DEL in Alarmbereitschaft
Krisensitzungen nach Impfdurchbrüchen
(SID) - Corona-Schock im deutschen Eishockey: Nach Red Bull München muss auch die Düsseldorfer EG wegen mehrerer positiver Tests in Quarantäne, der Spielplan verzerrt sich zunehmend. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist in Alarmbereitschaft, in kurzfristig anberaumten Krisensitzungen sollen Pläne für die Abwendung des Worst Case erstellt werden.
„Wir besprechen sowohl intern mit unseren Beratern als auch mit den 15 Clubs alle Optionen schnellstmöglich“, teilte die DEL am Donnerstag mit: „Dass nun durchgeimpfte Spieler, teilweise sogar trotz negativer Tests, von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt wurden, ist eine neue Situation.“
Die neue Lage erfordert neue Überlegungen. Möglich ist, dass die Zahl der Testungen wieder hochgefahren wird. Auch doppelt Geimpfte, die in Absprache mit der Berufsgenossenschaft in der Regel nicht getestet werden, könnten demnächst wieder zu Abstrichen gebeten werden. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke will zudem den Kontakt mit anderen deutschen Profiligen suchen, um eine mögliche gemeinsam koordinierte Strategie auszuloten. Denn das Problem der geballten Impfdurchbrüche dürfte früher oder später auch den Handball, Basketball und Fußball erreichen.
Im Eishockey muss nun das gesamte DEG-Team inklusive des Trainerund Betreuerstabes für fünf Tage in Quarantäne, nachdem „mehrere Corona-Fälle in der Mannschaft“aufgetreten waren, wie der Club mitteilte. Die Spiele gegen die Straubing Tigers am Freitag und bei den Nürnberg Ice Tigers am Sonntag müssen verlegt werden, Ersatztermine stehen noch nicht fest. „Trotz aller getroffenen Vorsichtsmaßnahmen sind nun auch wir von positiven Fällen betroffen. Die nun angeordnete Quarantäne ist sinnvoll, um weitere Ansteckungen zu verhindern“, sagte Düsseldorfs Sportdirektor Niki Mondt.
Bei den Münchnern hatte sich die Zahl der positiven Tests am Dienstag auf 22 erhöht. Dabei soll es sich laut Clubangaben um „zahlreiche Impfdurchbrüche“handeln. Das Gesundheitsamt ordnete eine Quarantäne für Spieler sowie Betreuer an. Mehrere Spiele mussten verlegt werden.
„Das ist eine unschöne Geschichte“, hatte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke gesagt: „Es ist klar, dass das für die Spielplan-Gestaltung eine große Herausforderung ist. Wir hoffen, dass es eine Ausnahme bleibt.“Die Hoffnung platzte bereits einen Tag später.
Die Herausforderung wird größer - und zwar für alle Ligen.