Eine deutliche Nummer
Im Topspiel schenkt Tettnang der SpVgg Lindau sieben Tore ein
- Das hat im Vorfeld wohl niemand vermutet: Der TSV Tettnang besiegte am Sonntag im Topspiel der Fußball-Kreisliga A2 Bodensee den bis dato ebenfalls verlustpunktfreien Zweitplatzierten SpVgg Lindau mit 7:0. Ein deutliches Ergebnis, das auch in dieser Höhe verdient war, weil Tettnang zudem noch ein paar gute Chancen liegenließ oder am guten SpVgg-Torhüter Thomas Schröpfer scheiterte.
Auf das erste Tor mussten die Zuschauer in Tettnang nicht lange warten. Es lief die fünfte Spielminute, da gab es Eckball für den heimischen TSV. Fabian Frey brachte den Ball in den Strafraum und fand Torjäger Jonas Huchler: Er stieg am höchsten und köpfte das Runde zur frühen 1:0Führung ins Eckige. Das war der Beginn eines turbulenten Spiels in positiver Hinsicht. Die Gäste aus Lindau schüttelten sich kurz und dann ging nach vorne die Post ab. Luca Merk bediente Antonio Paturzo, der uneigennützig den freistehenden Valerio Cifonelli sah und den Ball dorthin spielte. Aber Marius Wiest roch den Braten und klärte in höchster Not. Wenig später schloss Paturzo selbst ab, sein Schuss strich knapp am Tettnanger Tor vorbei. Aus dem Nichts folgte das 2:0 für den Spitzenreiter. Simeon Witzemann setzte sich am Flügel durch und spielte eine butterweiche Flanke in den Strafraum. Tim Letsche vollendete zum 2:0 per Kopf (16.).
Auch danach spielten die Gäste konsequent nach vorne. Die beste Chance zum Anschlusstreffer hatte Paturzo, doch sein Schuss wurde von Philipp Frey zur Ecke geklärt. In der Folge erspielte sich Tettnang einige Chancen. Torjäger Huchler verpasste zweimal das mögliche 3:0, leitete genau dieses dann kurz vor der Pause glänzend ein. Huchler narrte mit einem langen Einwurf die gesamte SpVgg-Abwehr – Tim Letsche war auf und davon, umspielte noch den Torhüter Schröpfer und schob den Ball souverän zum 3:0 ins Tor. „Wir waren spielerisch ebenbürtig. Durch individuelle Fehler haben wir uns ins Hintertreffen gebracht“, haderte Lindaus Trainer Manuel Cifonelli.
Das Unheil aus Lindauer Sicht nahm auch in Hälfte zwei seinen Lauf. Nach einem Foul von Zvonimir
Drozdek an Julius Rosemeier zeigte der Unparteiische Andreas Hessok auf den Punkt. Den Ball schnappte sich Huchler und verwandelte souverän (54.). Danach zeigte Tettnang eindrucksvoll, warum die Mannschaft an der Spitze steht. Unbeirrt vom Ergebnis spielte das Team weiter intelligent nach vorne, ohne allerdings die Abwehr zu entblößen. Philipp Frey (58.) und Jörg Dannecker (68., herrlicher Freistoß) erzielten die weiteren Tore für Tettnang. Für das 7:0 sorgte ein Lindauer selbst: Julian Neumeier köpfte den Ball ins eigene Netz (83., Eigentor). „Meine Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Minute eine engagierte Leistung gezeigt. Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung“, meinte TSV-Trainer Michael Steinmaßl. Zumal seine Spieler noch weitere Chancen vergaben. Die größte Gelegenheit hatte Fabian Frey, der mit einem Eckball die Latte traf. „Die Mannschaft hat heute sehr gut gespielt. Jeder Spieler hat seine Aufgabe optimal umgesetzt, und zwar über das ganze Spiel. Wir haben nie nachgelassen“, betonte Huchler, der nun bei elf Toren steht und weiter die Torjägerliste der Liga anführt.
In dieser Liste folgt Jonas Hermann mit neun Treffern. Er steuerte zwei Tore zum 3:1-Sieg des TSV Schlachters gegen die SGM HENOBO
bei. Dahinter rangiert Daniel Di Leo auf Position drei. Der Spieler des VfB Friedrichshafen II hat nun acht Tore erzielt, drei davon am vergangenen Sonntag im Duell gegen die SGM Fischbach-Schnetzenhausen. Erstmals spielte er dabei gegen seinen Bruder Nico Di Leo, der als Co-Spielertrainer der SGM aktiv ist. „In den ersten 15 Minuten hatte Stephan Nuber zwei gute Chancen. In der Folge zeigte die U23 des VfB ihre ganze Klasse“, sagte Nico Di Leo. „Es war zu eindeutig, deshalb konnte ich emotional am Spiel nicht so teilnehmen. Es fehlten die prickelnden Momente.“Die Deutlichkeit war auch der personellen Situation der SGM geschuldet, wie Nico Di Leo ausführte: „Seit dem Spiel gegen Dostluk (19. September, Anm. d. Red.) habe ich Probleme mit der Achillessehne und auch Tim Mayer musste mit einer Muskelverletzung spielen, weil uns wieder einige Spieler fehlten.“
Grund zur Freude hatten unterdessen der TSV Neukirch (2:0 gegen die TSG Ailingen II) und der SV Ettenkirch (4:1 gegen den SV Tannau). Beide Mannschaften feierten am Wochenende ihren ersten Sieg in der laufenden Saison der Kreisliga A2. Auf Kurs bleibt der TSV Eriskirch, der 4:0 gegen den SV Oberteuringen gewann und damit seit drei Spielen nicht mehr verloren hat.