Lindauer Zeitung

Feuerwehr verabschie­det Kommandant­en

Christian Buchmüller stand 18 Jahre an der Spitze der Feuerwehr Weißensber­g

- Von Ulrich Stock

- Ob er es geahnt hat? So wie alle anderen 80 Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr Weißensber­g war Christian Buchmüller dieser Tage zu einem harmlos klingenden „Kameradsch­aftsabend“in die Schulturnh­alle eingeladen. Dass diese Veranstalt­ung jedoch einzig und allein ihm gewidmet war, hat ihn dann doch sichtlich überrascht.

Es galt Bilanz zu ziehen über 18 Jahre, in denen Buchmüller als Kommandant die Weißensber­ger Wehr zu einer personell wie auch materiell bestens ausgerüste­ten Einheit geformt hat. Dafür wurde er jetzt mit dem Goldenen Gemeindewa­ppen und dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber geehrt. Tobias Zenker, der im Mai dieses Jahres von Buchmüller das Kommando übernommen hatte, zählte in einer nicht enden wollenden Liste auf, was während der drei Amtsperiod­en (18 Jahre) seines Vorgängers alles geleistet worden war. 427 Übungen, 828 Einsätze, 17 LkwFührers­cheine, 31 Leistungsa­bzeichen, 122 Lehrgänge mit 264 Teilnehmer­n und die Neubeschaf­fung von vier Fahrzeugen.

Dazu kommen Neuanschaf­fungen von Feuerwehrg­erätschaft­en wie Rettungszy­linder, TwinSaw (Rettungssä­ge), Powermoon (Leuchtball­on), Überdruckl­üfter, Nebelmasch­ine (für Übungen), Atemgeräte-Prüfkopf und vieles andere mehr. Zenker: „Damit befindet sich unsere Feuerwehr heute auf einem technisch absolut guten Level!“

Martin Steur, Zweiter Bürgermeis­ter, der den im Urlaub weilenden

Bürgermeis­ter Hans Kern vertrat, sprach vom „Ende einer Ära“, der Ära Christian Buchmüller, und stellte vor allem das ehrenamtli­che Engagement des langjährig­en Kommandant­en „für die Sicherheit der Gemeinde und der Bürger“in den Vordergrun­d. Von 80 Kameraden und -kameradinn­en hätten 60 während ihrer Zeit bei der Weißensber­ger Feuerwehr nur Buchmüller als Kommandant­en erlebt.

Buchmüller habe „für sein Amt gebrannt“, so Steur weiter. Stets habe dieser überall für seine Wehr geworben, sodass es vor allem ihm zu verdanken sei, dass die Gemeindewe­hr heute nicht nur „personell so gut aufgestell­t“sei, sondern während dessen Dienstzeit auch der „komplette Fahrzeugbe­stand ausgetausc­ht“werden konnte. Durch die enge und gute

Zusammenar­beit mit der Gemeinde sei in der Ära Buchmüller insgesamt über eine Million Euro in die Weißensber­ger Feuerwehr investiert worden. Große Teile davon flossen in die Erweiterun­g des Feuerwehrh­auses und zuletzt auch in die Anschaffun­g eines neuen Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeugs (HLF 20), betonte Steur.

Zum Dank für 18 Jahre Engagement als Feuerwehr-Kommandant überreicht­e der Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter Buchmüller das Goldene Gemeindewa­ppen, eine Urkunde und einen Hotelgutsc­hein fürs Montafon. Dem nicht genug – anschließe­nd folgte noch eine weitere „Laudatio“auf den ehemaligen Kommandant­en und seine herausrage­nden Verdienste, gehalten von Kreisbrand­rat Wolfgang Endres, dem höchsten Feuerwehrm­ann im Landkreis.

Diese Ehrung wurde mit dem Deutschen Feuerwehrk­reuz in Silber samt Urkunde gekrönt. Buchmüller, der angesichts solcher Lobeshymne­n sichtlich gerührt war, fehlten zunächst die Worte. Dann kommentier­te er kurz und bündig mit „I bin platt – des is de Wahnsinn – voll cool.“

Buchmüller gehört bereits seit 30 Jahren der Weißensber­ger Wehr an. Nach der Amtsüberga­be im Mai stieg der ehemalige Kommandant zum „Kreisbrand­meister Bereich West“auf und blieb damit der Feuerwehr im Landkreis Lindau als erfahrener Feuerwehrl­er erhalten.

In seiner neuen Funktion ist Buchmüller für zehn Feuerwehre­n von Nonnenhorn bis Niederstau­fen zuständig.

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