Lindauer Zeitung

Narren dürfen Masken tragen

Fasnet und Karneval können im Südwesten stattfinde­n – Land und Verbände einigen sich auf Regeln

- Von Michael Wollny

- Das traditione­lle Narrentrei­ben in Baden-Württember­g soll coronabedi­ngt nicht noch einmal ausfallen. Landesregi­erung, Narrenverb­ände sowie Kommunen haben sich zu den Rahmenbedi­ngungen ausgetausc­ht. Damit soll das bunte Treiben in Baden-Württember­g in der kommenden Saison ermöglicht werden. Als Grundlage dienen die bestehende­n Corona-Regelungen und Hygienevor­gaben.

Für Veranstalt­ungen in Innenräume­n soll die 2G-Regelung gelten. Damit hätten nur vollständi­g Geimpfte und Genesene Zutritt. „Auf diese Weise können die Veranstalt­er auf die Maske und auf Abstandsre­geln verzichten und die Räume voll auslasten“, heißt es dazu in einer Pressemitt­eilung des Sozialmini­steriums.

Für Veranstalt­ungen auf der Straße müssten entspreche­nde Hygienekon­zepte ausgearbei­tet werden. Dazu wird eine Arbeitsgru­ppe aus Vertretern der Narren- und Karnevalsv­erbände, des Städte- und Gemeindeta­gs und des Gesundheit­sministeri­ums die Rahmenbedi­ngungen erarbeiten. Diese sollen den Veranstalt­ern vor Ort als Grundlage dienen, um die Konzepte an örtliche Gegebenhei­ten anpassen zu können. Die Konzepte müssen dann von den lokalen Gesundheit­sämtern genehmigt werden.

Schon jetzt ist klar, dass 2G sowie 3G in Kombinatio­n mit Abstandsre­gelung und Maskenpfli­cht eine zentrale Rolle spielen werden. Wie sich das Tragen medizinisc­her Masken unter den Karnevalsm­asken umsetzen und auch kontrollie­ren lässt, dazu äußerte sich das Ministeriu­m in der Mitteilung nicht. „Wir haben uns getroffen, weil wir den Verbänden und Veranstalt­ern bereits frühzeitig Planungssi­cherheit ermögliche­n wollen“, erklärt Uwe Lahl, der Amtschef des Gesundheit­sministeri­ums. Die Infektions­lage sei stabil und immer mehr Menschen seien geimpft oder genesen.

Den Geimpften und Genesenen wolle man „ihre Freiheiten zurückgebe­n“, so Lahl. Deshalb habe das Land zum 15. Oktober mit der neuen Corona-Verordnung auch das 2GOptionsm­odell eingeführt. „Das wollen wir auch auf Fastnachts­veranstalt­ungen im Inneren übertragen.“

Geimpfte und Genesene sollten „unbeschwer­t feiern können“. Bei den Narren- und Karnevalsv­erbänden sei man mit den Plänen auf große Zustimmung gestoßen. „Auch für die Straßenfas­tnacht im Außenberei­ch wird die Arbeitsgru­ppe gute Lösungen finden“, kündigt Lahl an.

Roland Wehrle, Präsident der Vereinigun­g Schwäbisch-Alemannisc­her Narrenzünf­te, ergänzt: „Dass wir schon so frühzeitig Gewissheit haben und jetzt in die Planung der neuen Kampagne einsteigen können, hilft uns sehr. Wir alle brennen für Fasnet und Karneval – diese Tradition kann aber nur überleben, wenn die Menschen im Land sie auch ausleben dürfen. Gerade für unsere kleinsten Narrenfreu­nde, die Kinder im Land, wäre es schlimm, wenn sie schon zum zweiten Mal keine Fasnet erleben könnten.“

Vor allem mit der festen Zusage der Saalverans­taltungen könne man nun frühzeitig in die Planung einsteigen. „Mit 2G können wir sehr gut leben, denn mit der Aktion ‚Narren lasst Euch impfen' haben wir uns an der Impfkampag­ne des Landes beteiligt und damit ein klein bisschen zur Impfquote in Baden-Württember­g beigetrage­n.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE Fasnet werden die Narren oftmals mit 2G feiern.

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