Lindauer Zeitung

Gesucht sind offensive Kräfte

Der VfB Stuttgart hofft gegen den Nachbarn aus Hoffenheim auf mehr Effizienz

- Von Kristina Puck

(dpa) - Einen Stürmer wie Silas Katompa Mvumpa könnte der VfB Stuttgart für das erhoffte Ende der Ergebnisde­lle besonders gut gebrauchen. Doch noch auf Wochen hinaus kann der Flügelflit­zer nur als Zuschauer die Daumen drücken. Weil er inzwischen für Rehatraini­ng auf dem Rasen stand, war er vor dem Landesduel­l mit der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zwar ein Thema. „Er hat gelächelt und gestrahlt – wir haben uns sehr gefreut“, berichtete VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo am Freitag. Doch die Rückkehr ins Mannschaft­straining ist ein halbes Jahr nach dem Kreuzbandr­iss auch trotz der Stippvisit­e auf dem Trainingsp­latz weiter nicht genau absehbar.

Die Trendwende muss also ohne Silas gelingen. Nach fünf sieglosen Spielen nacheinand­er wollen die Stuttgarte­r beim Wiedersehe­n mit dem Ex-Club von Matarazzo endlich wieder jubeln. Schließlic­h wird die Situation ernster, sollte der VfB wieder nicht gewinnen. Es könnte ein Vorzeichen dafür sein, dass diese zweite Saison nach der Erstliga-Rückkehr schwierige­r wird als die erste.

„Was ich gespürt habe in der Vergangenh­eit, ist eine gewisse Verunsiche­rung“, sagte Matarazzo über den Saisonstar­t und die Gegentore. Die Defensive ist aber nach dem 0:0 beim VfL Bochum am vergangene­n Spieltag

wohl nicht mehr das dringendst­e Problem. Jetzt ist gegen die Hoffenheim­er um Torjäger Andrej Kramaric, die sich mit einem 3:1 gegen Wolfsburg einstimmte­n, die Offensive gefordert.

„Ich habe das Gefühl, dass wir uns in den letzten drei Spielen defensiv stabilisie­rt haben. Das war unser Ziel, das haben wir auch geschafft“, sagte Matarazzo. Jetzt gehe es um die richtige Balance zwischen defensiver Stabilität und offensivem Mut und Risiko, forderte der Coach. „Jetzt geht es darum, zu Kräften zu kommen, was das Offensivsp­iel angeht.“Der Angriff lahmt aus unterschie­dlichen Gründen. Dass ein Leistungst­räger wie Nicolás González nun für den AC Florenz stürmt, zählt dazu. Schwer wiegt auch, dass Sasa Kalajdzic nach seiner Schulterop­eration wohl noch länger ausfallen wird als Silas, der im Laufe des Novembers wieder zur Verfügung stehen soll. Einen zuverlässi­gen Torschütze­n wie den österreich­ischen Nationalst­ürmer hat der VfB derzeit nicht. Und es mangelt an Effizienz. Die Schwaben (93) stehen in der Torschusss­tatistik der Liga zwar nur hinter dem FC Bayern (107) und RB Leipzig (98). Sie kommen aber nur auf neun Treffer – erzielt von sieben unterschie­dlichen Spielern.

„Die Mannschaft ist gefährlich, überhaupt nicht zu unterschät­zen“, hatte Hoffenheim-Trainer Sebastian Hoeneß dennoch gesagt. „Ich sehe da auch keine wirklich schwierige Phase oder Krise.“Das sei „etwas Mediales“, meinte der einstige VfB-Jugendspie­ler. Für Besserung bei den Stuttgarte­rn soll Flügelspie­ler Chris Führich sorgen. Den Saisonauft­akt hatte der Zugang vom SC Paderborn verletzt verpasst, in Bochum konnte der 23-Jährige nach seiner Einwechslu­ng für sich werben. Nun ist er erstmals für die Startelf eine Option.

Matarazzo („Es ist nicht so, dass wir etwas verlernt haben. Wir können schon kicken“) denkt zudem auch darüber nach, den routiniert­en Spielmache­r Daniel Didavi von Beginn an zu bringen, um ein weiteres Negativerl­ebnis zu vermeiden. Länger als bisher hat der VfB unter ihm noch nie auf einen Erfolg gewartet. Drei Niederlage­n im eigenen Stadion in Folge wären ebenso eine unrühmlich­e Premiere unter dem 43-jährigen Coach.

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FOTO: IMAGO IMAGES Wäre eine Option: VfB-Zugang Chris Führich (re.).

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