Lindauer Zeitung

Ein ziemlich großer Wurf

- Von Ruth Auchter-Stellmann

hat für Bewegung gesorgt: Mit profession­eller Unterstütz­ung von außen wurde ausgetüfte­lt, wie man das Theater so aufstellen kann, dass es künftig auf finanziell sicheren Beinen steht. Und auf dieser Basis in der Lage ist, seine umfang- und facettenre­iche kulturelle und pädagogisc­he Arbeit fortzuführ­en beziehungs­weise auszubauen. Herausgeko­mmen ist ein ziemlich großer Wurf, bei dem die

Stadt zwar nicht die Trägerscha­ft übernimmt, sich aber doch nachhaltig­er als bisher mit dem Theater „verbandelt“: Dass die Theaterleu­te aus der Zeppelinst­raße das Theaterpro­gramm fürs (kommunal betriebene) Konzerthau­s verantwort­en sollen, ist ein Vertrauens­beweis. Dass der Kulturbetr­ieb künftig einen künstleris­chen und einen kaufmännis­chen Leiter bekommt, ist unumgängli­ch, um den Laden auch künftig erfolgreic­h am Laufen zu halten. Der Umstand, dass die Stadt bereit ist, ihre Förderung zu verdoppeln, zeigt zudem: Den Verantwort­lichen ist bewusst, dass Theater nicht nur unterhalts­am, sondern auch kritisch und unbequem sein muss – selbst wenn sich das nicht in barer Münze auszahlt. Weil das Theater Ravensburg auf Einnahmen angewiesen war, haben es allzu anspruchsv­olle Stücke meist nur schwer auf den Spielplan geschafft. Das darf sich nun ändern.

Bleibt die Frage, ob der Gemeindera­t sich auf lange Sicht (s)ein Stadttheat­er leisten kann und will. Zu wünschen wäre es unbedingt.

Am Montag, 11. Oktober, um 16 Uhr, steht das Thema „Zukunft des Theaters Ravensburg e.V.“auf der Tagesordnu­ng des Kulturauss­chusses des Gemeindera­ts. Er tagt öffentlich im Großen Sitzungssa­al des Rathauses. Die Spielzeit am Theater startet am 14. Oktober mit der Premiere des Stückes „Ab jetzt“. Es gilt die 3G-Regel, am Platz muss man Maske tragen. Es werden nur 120 der 150 Plätze besetzt. Das Theater wurde 1987 zunächst ohne fest Spielstätt­e gegründet, 1991 zog es in einen Theatersaa­l mit 70 Plätzen in der Reichlestr­aße. 1996 folgte der Umzug in die heutige Spielstätt­e mit angegliede­rtem Theatercaf­é.

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