Medien-Urgestein hilft beim Spendensammeln
Stefan Aust spricht beim Gala-Empfang der Zeppelin Universitätsgesellschaft
- Der Journalist und Autor Stefan Aust ist am Mittwoch der Ehrengast auf dem GalaEmpfang der Zeppelin Universitätsgesellschaft (ZUG) gewesen. Mit der jährlichen Veranstaltung sammelt der Verein Spenden, die Studierendenprojekte unterstützen sollen. Aust gewährte unter anderem Einblicke in die Recherchen zu seinem aktuellen Projekt, einer Dokumentation über Angela Merkel, und gab Einschätzungen zum aktuellen politischen Geschehen.
„Ich mache hier keinen Vortrag, stellen Sie mir doch einfach Fragen“, sagte Stefan Aust direkt zu Beginn zu Philipp Gotterbarm, der als Moderator durch den Abend in der Zeppelin Universität führte. Schnell kam die
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Sprache auf Austs jüngstes TV-Projekt: Er hat mit „Angela Merkel – Frau Bundeskanzlerin“eine mehrteilige Dokumentationsreihe über die scheidende Kanzlerin verantwortet. Als ehemaliger Chef von Spiegel TV hatte er hierfür Zugriff auf einen reichen Fundus an Filmmaterial – und fand im Archiv Szenen, die bisher noch nie gezeigt worden sind. „Ich wollte ihre Geschichte mit Bildern rekonstruieren“, sagte der Journalist.
„16 Jahre Kanzlerschaft sind eine verdammt lange Zeit“, so Aust weiter. In dieser Zeit habe sich die Welt, die politische Richtung der Kanzlerin und nicht zuletzt die CDU stark verändert, sagte er – und sprach im weiteren Verlauf über die „Selbstdemontage“der Partei. Spitze Bemerkungen wie diese sowie Austs Anekdoten zum politischen Geschehen der vergangenen Jahrzehnte fesselten das Publikum sichtlich.
Der Auftritt von Stefan Aust reiht sich ein in eine Liste zahlreicher Ehrengäste, die bereits zum Gala-Empfang der ZUG an den Bodensee gekommen sind. So sprachen etwa Guido Westerwelle oder Frank-Walter
Steinmeier bei vergangenen Veranstaltungen.
Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems (RRPS) und Vorsitzender der ZUG, freute sich in seiner Rede am Mittwoch, dass der Abend wieder in dieser Form stattfinden konnte. Denn zuletzt hatte Corona Präsenzveranstaltungen des Vereins einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wie schön ist es doch, Menschen in einem Raum zusammenzubringen“, sagte Schell. Der RRPS-Chef erklärte, dass die von der ZUG geförderten Projekte das Geld auch wirklich verdient hätten. Denn der Verein erwarte von den Studierenden einen überzeugenden Geschäftsplan. „Von nichts kommt auch nichts“, so Schell. In der Vergangenheit ist mit dem Geld neben vielen weiteren Projekten
etwa das Seekult Festival unterstützt worden, das Anfang Oktober in Friedrichshafen stattgefunden hat. Besonders engagierte Studierende fördert die ZUG zudem mit Deutschlandstipendien.
Insgesamt hofft der Verein, im kommenden Jahr 40 000 Euro ausgeben zu können. Geld, das an diesem Abend zum Teil durch den Losverkauf für die Tombola eingenommen wurde. Die Anwesenden konnten einen Kochkurs im Fränkel-Kochstudio, Zeppelin-Flüge und vieles mehr gewinnen. Wie viel Spenden beim Gala-Empfang insgesamt zusammenkamen, weiß man bei der ZUG aktuell noch nicht. Das Ergebnis soll bei der nächsten Mitgliederversammlung des Vereins bekannt gegeben werden, die am Dienstag, 9. November, stattfindet.