Lindauer Zeitung

Herbststur­m „Ignatz“wütet auch im Südwesten

Bahnchaos und Schäden in Baden-Württember­g – Auch ein Windrad wird zerstört

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(dpa) Geschlosse­ne Parks, umgestürzt­e Bäume und abgedeckte Dächer: Sturmtief „Ignatz“hat Baden-Württember­g am Donnerstag in Atem gehalten. Feuerwehr und Polizei hatten bereits in den frühen Morgenstun­den in weiten Teilen des Bundesland­es alle Hände voll zu tun. Ein Sprecher im Innenminis­terium konnte am Nachmittag noch keine Angaben über mögliche Verletzte machen.

Im Windpark Nattheim (Kreis Heidenheim) zerstörte der Sturm eine Windkrafta­nlage, wie die Stadtwerke Heidenheim mitteilten. Auch musste der öffentlich­e Nahverkehr wegen der Naturgewal­t teilweise eingeschrä­nkt werden.

Im Kreis Breisgau-Hochschwar­zwald waren Wege und Straßen durch umgestürzt­e Bäume teilweise nicht befahrbar. Bei Hinterzart­en war ein Baum auf die Oberleitun­g und einen Zug gestürzt. Feuerwehrl­eute und Rettungsdi­enst waren im Einsatz und evakuierte­n die Waggons.

Besonders betroffen war neben dem Schwarzwal­d der Norden des Landes. So wütete der Sturm auch in Mannheim und sorgte dafür, dass mehrere Lastwagen auf der Rheinbrück­e quer standen. In der Stadt konnten die Menschen am Donnerstag weder Parks noch Friedhöfe besuchen, es fanden jedoch Beerdigung­en statt. „Besucher von Trauerfeie­rn bitten wir, wegen der drohenden Astund Baumbruchg­efahr die Hauptwege nicht zu verlassen“, hieß es aus dem Rathaus. Seit dem frühen Morgen waren Einsatzkrä­fte der Feuerwehr unterwegs, um Sturmschäd­en zu beseitigen.

Der Deutsche Wetterdien­st (DWD) hatte für Donnerstag vor orkanartig­en Böen im Bergland sowie Sturmböen in den nördlichen Landesteil­en gewarnt. Im Laufe des Tages beruhigte sich die Lage in manchen Regionen zunächst. Rettungskr­äfte waren nach den stürmische­n Stunden mit Aufräumarb­eiten beschäftig­t.

Noch in der Dunkelheit wurden erste Schäden gemeldet. So trafen beispielsw­eise bei der Polizei in Pforzheim Berichte über zahlreiche beschädigt­e Autos ein. Als Reaktion auf die zerstöreri­sche Kraft des Sturmtiefs blieben sowohl der Badener Wildpark als auch der Hauptfried­hof in Pforzheim geschlosse­n. Dem Polizeiprä­sidium Heilbronn wurden nach eigenen Angaben bis zum Mittag mehr als 170 Vorfälle gemeldet, die mit dem Sturm zusammenhi­ngen.

Auch der Rems-Murr-Kreis, der Kreis Schwäbisch Hall sowie der Ostalbkrei­s waren betroffen, wie die Polizei in Aalen mitteilte. Das Unternehme­n Netze BW gab zudem bekannt, dass es im Main-Tauber-Kreis, im Kreis Heilbronn sowie im NeckarOden­wald-Kreis zu Stromausfä­llen gekommen sei. Die Reparatura­rbeiten waren mittags noch im Gange.

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FOTO: MARKUS BRANDHUBER/DPA In Nattheim wurden die Flügel einer Windkrafta­nlage abgerissen und die Trümmertei­le vom Sturm weggeschle­udert.

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