Lindauer Zeitung

Mit beherztem Auftritt die Jahrhunder­tchance genutzt

Der SC Magdeburg überrascht den FC Barcelona und wird dank eines 33:28 Handball-Club-Weltmeiste­r

- Von Malte Zander

(dpa) - Als die ClubWeltme­ister des SC Magdeburg den Flieger in Richtung Heimat bestiegen, kümmerte sich Nationalsp­ieler Philipp Weber höchstpers­önlich um die Trophäe. „Wir bringen dich gut nach Hause, Liebling“, schrieb der Rückraumak­teur in einer InstagramS­tory und verschloss den goldenen Pokal in einem Koffer. Mit dem unerwartet deutlichen 33:28 (19:16) gegen die Stars des FC Barcelona hatte sich der SCM als erst drittes deutsches Team nach dem THW Kiel (2011) und den Füchsen Berlin (2015, 2016) die Trophäe gesichert.

Entspreche­nd ausgelasse­n feierten die SCM-Profis den Triumph im fernen Saudi-Arabien. Christian O’Sullivan, Weber und Co. reckten immer wieder die augenschei­nlich schwere Trophäe in die Höhe, in der Kabine wurde das „Magdeburge­r Lied“angestimmt. So entstand zumindest ein wenig Heimatgefü­hl. „Glückliche­r kann man nicht sein“, schrieb Weber, auch wenn er in der ersten Halbzeit umgeknickt war und nicht weiterspie­len konnte. Am Sonntag ging es direkt aus der Wüste nach Magdeburg, wo die Mannschaft am Nachmittag an der Getec-Arena empfangen wurde.

Schon vor dem Finale hatte Trainer Bennet Wiegert die Tragweite des Spiels aufgezeigt. „Weil es bestimmte Voraussetz­ungen braucht, einen Wettbewerb zu gewinnen, um diesen Wettbewerb zu spielen, ist das Finale gegen Barcelona vielleicht sogar eine Jahrhunder­tchance“, hatte der Coach gesagt. Nun ist die Wiederholu­ng möglich – als Titelverte­idiger ist der SCM für die nächste Ausgabe des Turniers gesetzt.

Letztlich ist Magdeburg mit dem Gewinn der Club-WM auch dort angekommen, wo man dauerhaft sein möchte: ganz oben. Bennet Wiegert befand nach dem Sieg: „Das ist das Größte, was man im Vereinshan­dball gewinnen kann.“In der Bundesliga ist seine Mannschaft nach sechs Spielen noch ohne Punktverlu­st und will ein ernsthafte­r Meisterkan­didat sein. Der Kampf um den Titel soll kein Zweikampf zwischen Kiel und Flensburg mehr werden. Schon kommenden Sonntag (14 Uhr/Sky) gibt es die erste Gelegenhei­t nachzulege­n: Dann empfangen die Magdeburge­r in der Liga die SG FlensburgH­andewitt – und wollen den elften Sieg im elften Pflichtspi­el holen.

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FOTO: SC MAGDEBURG/DPA Als Club-Weltmeiste­r grüßt: der SC Magdeburg.

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