Vom Corona-Projekt auf die Kinoleinwand
Lindauer präsentieren ihren Kurzfilm „De fracto“im Parktheater
(det) - Nach einem Jahr Dreharbeiten haben die jungen Filmemacher Max Fohrer und Joshua Witt ihr Filmprojekt zu Ende gebracht. Herausgekommen ist der Kurzfilm „De fracto“– der unter anderem die Corona-Zeit reflektiert.
Pünktlich vor Start der Prämiere hat sich der Kinosaal gefüllt. Viele Freunde und Bekannte der beiden Regisseure waren gekommen, um zu sehen, woran sie denn ein Jahr lang gearbeitet haben.
„De fracto“heißt der Kurzfilm und wurde in der Bodenseeregion, der Heimat der beiden Freunde, gedreht. Er soll zum einen die Schönheit der Region widerspiegeln, die man als Ortsansässiger oftmals ausblendet. Durch modernen Filmschnitt,
gekonnte Kameraführung und einem Auge für Ästhetik ist den jungen Männern genau das gelungen.
Zum anderen sollte der Film zum Nachdenken anregen. Die Idee für das Projekt ist in der ersten Phase des Corona-Lockdowns entstanden, einer Zeit, in der sich viele Menschen gefragt haben, was sie denn mit ihren Leben anfangen sollen. Genau diesen Gedanken hat der Kurzfilm reflektiert. In einem zwanzigminütigem inneren Monolog wanderte die Hauptdarstellerin Ramona Walser vom Alltagstrott hin in ihre eigene Traumwelt, in der sie den Teufelskreis der Routine hinterfragt.
Beim Drehbuch haben sich Fohrer und Witt an Albert Camus Werk
„Mythos des Sisyphos“inspirieren lassen und es neu interpretiert. Das Werk des Philosophen beschreibt die menschliche Existenz als hoffnungslose Absurdität. Allerdings müsse der Mensch die Absurdität akzeptieren, um glücklich zu werden.
Verwirklichen konnten die jungen Männer das Projekt vor allem mit der Hilfe von Freunden und anderen Künstlern, die Equipment ausgeliehen oder freiwillig geholfen haben. Da die Drehorte kostenlos waren, blieb auch das Budget niedrig und mit einer Crowdfunding Kampagne konnten sie ihre Kosten zum Teil abdecken. Einen besonderen Dank richteten Fohrer und Witt außerdem dem Besitzer des Parktheaters Peter Basmann, der die beiden kostenfrei im Kino filmen ließ und bei ihrer Premiere unterstützte.
Nach der Premiere haben sich beide sehr darüber gefreut, wie groß die Resonanz für ihr Filmprojekt war: „Davon waren wir selbst ganz überrascht und wir haben auch nur gutes Feedback bekommen“, so Witt.
Nachdem die jungen Männer ihrem Projekt ein ganzes Jahr gewidmet haben, haben sie nun erst einmal vor ein paar Wochen Abstand davon zu nehmen, bevor sie sich noch einmal an den Film setzen, um ein paar technische Veränderungen vorzunehmen.
„Wir werden das dann auch bei ganz vielen Filmfestivals einreichen und mal gucken was da rauskommt“, erzählt Witt.