Jetzt ermitteln Kemptener wegen des Fischertags
Peta erstattet Anzeige wegen Tierquälerei
(arz) - Beim Fischertag in Memmingen dürfen laut Gerichtsurteil nun auch Frauen den Stadtbach mit ausfischen – aber bleibt das Ausfischen an sich erlaubt? Dagegen wehrt sich schon seit Jahren die Tierschutzorganisation Peta – und hatte Anfang August Anzeige gegen drei Vorstände des Fischertagsvereins erstattet sowie gegen den amtierenden Fischerkönig. Peta sieht in der Veranstaltung eine Tierquälerei, die auch vor dem Hintergrund
der jahrhundertealten Ausfischund Bachreinigungstradition nicht gerechtfertigt sei. Vielmehr liege heutzutage kein vernünftiger Grund für die Tötung der Fische vor – entsprechend verstoße der Fischertagsverein gegen das Tierschutzgesetz. Die Tierschutzorganisation fordert daher ein Verbot des Ausfischens am Fischertag.
Die Anzeige ging Mitte August bei der Staatsanwaltschaft Memmingen ein. Bearbeitet wurde sie bisher dort aber nicht. Stattdessen soll sie nach Rücksprache mit der Generalstaatsanwaltschaft München an die Staatsanwaltschaft in Kempten weitergeleitet werden. Hintergrund ist nach Informationen der Memminger Zeitung, dass man so möglichen Vorwürfen der Befangenheit aus dem Weg gehen wolle – denn eines der angezeigten Vorstandsmitglieder des Fischertagsvereins arbeitet bei der Staatsanwaltschaft Memmingen.
Wann die Kemptener Behörde die Ermittlungen aufnimmt, ist derzeit unklar – und damit auch, wann sie zu welchem Ergebnis kommt. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könnten derzeit keine weiteren Auskünfte erteilt werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kempten.
Der Vorstand des Fischertagsvereins hatte stets betont, dass es beim Ausfischen mit rund 1200 beteiligten Stadtbachfischern tierschutzkonform zugehe, man regelmäßig mit dem Veterinäramt im Gespräch sei und dass es bisher keine Beanstandungen gegeben habe. Heuer und 2020 war der Fischertag wegen Corona abgesagt worden.