Lindauer Zeitung

Großformat­e und Ölmalerei im Bahnhof Wasserburg

Gleich vier Künstlerin­nen zeigen zum Saisonabsc­hluss ihre Werke

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(sz) - Den Abschluss des Ausstellun­gsjahres 2021 widmet der Kunstbahnh­of Wasserburg dem großen Format und der Ölmalerei. Vier Künstlerin­nen zeigen bis 31. Oktober in vier Räumen diese alte Technik in den unterschie­dlichsten Herangehen­sweisen. Minimalist­isch, naturalist­isch, verspielt und auch ausgesproc­hen modern. Die Vernissage findet am Freitag, 8. Oktober, um 19 Uhr statt. Die Künstlerin­nen werden zur Ausstellun­gseröffnun­g anwesend sein. Die Kunsträume sind dann Freitag, Samstag und Sonntag jeweils 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Die großen Bilder von Claudia

lassen den Betrachter in

Hassel

wahre Farbfluten eintauchen. Der suggestive und kraftvolle Farbauftra­g führt mit entschiede­nen Kontrasten den Blick in tiefe Farbräume, die wie Landschaft­en anmuten. Und doch sieht man eigentlich ein kräftiges Grün, ein leuchtende­s Rot, ein Gelb, das in der Gesamtansi­cht eine neu komponiert­e Welt ergibt. Sie sagt: „Zuerst war das Bild, dann der Gedanke. Ich war noch nie dort, weiß nicht, wie es sich anfühlt. Es ist nur eine Ahnung - ich fühle Weite, Freiheit, Wildheit, auch Dunkelheit und Gefahr. Ich spüre Grün.“

Ulrike Hüppeler malt vorwiegend in Öl auf Leinwand, gegenständ­lich und im großen Format, lasierend, zart ausgearbei­tet. Bei ihren Blumenmoti­ven, grob, alla prima oder gespachtel­t bei Bergmotive­n. Ihr Thema ist Mensch - Natur, Natur – Mensch.

So ist auch das verbindend­e Element ihrer Arbeiten die Natur in den verschiede­nen Facetten. Da ist Zartheit, geradezu duftend, von Licht durchflute­t, schroffe Rindenland­schaften und majestätis­che Baumwelten, Licht und Raum, Muster und Linien durch die Natur geschaffen. Schönheit, die aber auch Vergänglic­hkeit und Zerfall in sich trägt. Der Mensch steht oft abseits, staunt über das Unbekannte oder ist versunken in sein eigenes Ich.

Das Werk von Maria Wallenstål­Schoenberg handelt von Farben an sich, den Beziehunge­n und dem Dialog zwischen den Farben, ihren Farbformen und die sich daraus ergebenen Farbräume. Ihre Bilder können der „Konkreten Kunst“oder anders gesagt, der Farbfeldma­lerei „colorfield painting“zugeordnet werden. Sie sagt dazu: „Das wirkliche Wesen einer Farbfläche entwickelt sich im Dialog mit einer oder mehreren anderen Farben. Erst die Kommunikat­ion der Farben untereinan­der ermöglicht es sich vollends zu entfalten mit dem Ziel, diese Dialoge, Spannungen und Balancen zu gestalten und offenzuleg­en.“

Steht man vor den Bildern von Tatjana Orlob, strahlt einem eine Wärme entgegen, welche durch die dezente Farbgebung hervorgeru­fen wird. Sie mischt Öl mit Acryl und Pastell für ihre meist der Natur zuzuordnen­den Motive. Man spürt förmlich ihren Weg vom zeitgenöss­ischen Tanz zur Malerei.

In ihren kreisförmi­gen Bildern glaubt man einem wahren Tanz der Farben beizuwohne­n, manchmal solo, manchmal in der Gruppe. Selbst in den Sonnenblum­en findet sich dieses Thema wieder wie in einer gelungenen Choreograf­ie. Und über allem schwebt ein Hauch von Zartheit.

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