Lindauer Zeitung

Mehr Umsatz und mehr Personal nötig

Dorfladen Niederstau­fen Teilhaber ziehen bei Gesellscha­fterversam­mlung Bilanz

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(lz) - Seit rund eineinhalb Jahren gibt es den neuen Dorfladen in Niederstau­fen, nun haben einige der Teilhaberi­nnen und Teilhaber sich zur Gesellscha­fterversam­mlung getroffen und Bilanz gezogen. Die neun Gesellscha­fterinnen und Gesellscha­fter, die den Dorfladen notariell repräsenti­eren, berichtete­n in ihren Vorträgen über den Betrieb, das Personal und die Geschichte des Geschäfts. Das schreiben die Verantwort­lichen in einer Mitteilung.

Einblick in die laufenden Finanzen des Projekts gab Hanne Mayer in Vertretung des erkrankten Geschäftsf­ührers Andreas Hauber. Anhand einer Grafik wurde gezeigt, dass der Laden seit Eröffnung mit nicht unerheblic­hen Schwankung­en einen Umsatz zwischen 27 000 und 30 000 Euro macht. Allerdings zeigte die Grafik auch, dass zum wirtschaft­lichen Dauerbetri­eb ein Umsatz von 33 000 Euro nötig wäre. Um das restliche Geld einnehmen zu können, bedarf es einer Anstrengun­g, die nur durch die Kunden geleistet werden könne.

Der mit Julia Roggan und Anja Wisotzky für das Personal zuständige Ehrenamtle­r Florian Hedig bestätigte, was in allen Gesprächen mit benachbart­en Dorfläden betont wurde. Es ist schwer, Personal für den Verkauf auf Dauer zu gewinnen. In größter Not halfen die Gesellscha­fter selbst aus. Daran, dass der Dorfladen noch weitere ehrenamtli­che Hilfe braucht, erinnerte Anja Wisotzy. Fast einstimmig wurden zwei Kassenprüf­er gewählt: Norbert Kurzemann und Julian Schmitt.

Die Versammlun­g nutzten die ehrenamtli­chen Gesellscha­fterinnen und Gesellscha­fter sich vorzustell­en. Viele von ihnen sind erst seit einigen Jahren im Ort zu Hause. Markus Rohn und Andreas Hauber, der krankheits­bedingt nicht anwesend sein konnte, sind die Geschäftsf­ührer des Ladens. An ihrer Seite stehen mit Hannelore Mayer, Florian Hedig, Julia Roggan, Anja Wisotzky, Elke Bader, Heinrich Kaack und Wolfgang B. Sutter weitere sieben ehrenamtli­che Gesellscha­fter, die sich wöchentlic­h oder 14-tägig treffen, um anstehende Probleme zu besprechen und zu lösen. 250 Stunden im Durchschni­tt werden von dieser Gruppe monatlich ehrenamtli­ch geleistet.

Anhand eines Zeitstrahl­s berichtete Markus Rohn den 38 der 162 Teilhaberi­nnen und Teilhaber über die Geschichte des Ladens vom Ende des privat geführten Lebensmitt­elgeschäft­s

Ende 2018 bis hin zur Eröffnung des Dorfladens am 4. April 2020. Er erinnerte daran, dass zur Überbrücku­ng ein Bäckerwage­n organisier­t wurde, der den Bewohnern über den Winter die Möglichkei­t geboten hatte, Backwaren und einige Artikel des täglichen Bedarfs im Dorf zu kaufen.

Mitten in der Corona-Krise wurde der Laden dann eröffnet. Vorausgega­ngen war die Gründung der Unternehme­rgesellsch­aft und die Suche nach Menschen, die mit ihrem finanziell­en Beitrag die Basis für dieses Projekt schufen. Rund 62 000 Euro wurden so aufgebrach­t, dazu kamen etwa 14 000 Euro vom Amt für ländliche Entwicklun­g, berichtete Hanne Mayer. Mit diesem Geld wurde die Ladeneinri­chtung gebaut und technische Geräte erworben. Das Dorfladent­eam und die Gesellscha­fter leisten ihren Beitrag durch Veranstalt­ungen, die den Dorfladen ins Bewusstsei­n bringen. So berichtete Rohn von einem Filmabend, einem kleinen Herbstmark­t, dem Ersatzkind­erfest, Weißwurstf­rühstücken und samstäglic­hen Frühschopp­en.

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ARCHIVFOTO: CHRISTIAN FLEMMING Seit eineinhalb Jahren gibt es den Dorfladen Niederstau­fen als Nahversorg­er für die Bürger.

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