Lindauer Zeitung

Die lustigste Baracke der Republik

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Der Tübinger OB Boris Palmer hat’s ja derzeit auch nicht leicht mit seiner Partei. Dabei verdanken wir dem Grünen wunderbare Sätze. Einer der wunderbars­ten ist Berlin gewidmet: „Wenn ich dort ankomme, denke ich immer: Vorsicht, Sie verlassen den funktionie­renden Teil Deutschlan­ds.“Man kann es natürlich auch positiver, freundlich­er formuliere­n: Berlin ist einfach die lustigste Baracke der Republik. Beispielsw­eise ist seit dem 26. September klar: Eine Wahl können sie nicht ordnungsge­mäß organisier­en, die Berliner, das macht aber nix, weil das Leben dort auch ohne korrekte Wahl fröhlich weitergeht.

Nur Pedanten können sich darüber aufregen. Anderersei­ts sind sie in Berlin sehr wohl in der Lage, einen neuen Hauptstadt­flughafen zu bauen. Man muss ihnen nur 14 Jahre Zeit lassen und sechs Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Inzwischen funktionie­rt die Abfertigun­g der Reisenden vorbildlic­h. Sie sollten halt zwei Tage vor Abflug eintreffen und sich in die Schlange vor dem zuständige­n Schalter einreihen. Ein wenig Geduld hat noch niemandem geschadet. Nebenbei – das kam vergangene

Woche heraus – haben die Berliner die deutsche Meistersch­aft im Autoklau mal wieder haushoch für sich entschiede­n. Jedes fünfte gestohlene Fahrzeug verschwind­et von einem Berliner Parkplatz. Chapeau!

Zurück zur Wahl. Die sei „der Rummelplat­z des kleinen Mannes“, befand einst der Berliner Kurt Tucholsky und bekräftigt­e: „Det sacht Ihn ein Mann, der det Lehm kennt! Jute Nacht!“Hochdeutsc­h können sie also in etwa so gut wie die Schwaben, die ollen Hauptstädt­er. (vp)

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FOTO: DPA Warten statt wählen: In Berlin wurde aufgrund seltsamer Organisati­on auch nach 18 Uhr abgestimmt.

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