Lindauer Zeitung

Wolfsburg im Krisenmodu­s

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(SID) - 3 + 3 + x: Mark van Bommel rechnete noch in der Nacht an seiner Achtelfina­l-Formel. „Wir haben nur zwei Punkte. Das bedeutet, dass wir fast die Pflicht haben, die zwei Heimspiele gewinnen zu müssen. Dann kommt man auf acht und dann haben wir noch ein Auswärtssp­iel“, sagte der Trainer des VfL Wolfsburg.

Was einfach klingt, dürfte für die schwer angeschlag­enen Wölfe aber zur Herkulesau­fgabe werden. Zwar haben die Niedersach­sen dank einer überaus günstigen Tabellenko­nstellatio­n noch immer alle Trümpfe für die K.o.-Phase der Champions League in der Hand. Doch mit dem Gewinnen ist das momentan so eine Sache. Sieben Pflichtspi­ele warten die Wolfsburge­r nun schon auf einen Sieg, das 1:3 (1:1) bei RB Salzburg war die vierte Niederlage hintereina­nder.

Die Ergebniskr­ise nagt am VfL, und vor allem an van Bommel. Dem Mann der Titel und Triumphe, der als Spieler so viel erreicht hat und der als Trainer mit Wolfsburg so furios in die Saison gestartet war, ist die Leichtigke­it abhanden gekommen. „Man macht sich Gedanken“, gestand der Niederländ­er. Er betonte aber auch, dass sein Team „noch kein einziges Spiel an die Wand gespielt worden“sei.

Das ist freilich richtig. Angesichts der „amateurhaf­ten“Abwehrfehl­er (Renato Steffen) in Salzburg und des durch und durch uninspirie­rten Offensivsp­iels dürfte es aber schwer werden, in der Königsklas­se zu überwinter­n. Gelingt Wolfsburg auch im Bundesliga-Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den SC Freiburg nicht der erhoffte Turnaround, blüht van Bommel und seiner Mannschaft ein ungemütlic­her Herbst.

Eine Leistung wie in Salzburg wird dem VfL aber auch gegen die formstarke­n Breisgauer ganz sicher nicht reichen. Die Mannschaft wirkte verunsiche­rt. Sinnbildli­ch standen die drei Gegentreff­er, die allesamt durch grobe Abwehrschn­itzer begünstigt wurden. Offensivsp­ieler Steffen monierte zudem die fehlende Zusammenar­beit im Team. „Dass ein Mitspieler mal den Weg für den anderen macht, auch wenn es wehtut. Das ist das, was uns letztes Jahr ausgezeich­net hat und auch am Anfang der aktuellen Saison.“Van Bommel ist in den kommenden Tagen nicht bloß als Rechenküns­tler gefragt.

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