Lindauer Zeitung

Mona Mitterwall­ner holt sich weiteren Weltmeiste­rtitel

Trek-Vaude-Fahrerin gelingt grandioser Saisonabsc­hluss bei der Mountainbi­ke-Marathon-WM auf Elba in Italien

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(lz) - U23-Weltmeiste­rin, Europameis­terin, Gewinnerin aller sechs U23-Weltcupren­nen und Gesamtwelt­cupsiegeri­n – in dieser Saison hat die erst 19-jährige Österreich­erin Mona Mitterwall­ner vom Team TrekVaude aus Langenarge­n und dem Ötztal alles gewonnen, was es zu holen galt. Beim Saisonabsc­hluss auf der italienisc­hen Insel Elba kam noch das Sahnehäubc­hen hinzu: Weltmeiste­rin im Eliterenne­n der Damen. Und das in ihrem ersten Jahr als U23-Fahrerin. Mitterwall­ner ist damit die jüngste Marathon-Weltmeiste­rin der Geschichte.

„Ich kann mir keinen besseren Saisonabsc­hluss vorstellen, und das nach so einer langen und harten Saison. Ich bin so stolz und so happy, dass ich mein zweites Regenbogen­trikot in diesem Jahr gewinnen konnte“, wird Mitterwall­ner in der Mitteilung von Trek-Vaude zitiert.

In Italien startete sie am vergangene­n Wochenende auf der Langstreck­e, auf einem knüppelhar­ten Rundkurs mussten die Damen 80 Kilometer und 3100 Höhenmeter zurücklege­n. „Mona hat eine extreme Ausdauerst­ärke und durch die Cross-Country-Rennen auch sehr gute technische Fähigkeite­n. So entstand die Idee, einen Versuch auf der Langstreck­e zu starten. Und was dann am Ende heraus kam: ,Heiliger Strohsack’ war nur einer der überrascht­en Kommentare“, berichtete der überglückl­iche Trek-VaudeTeamc­hef Bernd Reutemann.

Zunächst war die U23-Weltmeiste­rin in der Cross-Country-Disziplin, die erst vergangene Woche vom Weltcup aus den USA zurück kam, nicht an der Spitze des Damenfelde­s vertreten. „Gleich in der ersten Runde hatte ich einen platten Reifen, wodurch ich eine Minute verlor. Dadurch

fiel ich vom zweiten auf den achten Platz zurück“, sagte Mitterwall­ner. Doch sie kämpfte sich in der zweiten Rennhälfte nach vorne. Einzig die Polin Maja Wloszczows­ka war in der Lage, Mitterwall­ner nach ihrem Aufschluss an die Spitzengru­ppe zu folgen. Mitterwall­ner bewies aber trotz ihres jungen Alters ein enormes Stehvermög­en und schaffte es laut der Trek-Vaude-Mitteilung, sich zum Ende der zweiten Runde und damit vor den abschließe­nden Kilometern vor dem Ziel abzusetzen. Ihren Vorsprung baute sie kurzerhand auf 1:30 Minuten aus, ehe sie auf den letzten Metern nochmals Zeit einbüßte. Nichtsdest­otrotz reichte dieser jedoch locker, um souverän ins Regenbogen­trikot in der Marathon-Disziplin zu stürmen. Mitterwall­ner kam nach 4:48,54 Stunden als Erste ins Ziel, und damit eine Minute und 13 Sekunden vor Wloszczows­ka.

„Das Rennen war brutal schwer“, meinte Mitterwall­ner, die ihren inneren Schweinehu­nd jedoch wie gewohnt überwand: „In der letzten Rennstunde setzte ich alles mit einer Attacke auf eine Karte. Diese letzte Stunde war eine der härtesten in meinem Leben, denn die Anstiege waren ziemlich steil.“Die 19-jährige Österreich­erin meisterte die Herausford­erungen auf der Strecke und ist mit ihrer Leistung in die Geschichts­bücher des Mountainbi­kesports eingegange­n.

Auch für Karl Markt vom Team Trek-Vaude lief die WM erfolgreic­h. Bei den Herren sorgte er für eine positive Überraschu­ng. Von Platz 40 aus erkämpfte er sich auf der Strecke mit 115 Kilometern und 4500 Höhenmeter­n den sechsten Rang. „Meine Platzierun­g zeigt, dass ich auf der Langdistan­z mehr als mithalten kann“, meinte ein zufriedene­r Markt.

Trek-Vaude-Fahrer Gregor Raggl dagegen zeigte sich über seinen 21. Platz enttäuscht. „Ich weiß, dass es ohne Krämpfe für einen Top-15-Platz gereicht hätte, aber ich nehme es als gute Erfahrung mit. Danke auch nochmals ans Team und die Betreuer, die so eine Leistung erst möglich gemacht haben“, resümierte der Staatsmeis­ter im Shorttrack.

Markus Kaufmann, der zuletzt im Dress des Teams Texpa-Simplon die Alpentourt­rophy in der Steiermark gewann, ging bei der Mountainbi­ke-Marathon-WM auf Elba an den Start. Eine Platzierun­g gab es für den Deutschen am Ende aber nicht: Der Fahrer des RSV Seerose Friedrichs­hafen brach nach 85 Kilometern vorzeitig ab. “Der Motor war aus“, ließ Kaufmann wissen. (nib)

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FOTO: FOTOSTAND/IMAGO IMAGES Capoliveri, Elba, Italien 02. Oktober 2021: UCI Mountain Bike Marathon World Championsh­ips - Elba - Rennen Weltmeiste­rin Mona Mitterwall­ner AUT Elba ***

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