Räucher-Ramsch mit Raute
Böse Menschen behaupten ja bis heute, dass der wirtschaftliche Erfolg Chinas darauf beruhe, Erfindungen aus anderen Ländern zu kopieren, diese billig herzustellen, um sie zum Dumpingpreis auf den Weltmarkt zu werfen. Peking wehrt sich seit Jahren gegen diese Vorwürfe. Doch nun ist ein neuer Skandal ruchbar geworden – und zwar in einem Bereich, den keiner je für möglich gehalten hätte: bei den aus dem Erzgebirge stammenden Räuchermännchen. Um exakt zu sein: Es geht um ein extrem populäres Räucherfrauchen, Typ Angela Merkel.
Während die Handwerker im sächsischen Seiffen mit der Produktion der Rauten-Räucher-Ware nicht nachkommen, werden irgendwo im Reich der Mitte – in Shenyang, Tianjin oder Chongqing? – Ramsch-Duplikate im Blitzverfahren zusammengeklebt. Sehr zum Ärger der hiesigen Männelmacher. Die Seiffener Volkskunst eG prüft nun rechtliche Schritte, zumal die China-Merkel auch noch brandgefährlich ist. Eine echte Räucher-Angela sei innen komplett hohl, die chinesische nur ein bisschen. Wer darin Räucherkerzchen entzünde, laufe Gefahr, dass die Bude abbrennt. Mal schauen, was die Sachsen vor Gericht erreichen.
Zumal die Sehnsucht der Deutschen nach der qualmenden Kanzlerin groß ist, obwohl die echte Merkel noch im Amt ist: Die ersten 300 aus Seiffen gingen weg wie nix, 3500 sind vorbestellt und die nächste Lieferung gibt es erst im Februar.
Hierzulande bleibt bis dahin folgende Erkenntnis: Wer Merkel nachmacht oder gefälschte Merkels auf den Markt bringt, wird mit Scholz nicht unter vier Jahren bestraft. (jos)