„Häfler Vielfaltsweg“eröffnet
19 Stationen laden dazu ein, sich auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen
(sz) - Zweieinhalb Kilometer, die auf bekannten Wegen durch die Innenstadt führen und mit insgesamt 19 Stationen und zugehörigen Erklärtafeln doch ganz neue Einsichten vermitteln und zum Nachdenken anregen wollen: Der „Häfler Vielfaltsweg“soll vor allem aber auch dazu da sein, andere Menschen zu treffen, sich auszutauschen, miteinander ins Gespräch zu kommen – und letztlich somit das interkulturelle Zusammenleben fördern, wie Bürgermeister Andreas Köster bei der Eröffnung am Donnerstagnachmittag betonte. Der Vielfaltsweg ist ein Projekt, das im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“finanziell unterstützt wird.
Bereits seit 1975 findet jährlich Ende September bundesweit die Interkulturelle Woche statt. Daran beteiligen sich mehr als 500 Städte und Gemeinden. Ein Ziel der Interkulturellen Woche ist das Eintreten für bessere politische und rechtliche Rahmenbedingungen des Zusammenlebens von Deutschen und Zugewanderten.
Darüber hinaus ist es ein zentrales Anliegen, für ein besseres gegenseitiges Verständnis und zum Abbau von Vorurteilen beizutragen.
„18 Monate auf Distanz zu leben, war schwer genug. „Gerade aber Kontakte und Begegnungen sind die Wurzeln der Integration“, sagte Andreas Köster bei der Begrüßung der rund 40 Teilnehmenden, zu denen auch zahlreiche Mitglieder des Integrationsbeirats, des Forums der Kulturen, des Forums der Religionen und Mitarbeitende des städtischen Amtes für Soziales, Jugend und Kulturen und des Stadtarchivs gehörten.
Der Begegnungsweg beginnt bei der Schlosskirche, führt am Schloss vorbei zum Schulmuseum und zum Karl-Olga-Brunnen, zum Stadtbahnhof und weiter in den Uferpark. Der Moleturm, das Medienhaus am See, das Zeppelin Museum und der Gedenkstein am Hinteren Hafen sind weitere Stationen, die ganz unterschiedliche Denkanstöße liefern. „Würdest du vermuten, dass ich es als muslimisches Kind liebte, im evangelischen Kindergarten Weihnachtslieder zu singen?“Oder „dass ich mal in einer Notunterkunft gelebt habe, als ich mit meinen Eltern nach Deutschland kam?“Oder „dass wir zum Frühstück auch mal warm kochen?“Solche und andere Stimmen aus dem Häfler Integrationsbeirat sind zum Beispiel bei der 19. Station am Haus der Kulturen in der Eckenerstraße zu lesen, wo der Vielfaltsweg endet. Wer mag, ist dazu eingeladen, auf dem Weg einen „besonderen“Stein aufzusammeln und ihn am Haus der Kulturen in dem dafür vorgesehenen Platz abzulegen. An allen Tafeln sind über QR-Code weitere Informationen abrufbar. Alle Stationen sind barrierefrei erreichbar. Der Häfler Vielfaltsweg ist noch bis zum 7. November geöffnet.