Narren dürfen Masken tragen
Fasnet und Karneval können im Südwesten stattfinden – Land und Verbände einigen sich auf Regeln
- Das traditionelle Narrentreiben in Baden-Württemberg soll coronabedingt nicht noch einmal ausfallen. Landesregierung, Narrenverbände sowie Kommunen haben sich zu den Rahmenbedingungen ausgetauscht. Damit soll das bunte Treiben in Baden-Württemberg in der kommenden Saison ermöglicht werden. Als Grundlage dienen die bestehenden Corona-Regelungen und Hygienevorgaben.
Für Veranstaltungen in Innenräumen soll die 2G-Regelung gelten. Damit hätten nur vollständig Geimpfte und Genesene Zutritt. „Auf diese Weise können die Veranstalter auf die Maske und auf Abstandsregeln verzichten und die Räume voll auslasten“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Sozialministeriums.
Für Veranstaltungen auf der Straße müssten entsprechende Hygienekonzepte ausgearbeitet werden. Dazu wird eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Narren- und Karnevalsverbände, des Städte- und Gemeindetags und des Gesundheitsministeriums die Rahmenbedingungen erarbeiten. Diese sollen den Veranstaltern vor Ort als Grundlage dienen, um die Konzepte an örtliche Gegebenheiten anpassen zu können. Die Konzepte müssen dann von den lokalen Gesundheitsämtern genehmigt werden.
Schon jetzt ist klar, dass 2G sowie 3G in Kombination mit Abstandsregelung und Maskenpflicht eine zentrale Rolle spielen werden. Wie sich das Tragen medizinischer Masken unter den Karnevalsmasken umsetzen und auch kontrollieren lässt, dazu äußerte sich das Ministerium in der Mitteilung nicht. „Wir haben uns getroffen, weil wir den Verbänden und Veranstaltern bereits frühzeitig Planungssicherheit ermöglichen wollen“, erklärt Uwe Lahl, der Amtschef des Gesundheitsministeriums. Die Infektionslage sei stabil und immer mehr Menschen seien geimpft oder genesen.
Den Geimpften und Genesenen wolle man „ihre Freiheiten zurückgeben“, so Lahl. Deshalb habe das Land zum 15. Oktober mit der neuen Corona-Verordnung auch das 2GOptionsmodell eingeführt. „Das wollen wir auch auf Fastnachtsveranstaltungen im Inneren übertragen.“
Geimpfte und Genesene sollten „unbeschwert feiern können“. Bei den Narren- und Karnevalsverbänden sei man mit den Plänen auf große Zustimmung gestoßen. „Auch für die Straßenfastnacht im Außenbereich wird die Arbeitsgruppe gute Lösungen finden“, kündigt Lahl an.
Roland Wehrle, Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, ergänzt: „Dass wir schon so frühzeitig Gewissheit haben und jetzt in die Planung der neuen Kampagne einsteigen können, hilft uns sehr. Wir alle brennen für Fasnet und Karneval – diese Tradition kann aber nur überleben, wenn die Menschen im Land sie auch ausleben dürfen. Gerade für unsere kleinsten Narrenfreunde, die Kinder im Land, wäre es schlimm, wenn sie schon zum zweiten Mal keine Fasnet erleben könnten.“
Vor allem mit der festen Zusage der Saalveranstaltungen könne man nun frühzeitig in die Planung einsteigen. „Mit 2G können wir sehr gut leben, denn mit der Aktion ‚Narren lasst Euch impfen' haben wir uns an der Impfkampagne des Landes beteiligt und damit ein klein bisschen zur Impfquote in Baden-Württemberg beigetragen.“