Lindauer Zeitung

Nachfolger für das Rotkehlche­n gesucht

Umweltschü­tzer lassen zum zweiten Mal öffentlich über den „Vogel des Jahres“abstimmen

- Von Irena Güttel

(dpa) - Bluthänfli­ng, Feldsperli­ng, Mehlschwal­be, Steinschmä­tzer oder Wiedehopf ? Bei der Wahl zum „Vogel des Jahres“2022 sind wieder die Bürgerinne­n und Bürger gefragt. Bis zum 18. November können sie im Internet abstimmen und aus den fünf Kandidaten ihren Favoriten wählen. Damit rufen der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogelschut­z (LBV) zum zweiten Mal öffentlich zur Wahl des Jahresvoge­ls auf.

Seit 1971 – als 50 Jahre – vergeben die beiden Naturschut­zverbände diesen Titel. Normalerwe­ise stehen die „Vögel des Jahres“stellvertr­etend für ein größeres Naturschut­zthema. Doch im Jubiläumsj­ahr sollten die Menschen einfach ihren Lieblingsv­ogel unter den 307 heimischen Arten wählen. Mehr als 455 000 Menschen beteiligte­n sich bei dieser Wahl an Vorrunde und Finale. Am Ende wurde einer der wohl beliebtest­en und bekanntest­en Singvogel zum Sieger 2021 gekürt: das Rotkehlche­n

Um die Aufmerksam­keit auch auf andere Arten zu lenken und die Wahl etwas abzukürzen, haben Nabu und LBV beim „Vogel des Jahres“2022 eine Vorauswahl getroffen. In Mehlschwal­be, Steinschmä­tzer und Wiedehopf

seien gleich drei Zugvogelar­ten auf der Wahlliste, teilte NabuBundes­geschäftsf­ührer Leif Miller mit. „Zugvögel leiden besonders stark unter dem Klimawande­l, da sie auf intakte Verhältnis­se an mehreren Orten der Welt angewiesen sind.“Alle drei Arten gelten in Deutschlan­d als gefährdet oder vom Aussterben bedroht, weil ihnen Lebensraum fehlt. Auch Feldsperli­ng und Bluthänfli­ng finden in modernen Siedlungen und monotonen Ackerlands­chaften nur wenig Sträucher, Baumhöhlen und Hecken zum Nisten.

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FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA Ein Rotkehlche­n auf einem Baumstamm.

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