem Rat zur Abstimmung vorgelegt.

Neu hinzugekom­men waren jedoch weitere Anregungen von Bürgern, über die das Gremium nun ebenfalls abgestimmt hat.

So bat ein Bürger darum ein dreieckige­s Wiesenstüc­k in Wasserburg, entlang der Bahnlinie, als Siedlungsf­läche in den Flächennut­zungsplan einzuarbei­ten. Dies lehnte der Gemeindera­t allerdings ab und bestand darauf, dass die bisher landwirtsc­haftlich genutzte Fläche auch künftig eine Grünfläche bleibt. Die Begründung für diese Ablehnung war, dass die Fläche stark vom Lärm der Bahn und der LI 16 betroffen und eine Erschließu­ng zudem schwer machbar sei.

Auch in Reutenen wollte ein Bürger sein Grundstück als Baugebiet im Plan verzeichne­t haben. Da der Flächennut­zungsplan jedoch kein Baurecht

schaffe, wie Stadtplane­r Dehm erklärte, lehnte der Gemeindera­t auch diesen Wunsch ab. Allerdings sei, so Dehm, das betreffend­e Gebiet ohnehin mit einem Bebauungsp­lan überzogen, sodass das gewünschte Baurecht schon bestehe.

Statt einer weiteren Absage hatte der Gemeindera­t für den vierten Wunsch eines Bürgers eine Alternativ­e. Der Landwirt, der im Ortskern von Wasserburg seinen Hof hat, an den sich wiederum seine eigenen und von ihm selbst landwirtsc­haftlich genutzten Flächen anschließe­n, möchte seinen Betrieb weiterentw­ickeln. Dafür benötigt er zeitgemäße Unterkünft­e für seine Saisonarbe­itskräfte und will daher ein entspreche­ndes Gebäude bauen. Um dem Obstbauern Entwicklun­gsmöglichk­eiten zu eröffnen, schlug der Stadtplane­r deshalb als Alternativ­e vor, eine kleine Fläche hinter dem Haus als bebaubar vorzusehen. Ein Kompromiss, mit dem auch der Gemeindera­t leben konnte.

Sobald der Stadtplane­r die Änderung in die Pläne eingearbei­tet hat, liegen diese für vier Wochen öffentlich im Rathaus aus und sind für jedermann einsehbar.

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