Ein ziemlich großer Wurf
hat für Bewegung gesorgt: Mit professioneller Unterstützung von außen wurde ausgetüftelt, wie man das Theater so aufstellen kann, dass es künftig auf finanziell sicheren Beinen steht. Und auf dieser Basis in der Lage ist, seine umfang- und facettenreiche kulturelle und pädagogische Arbeit fortzuführen beziehungsweise auszubauen. Herausgekommen ist ein ziemlich großer Wurf, bei dem die
Stadt zwar nicht die Trägerschaft übernimmt, sich aber doch nachhaltiger als bisher mit dem Theater „verbandelt“: Dass die Theaterleute aus der Zeppelinstraße das Theaterprogramm fürs (kommunal betriebene) Konzerthaus verantworten sollen, ist ein Vertrauensbeweis. Dass der Kulturbetrieb künftig einen künstlerischen und einen kaufmännischen Leiter bekommt, ist unumgänglich, um den Laden auch künftig erfolgreich am Laufen zu halten. Der Umstand, dass die Stadt bereit ist, ihre Förderung zu verdoppeln, zeigt zudem: Den Verantwortlichen ist bewusst, dass Theater nicht nur unterhaltsam, sondern auch kritisch und unbequem sein muss – selbst wenn sich das nicht in barer Münze auszahlt. Weil das Theater Ravensburg auf Einnahmen angewiesen war, haben es allzu anspruchsvolle Stücke meist nur schwer auf den Spielplan geschafft. Das darf sich nun ändern.
Bleibt die Frage, ob der Gemeinderat sich auf lange Sicht (s)ein Stadttheater leisten kann und will. Zu wünschen wäre es unbedingt.
Am Montag, 11. Oktober, um 16 Uhr, steht das Thema „Zukunft des Theaters Ravensburg e.V.“auf der Tagesordnung des Kulturausschusses des Gemeinderats. Er tagt öffentlich im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Die Spielzeit am Theater startet am 14. Oktober mit der Premiere des Stückes „Ab jetzt“. Es gilt die 3G-Regel, am Platz muss man Maske tragen. Es werden nur 120 der 150 Plätze besetzt. Das Theater wurde 1987 zunächst ohne fest Spielstätte gegründet, 1991 zog es in einen Theatersaal mit 70 Plätzen in der Reichlestraße. 1996 folgte der Umzug in die heutige Spielstätte mit angegliedertem Theatercafé.